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Savasana – die wichtigste Asana deiner Yogapraxis

Savasana Yoga

„Ahh, kommt jetzt das mit dem Schlafen? Dann kann ich ja gehen.“, höre ich in der Yogaklasse jemanden hinter mir leise flüstern.
Savasana ist für viele, die zum ersten Mal eine Yoga-Klasse besuchen, eine überflüssige Zeitverschwendung. Rumliegen? Das kann ich doch zuhause. Dabei ist Savasana eine eigenständige Asana, die wir ganz besonders praktizieren sollten und die wir nie, ja wirklich NIEMALS, ausfallen lassen sollten.

Savasana – was soll daran so wichtig sein?

Savasana ist die Position in Rückenlage, die wir am Ende der Yogapraxis und in manchen Klassen auch zu Beginn einnehmen. Wörtlich übersetzt bedeutet Savasana „Totenstellung“. Shava steht für Leiche, das Wort Asana für Stellung. In der Entspannungslage auf dem Rücken lassen wir unseren Atem und unseren Körper los und bleiben trotzdem ganz präsent. Auch wenn man ab und an ein Schnarchen in Savasana hören kann – die Position ist nicht für ein Nickerchen gedacht.
Vielmehr kann sich in der Tiefenentspannung Prana, die Energie, die wir in der Yogapraxis erarbeitet haben, freisetzen und entfalten. Und noch viel besser: Prana kann in den Nadis, unseren Energiekanälen, gespeichert werden. Dadurch entstehen die herrlichen Glücksgefühle nach einer Yogastunde.

In Savasana ernest du somit die süßen Früchte deiner Yogapraxis!

Es wäre also ziemlich unklug schon vor Savsana die Matte zusammenzurollen und die Klasse zu verlassen. Zum einen stört das die anderen Yogis, zum anderen nimmst du dir selbst alle wunderbaren Effekte deiner Praxis. Und wir lernen durch Savasana etwas, was viele von uns verlernt haben: zu entspannen. In Savasana ist der physische Körper komplett entspannt, wir lassen los, entspannen unsere Muskeln und Nerven. Lass dir Zeit, wenn du am Anfang noch nicht richtig in die Stellung reinfindest. Ich kann dir gar nicht sagen, wir oft ich am Anfang meine Augen aufgerissen habe und überhaupt nicht runterkommen konnte. Erst nach und nach hat sich bei mir Entspannung eingestellt.

Endentspannung

Savasana – wie nehme ich die Position ein?

Lege dich entspannt in Rückenlage auf deiner Matte ab. Deine Beine sind mattenbreit geöffnet, deine Arme liegen neben dem Körper. Lass Platz zwischen den Armen und deinem Körper, sodass Luft an deine Achseln kommen kann. Deine Handflächen sind nach oben geöffnet. Nutze gerne eine Decke um dich zuzudecken, damit dir nicht kalt wird. Lass deinen unteren Rücken tief in die Matte sinken und spüre wie dein Körper mit jedem Atemzug schwer in die Matte sinkt. Vielleicht rollst du zu Beginn den Kopf noch einmal von rechts nach links, bis er die richtige Position gefunden hat. Wenn du eine Position gefunden hast, in der du verweilen kannst, werde still. Und genieße. Bleibe mindestens für 10 Minuten in dieser Stellung und wecke deinen Körper danach langsam wieder auf. Lass dir Zeit.

Erst in der Entspannung laden wir wieder auf, geben ab und füllen uns mit neuer Energie. Natürlich braucht unser Körper auch Herausforderungen – unsere Muskeln wollen arbeiten und angespannt werden, aber oftmals ist das Problem, dass das Verhältnis aus Anspannung und Entspannung nicht passt. Wir sollten uns also nie selbst um die Entspannung betrügen, weil wir schnell weg müssen oder einen Termin haben und die Yogastunde zwischen zwei Verpflichtungen gequetscht haben.

Yoga in dein Leben zu lassen, ist ein großes Geschenk. Es bedeutet auch, Dinge mit mehr Achtsamkeit und Ruhe zu tun. Gelassener zu werden, entspannter zu bleiben. Und das hat nichts mit Faul- oder Trägheit zu tun. Ganz im Gegenteil wir lernen unsere Kräfte richtig einzusetzen. Pausen zu machen, wenn wir sie brauchen. Aktiv zu sein, wenn uns danach ist.

Und ich verrate dir ein Geheimnis: Savasana ist der Grund warum ich immer wieder zum Yoga gegangen bin. Nicht weil ich Bock auf Liegen hatte, sondern weil mich elendige Nackenschmerzen geplagt haben. Über Jahre hinweg. Viele Schmerztherapien, Physiotherapien und Übungen später, hat Yoga mich von den Schmerzen befreit. Am Ende von Savasana, wenn wir einen tiefen Atemzug nehmen,um den Körper wieder aufzuwecken, hat es in meinem Nacken leise „knack“ gemacht. Ich fühlte mich befreit und wurde nach und nach meine Schmerzen los. Weil ich nach und nach gelernt habe, loszulassen. In diesem Sinne: let gooooo.

Happy Savasana!

Photos by Violeta Pelivan

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