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Jasmin & Torben: „Unser Leben wird hoffentlich mehr Leichtigkeit besitzen „

Als ich mich mit dem Thema Sabbatical beschäftigt habe, um dieses Special hier vorzubereiten, war schnell klar, dass Menschen, die selbst ein Sabbatical gemacht haben, zu Wort kommen sollen. Mir sind direkt ein paar einfallen, es waren tatsächlich gar nicht so wenige in meinem Umfeld. Aber wie das immer so ist: Was direkt vor der Nase liegt, sieht man erst mal gar nicht. Torben ist ein ganz großartiger WordPress-Experte & Programmierer, der mir bei der ein oder anderen technischen Blog-Frage hilft (Empfehlung!!!) und irgendwann schrieb er mir, dass er in den nächsten Monaten evtl. ab und an mal schlechtes Netz hat, weil er unter anderem im Urwald unterwegs ist ;-)) Herrlich!
Torben hat sich mit seiner Freundin Jasmin, die dann am Ende der Reise seine Frau wurde, auf die Reise nach Südamerika gemacht. Gearbeitet hat er als Freelancer trotzdem weiterhin, ein gutes Beispiel dafür, was alles machbar ist. Wie es dazu kam und was da noch so los war, erfahrt ihr im Interview:

Wie ist die Idee zu eurem Sabbatical entstanden?
Torben: Ich wollte schon seit dem Studiumsanfang für längere Zeit ins Ausland – das hat jedoch nie wirklich gepasst und nun bot sich die Chance 5 Monate zu reisen. Ich dachte dabei, dass eine längere Reise so viel anders ist als der übliche 2-4 Wochen Jahresurlaub. Man kann sich Zeit lassen und in Ruhe reisen – das ist wahnsinnig entspannend.
Jasmin: Also haben wir uns gedacht, wenn nicht jetzt, wann dann?!

Wie haben Arbeitgeber, Freunde & Familie auf die Idee reagiert?
Torben: Mein Arbeitsvertrag ist ausgelaufen, deshalb habe ich nur positive Rückmeldungen bekommen. Viele gönnen einem die lange Reisezeit und betonen so etwas auch gerne machen zu wollen.
Jasmin: Meine Chefin hatte zum Glück sehr großes Verständnis für meinen Wunsch nach einer Reiseauszeit und hat mir ermöglicht freizunehmen für diesen Zeitraum. Der Vorteil war hierbei für uns beide die rechtzeitige Abstimmung, so dass für Ersatz während meiner Abwesenheit gesorgt werden konnte. Familie und Freunde haben sich auch für uns gefreut – trotz einiger Sicherheitsbedenken, die sich als unbegründet herausstellten.

Welche Tipps könnt ihr anderen für die Organisation einer solchen Reise vorab geben?
Jasmin: Macht euch nicht zu viele Gedanken im Vorhinein, ein grober Plan mit den wichtigsten Zielen reicht völlig aus. Wir sind nur mit der Sicherheit der Langstreckenflüge und einer groben Route losgezogen und haben so die Gelegenheit gehabt, auf Empfehlungen anderer Traveller oder Locals viel mehr zu entdecken als wir es mit einer festen Planung gehabt hätten. Und: nehmt euch nicht zu viel vor, sondern genießt lieber ein paar Tage länger an einem Ort – sonst ist am Ende Urlaub vom Reisen nötig. ;-)
Torben: Dem kann ich nichts weiter hinzufügen – lieber ein paar Ziele weniger, dafür aber intensiver und die Flexibilität durch wenig Buchungen im Voraus ist Gold wert.

Welche Kamera(-ausrüstung) hast du für deine Reise genutzt?
Wir hatten neben unseren Telefonen eine GoPro und Jasmins „große“ Kamera, eine Canon 6D, dabei. Die Frage nach Wechselobjektiven fiel zugunsten des Gewichts auf eine 50mm und eine 24mm Linse. Damit waren wir gut ausgerüstet würden wir sagen.

Wie habt ihr die die Reise finanziell organisiert?
Torben: Wir hatten ein Jahr Planungsvorlauf und haben dies genutzt um zu sparen, das Auto zu verkaufen und die Wohnung unterzuvermieten (kein unwesentlicher Punkt in Hamburg).
Jasmin: Außerdem kann Torben von unterwegs als Web-Entwickler weiterarbeiten und ich pflege meinen Blog, was uns zusätzlich Flexibilität ermöglicht hat.

Tipp zur Schonung der Reisekasse:
Auf der Reise selbst kann durch die Wahl der Hostels und durch Mehrbettzimmer der Reisepreis überschaubar gehalten werden. Auf den Homepages der Hostels selbst zu gucken oder im Hostel direkt vorbeizugehen lohnt sich im Vergleich zu den großen Portalen manchmal. Wir haben außerdem viel selbst gekocht – bei 5 Monaten wird das Hostel das neue Zuhause.
Übrigens sind Ausrüstungsgegenstände in Südamerika, speziell in Argentinien, deutlich teurer als in Deutschland. Es lohnt sich also von zu Hause bereits gutes Equipment mitzunehmen.

Wie seid ihr bei der Auswahl der Reiseziele vorgegangen?
Torben: Zuerst hatten wir Asien im Kopf, genauer gesagt Vietnam, Kambodscha und die Region drumherum. Wir sind dann aber schnell vom für uns noch so unentdeckten Kontinent Südamerika begeistert gewesen, nicht zuletzt, weil drei unserer Freunde in verschiedensten Routen über den Kontinent gereist waren. Da fiel die Entscheidung sehr leicht und es ging nur noch darum, welche Route am Besten funktioniert. Patagonien war unser Reise-Highlight, deshalb haben wir alles darauf ausgerichtet, dort im Sommer zu sein. Deswegen hatten wir neben den Langstreckenflügen nur noch die Flüge nach Patagonien im Voraus gebucht, um eine grobe Orientierung zu haben.

Habt ihr euch vorher auf Blogs informiert? Wenn ja, welche Blogs habt ihr gelesen?
Jasmin: Ich habe hier und da auf diversen Blogs geschaut und Reiseberichte gelesen, vieles haben wir zudem aus den Erzählungen unserer Freunde gehört und vor Ort entschieden.
Meine liebsten Reiseblogs sind jedoch:
http://www.fernwehosophy.com/
http://antonsganzewelt.de/
http://www.smaracuja.de/

Torben: Ich habe keine Berichte gelesen, sondern mich ganz auf persönliche Empfehlungen verlassen.

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Was waren unterwegs (oder auch davor bzw. danach) die größten Herausforderungen? (Pannen, Probleme, schwierige Situationen?)

Jasmin: Die Herausforderung war insbesondere die Sprache. Trotz einiger vorbereitender Spanischeinheiten brauchten wir eine ganze Weile um uns zu verständigen. Die eine Sache ist es, eine Frage stellen zu können – die andere, ob man die Antwort auch versteht.
Torben: Andere Probleme und Pannen gab es nicht und man hat gemerkt, dass man im Spanischen doch etwas besser wurde.

Was hat sich nach dem Sabbatical verändert?
Jasmin: Ob wir uns verändert haben können wir in ein paar Monaten sicher besser beantworten. Doch unser Leben wird hoffentlich mehr Leichtigkeit besitzen, die das Reisen mit sich bringt. Das würden wir uns wünschen.
Torben: Ich denke schon, dass wir auf ein paar Probleme im Alltag mit mehr Gelassenheit reagieren werden. Außerdem möchte ich mir die chilenische Gastfreundschaft, die wir erfahren durften, auch zum Vorbild nehmen.

Würdet ihr es wieder tun?
Eindeutig Ja!

Würdet ihr nach dem Sabbatical gern fernab von Deutschland leben oder bleibt Deutschland eure Homebase?
Jasmin: Es gibt nur wenige Orte, an denen ich als Großstadtkind gern leben würde, Hamburg bleibt jedoch mein Favorit, die Lebensqualität ist hier einfach sehr groß.
Torben: Ich könnte mir schon vorstellen 2-3 Jahre in einer Stadt im Ausland zu leben – Medellin und Buenos Aires waren für uns großartig. Von vergangenen Reisen können wir uns sehr gut vorstellen in San Francisco, London oder Zürich zu leben. Durch die Notwendigkeit schnelles Internet zu haben, müsste es schon eine größere Stadt sein. Die Verfügbarkeit des Internets hat sich auf unserer Reise in einigen Regionen als Herausforderung dargestellt.

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Bei Interesse findet ihr hier mehr zu den einzelnen Reisestationen von Torben & Jasmin auf dem wunderschönen Blog elbmadame! Ein Besuch lohnt sich!

amy's love

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