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KOLUMNE: Allein sein – warum das kein Trauerzustand ist.

Als ich noch Single war, bin ich alleine nach Griechenland in den Urlaub gefahren. Habe mir ein feines Hotel gesucht, bin jeden Tag schwimmen gegangen, habe unendlich viele Bücher verschlungen und einen Tauchschein gemacht. Ganz oft waren die Reaktionen darauf: Oh, das tut mir aber leid. Was, der Tauchschein? Die eckigen Augen vom vielen lesen?
Lasst es euch gesagt sein, allein sein, ist manchmal ganz hervorragend.

Allein verreisen – einfach mal machen!

Damals hatte ich die Nase pleng vom Job, war total ausgelaugt und musste raus aus Hamburg. Keiner meiner Freunde hatte Zeit, wie das eben manchmal so ist und auf eine Gruppe hatte ich damals keinen Bock. Kurz tat ich mir selbst leid. Ja, ich fand es sogar einen kurzen Moment peinlich, erzählen zu müssen, dass ich alleine verreise. Klingt ja so als habe man kein soziales Umfeld. Schnell wurde mir klar, dass das der totale Blödsinn ist und statt langem rum lamentieren, habe ich mich spontan allein auf die Socken gemacht. Einer der besten Urlaube überhaupt. Die Zeit mit mir alleine war lehrreich und heilsam. Nur alleine essen ist blöd. Das fand ich ganz doof am ersten Abend, am zweiten bin ich einfach im Zimmer geblieben. Gut am dritten Abend hatte ich Hunger – so hatte sich das Thema ganz von selbst gelöst.

Heute sehe ich das noch immer so. Ich habe eine Beziehung und bin der festen Überzeugung, das ab und an alleine reisen die Beziehung, das Zusammenleben und das Miteinander mehr als bereichern und beflügeln. Deshalb habe ich mich auch alleine auf nach Indien gemacht. Das setzt natürlich eine gute Basis an Vertrauen voraus, aber wenn das vorhanden ist, ausprobieren. Egal, wer von beiden, beide sollten das Recht dazu haben.

Ich habe damals ganz in Ruhe meinen Tauchschein gemacht, anderen Paaren beim Streiten zugeschaut und bin so in den Tag geschlendert. Habe viel Tagebuch geschrieben und mich auch mal alleine an die Bar gesetzt. Es ist eine ganz neue Rolle, die man einnimmt und das kann ganz schön interessant sein. Frauen beäugen einen meist ganz kritisch, weil ganz viele davon ausgehen, man sei auf der „Suche“. Was total Banane ist.

Wenn wir allein sind, lernen wir uns selbst kennen

Du hast Angst davor alleine zu reisen? Oder gar mal etwas länger allein für dich zu sein? Dann frage dich, warum das so ist. Denn beim allein sein, kommen Fragen auf, die du dir vorher so vielleicht noch nicht gestellt hast. Deine Schwächen kommen ans Tageslicht und auch der ein oder andere „brainfuck“ wird dich heimsuchen. Und vielleicht hältst du es mit dir selbst nicht länger als fünf Minuten aus – aber das alles führt dazu, dass du dich selbst ein bisschen besser kennenlernst. Und das ist ein Riesenvorteil. Für dein Leben und für deine Beziehung(en).

Wenn wir allein sind mit uns selbst, finden wir heraus wer wir wirklich sind und was wir wirklich wollen. Gemeinschaft ist großartig und muss unbedingt sein, aber bei den meisten von uns ist dauernd so viel los, das Leben treibt ständig voran, da tut es nur gut sich Zeit mit sich selbst zu nehmen.

Glaub mir, ich fühle mit dir, wenn du schon länger für dich allein bist. Ich weiß, dass das etwas ganz anderes ist, als sich mit einer Beziehung im Rücken, Zeit für sich zu nehmen. Aber auch hier will ich dich ermutigen und dir sagen: Tue die Dinge, auf die du Lust hast. Geh ins Ausland. Reise. Pfleg dich. Lass alles kommen, wie es kommen soll. Egal ob allein, zu zweit oder zu dritt.

#takeitasitis

Kategorie: Kolumne

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Yoga und Meditation helfen mir jeden Tag dabei die beste Version meiner Selbst zu sein. Ich möchte dich dazu inspirieren, dein Leben auf den Kopf zu stellen und dich frei zu fühlen.

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