Kolumne
Schreibe einen Kommentar

KOLUMNE: Wie ich gerade aus jeglicher Routine fliege

Ist eine Routine einmal etabliert, ist sie wunderbar und wirkt im wahrsten Sinne des Wortes Wunder! Meine tägliche Meditationspraxis hat mich die letzten Jahre vor so mancher Misere bewahrt, meine Yogapraxis ebenfalls. Doch das Leben verändert sich, nicht alles bleibt gleich und je nach Situation ist es gar nicht so einfach die gewohnte Routine beizubehalten. Was passiert wenn man aus der Web gewonnen Routine fliegt? Es gleicht einem kleinen Desaster.

Wer es verfolgt hat weiß, ich bin vor ein paar Wochen wieder zurück nach Deutschland gekommen und in im 7. Monat schwanger. Die letzten Wochen war ich auf Hardcore Wohnungssuche, rannte von einem Amt zum anderen, habe Freunde getroffen, Anträge ausgefüllt, organisiere einen Umzug und renne schnaufend von A nach B.

Zuerst habe ich bei lieben Freunden übernachtet (wie das ohne die gehen würde?? keine Ahnung!!! ), dann waren wir 2 Wochen in einem AirBnB einer lieben Yogalehrerin, die gerade auf Bali weilte und jetzt sind wir wieder bei Freunden. Die gute Nachricht: Wir haben eine Wohnung gefunden, ich habe bereits die Übergabe hinter mir und jetzt warten wir sehnsüchtig auf den Container aus Dubai, der uns Möbel, ein Bett und persönliches Hab & Gut bringt. Denn eine lehre Wohnung bringt einen auch nur so halb weiter. Dazwischen habe ich versucht noch eine Hebamme zu finden, mir Geburtshäuser & Kliniken angeschaut, sitze wieder in meinem alten Office und beantworte Mengen an E-Mails und versuche nicht wahnsinnig zu werden.

Meine morgendliche Meditationspraxis habe ich unterwegs verloren. Fast von einem Tag auf den anderen. Ganz am Anfang habe ich mich morgens auf dem schönen Teppich im Gästezimmer meiner Freundin gesetzt. Das funktionierte noch prima, gerade nach dem ganzen Fliegen und dem Jetlag. Als der Mann nachkam und wir ins AirBnB gezogen sind, wusste ich simpel gesagt nicht, wo ich mich hinsetzen sollte. Auf meinen Koffer?
Mein Ganesha stand auf meinem Nachttisch, meine Öle waren irgendwo im Bad. Alles hatte seinen Platz verloren, ähnlich wie in mir drin. Nicht falsch verstehen und auch nicht sorgen, ich bin nicht völlig am Ende – ich stelle nur gerade fest, dass es nicht nur außerhalb von mir Unordnung gibt, sondern auch in mir drin. Das eine bedingt ja oft das andere. Und ich bin schockiert wie schnell ich mir selber eine so wichtige Zutat meines Lebens nehmen lasse.

Was also tun, um schnell wieder in die für mich so wichtige Routine reinzufinden? Erst mal zum Yoga. Doch auch das ist in der Schwangerschaft sehr tagesform abhängig. Habe ich mir eine feine Stunde rausgesucht, ist mir just an dem Morgen auf einmal wieder schlecht. Und so schlage ich mich gerade mit ganz simplen Dingen, wie kurz mal innehalten und lange ein und lange ausatmen, durch. Gestern und vorgestern saß ich endlich wieder auf besagtem Teppich, wenn auch nur für fünf Minuten. Und in dieser Woche bin ich in jeder freien Minute zum Yoga gerannt. Um zu atmen, loszulassen und nicht daran festzuhalten wie scheiße es ist, dass unsere Sachen erst in der übernächsten Woche kommen.

Das erste was ich in meiner Wohnung einrichte, wenn der Container vor der Tür steht? Ihr könnt es euch denken, die Meditationsecke!

Kategorie: Kolumne

von

Yoga und Meditation helfen mir jeden Tag dabei die beste Version meiner Selbst zu sein. Ich möchte dich dazu inspirieren, dein Leben auf den Kopf zu stellen und dich frei zu fühlen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert