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Sabine Koehnlein: „Ich war hungrig auf mein Leben!“

Hunger aufs Leben, gesundheitliche Probleme, Lust auf ein Abenteuer, die Freude am Yoga – viele dieser Gründe haben Sabine, die ihr gestern im Steckbrief in der Schnellversion kennengelernt habt, dazu bewegt eine Auszeit von 4 Monaten zu nehmen.
Alles einmal runterfahren, die Dinge verändern und aus einer anderen Perspektive betrachten. Was macht so eine Reise mit einem und was verändert sich, wenn man wieder zurück ist? Verfällt man in alte Muster oder ändert sich gar das ganze Leben?
Im Interview berichtet Sabine von ihren Erfahrungen:


Wie ist die Idee zu deinem Sabbatical entstanden?

Ich war gerade Anfang 30, ausgebrannt und hatte gesundheitliche Probleme in Form von Rückenschmerzen. Für mich war klar: Irgendwas muss sich ändern! Ich habe ein Jahr zuvor mit Yoga angefangen und das hat mich sehr verändert. Es hat mir gezeigt, dass ich in meinem eigenen Leben zu kurz komme und mich, wenn ich so weitermache wie bisher, einfach kaputt mache.
Und jetzt nicht lachen: Dann hab ich eat pray love geschaut und wusste, ich muss weg. Ich war hungrig auf mein Leben. Wie Julia Roberts eben;)

Wie haben Arbeitgeber, Freunde & Familie auf die Idee reagiert?
Meine beiden Chefs waren super und haben all das möglich gemacht. (Obwohl ich eigentlich etwas länger weg bleiben wollte.) Meine Freunde und meine Familie hatten vollstes Verständnis und haben mich absolut unterstützt.

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Welche Tipps kannst du anderen für die Organisation einer solchen Reise vorab geben?
So wenig wie möglich mitnehmen.
So wenig wie möglich planen.
Journaling. Ich hatte ein Reisetagebuch bei mir. Darin konnte ich meine Gedanken irgendwie verarbeiten. Denn wenn du so alleine unterwegs ist, passiert schon einiges mit dir.

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Wie hast du die Auszeit/die Reise finanziell organisiert?
Ich hatte mir was angespart für schlechte Zeiten. Und in meinen Augen war das damals eine schlechte Zeit.

Wie bist du bei der Auswahl der Reiseziele vorgegangen?
Ich war ein Jahr davor schon mal mit einem Freund in Costa Rica. Und ich war begeistert von der Natur und den Menschen dort. Deshalb war klar, da muss ich schnell wieder hin. Anfangs hatte ich ganze elf Stationen innerhalb von Costa Rica auf meinem Zettel. Als ich dann mal unterwegs war, hat sich alles einfach so ergeben und schlussendlich waren es nur vier. Und die waren besonders intensiv.

Hast du dich vorher auf Blogs informiert? Wenn ja, welche Blogs hast du gelesen? Ich hab anfangs eigentlich nur nach Yoga Retreats gegoogelt, um zu schauen, wo was stattfindet. Aus dieser Recherche haben sich dann Puerto Viejo und Nosara ergeben.
Ach ja, und auf Anywherecostarica habe ich viel geschaut und gelesen.

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Was waren unterwegs die größten Herausforderungen? 
Die Nächte. Es wird früh dunkel im Dschungel und in den Nächten werden natürlich alle Tiere seeeehr aktiv. Ich hatte einfach Schiss. Insgesamt hatte ich zwei Skorpione, eine Wolfsspinne, Kakerlaken und ein Oposum im Haus. Das waren anfangs wirkliche Herausforderungen!

Und das Zurückkommen ist mir sehr schwer gefallen. Einfach wieder zurück ins alte Leben. Denn nach den acht Wochen hatte ich es mir in meiner kleinen Yoga-Bubble sehr gemütlich gemacht. Ich war peaceful, ruhig, ausgeglichen, dankbar für alles und nachdenklich. Zurück in meinem alten Leben, habe ich mich dann schon gefragt: Will ich das alles wieder zurückhaben oder nicht!? Passt das noch zu mir? Muss ich jetzt einfach wieder weiter funktionieren?

Und die Lautstärke. Die ersten Monate zurück in der Agentur hatte ich schwer damit zu kämpfen. Mir war das einfach alles zu laut und alle waren mir zu aufgeregt. Dieses sich selbst so wichtig nehmen…  Ha, und irgendwann ist man ganz schnell wieder drin, wenn man nicht aufpasst ;)

Was hat sich nach dem Sabbatical verändert?
Ich habe nach meiner Rückkehr direkt angefangen in ein kleines Büchlein zu schreiben, für was ich dankbar bin. Jeden Tag. Denn es gibt so viele kleine und schöne Dinge im Leben, für die wir dankbar sein können: frische Luft, Sonne, Gesundheit und vieles mehr. Ich bin dadurch viel positiver geworden.
Ich werde es nie wieder so weit kommen lassen, dass mein Körper mich dazu zwingt etwas zu ändern. Ich stecke mir viel mehr und bewusster Grenzen. Und ich habe in diesem Jahr meine Yoga-Lehrer-Ausbildung gemacht.
Zudem habe ich eine andere Wertschätzung der Natur gegenüber bekommen und versuche nachhaltiger, bewusster und cleaner zu leben.

Würdest du es wieder tun?
Yes. Sofort. Sollen wir los?
(Ich sitz hier schon auf gepackten Koffern und hab Flip Flops an;-))

Würdest du nach dem Sabbatical gern fernab von Deutschland leben oder bleibt Deutschland deine Homebase?
Ja, Deutschland bleibt meine Homebase. Hauptsächlich wegen meiner Family.
Aber ich könnte mir vorstellen ein halbes Jahr irgendwo im Ausland zu sein und das andere halbe Jahr in Deutschland.

Shakti, du Goldstück, ich danke dir für den großartigen Einblick in deine so persönliche Reise. Es ist ein Fest, dass es dich gibt. Möge deine Reise vielen eine Inspiration sein!

amy's love

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