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KOLUMNE: Zack, aufgeregt!

Ich tappe immer wieder in dieselben Fallen. Kennt ihr das? Man nimmt sich fest vor an einem Bereich zu arbeiten und dann stapft man doch wieder ins altbekannte Muster. Ich bin manchmal sehr schnell mit meinen Reaktionen. Zack, aufgeregt. Es sprudelt dann nur so aus mir heraus, dabei wäre es weise erst mal ruhig zu bleiben. Manchmal klappt das, doch dann geht das Temperament mit mir durch.

Pling, es kommt eine E-Mail an

Irgendwie hatte ich in der letzten Woche einen Lauf und habe eine Reihe E-Mails bekommen, die ich so „naja“ fand. Ich habe mir schon abgewöhnt meist nicht direkt auf kritische Mails zu antworten, egal ob privat oder beruflich, sondern erst mal sacken zu lassen. Oft schreibe ich die Mail schon, speichere sie als Entwurf ab und lese dann am nächsten Tag in aller Ruhe drüber. Früher habe ich sogenannte „Wut-Mails“ verfasst. Die habe ich nur geschrieben, um sie zu speichern und meinem Ärger Luft zu machen, ohne sie abzuschicken. Keine schlechte Taktik, brauche ich aber heute nicht mehr, fällt mir beim Schreiben auf.

An diesem Tag, nein es war schon Abend, denn ich bin ja hier 3 Stunden später dran, flatterte da was in mein Postfach – ich konnte förmlich riechen, dass mir das nicht gefällt. Gut, dachte ich, ist schon Abend du machst den Rechner aus und liest das friedlich morgen früh in Ruhe. Am morgen habe ich nach meiner Meditationspraxis entspannt meine E-Mails geöffnet. Innerhalb von Sekunden schießt da in mir was hoch, reagiert da was… Adrenalin vielleicht, keine Ahnung. Auf jeden Fall war meine Aufregung nicht zu bremsen. In meinem Kopf ging sofort der klassische Mechanismus los. Wenn da das steht, dann ist das so gemeint, was wiederum bedeutet… OH GOTT.

Will sagen mein Gehirn hatte schnell mal, wirklich in weniger als einer Minute eine Art „Gefahrensituation“ kreiert. Und ich wusste nicht mal, ob es überhaupt eine ist. Ich habe mich also fein aufgeregt, wichtige Energie verpuffen lassen und bin aufgeregt wie ein Huhn durch meine Wohnung geflattert. Noch dazu habe ich einen armen ahnungslosen anderen entspannten Menschen mit meiner überzogenen Reaktion vollgeschüttet. Keine Glanzleistung!

Erst mal wieder runterkommen

Schon kurz nach meiner Reaktionskette war mir klar, die Dinge müssen hier anders gelöst werden, wahrscheinlich muss ein Gespräch her, vielleicht gibt es ein Missverständnis. E-Mail-Kommunikation eben. Und so zeigte sich dann Tage später, dass meine Reaktion völligst drüber war. Da hatte jemand sprachlich etwas übers Ziel hinausgeschossen, passiert ja jedem Mal, aber darum geht es nicht. Ich war danach erleichtert, habe mich aber ernsthaft gefragt: Simone, warum hast du dich jetzt schon wieder so aufgeregt?

Ich finde nämlich aufregen kacke. In meinen Träumen sitze ich ganz relaxt an meinem Computer, reagiere wie ein weiser Swami, atme einmal tief ein und aus und habe eine Lösung parat. Nix da, weiser Swami, innerlich habe ich förmlich einmal alles auseinandergenommen. Und warum? Weil ich mir in meinem dollen Kopf eine Story zusammengestellt habe. Eine Story, die mit meinen wunden Punkten zu hat. Bäm, hat alles perfekt zueinander gepasst. War aber trotzdem völliger Blödsinn.

Am Ende musste ich etwas über mich schmunzeln. Über mein Temperament, darüber das ich mir manchmal echt selbst im Weg stehe und über die Tatsache, dass es in den wenigsten Fällen unsere Energie wert ist.

Save your energy, its Christmastime!

Foto: Unsplash

Kategorie: Kolumne

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Yoga und Meditation helfen mir jeden Tag dabei die beste Version meiner Selbst zu sein. Ich möchte dich dazu inspirieren, dein Leben auf den Kopf zu stellen und dich frei zu fühlen.

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