Kolumne
Schreibe einen Kommentar

KOLUMNE: Über Achtsamkeit und digitalen Konsum

Der Begriff Achtsamkeit purzelt in der letzten Zeit dauernd über meine Füße. Mal im Zusammenhang mit meiner Yogalehrer-Ausbildung, dann bei der Meditation und natürlich in Magazinen und Zeitungen. Was meint Achtsamkeit eigentlich genau? Wie werde ich achtsam oder bin ich es schon? Eine große acht macht sich in meinem Kopf breit … Ich würde spontan auf die Frage antworten: den guten Umgang mit sich selbst, den rücksichtsvollen Umgang mit anderen und wenn man es ausweitet, den maßvollen Umgang mit externem Vergnügen.

Und wat is nu bitte schön „externes Vergnügen“?
Laut meiner Vorstellung sind das zum Beispiel Alkohol, Partys, Social Media und die dazugehörigen Devices: Smartphone und  Tablet. Also alles, was von außen kommt, scheinbar Spaß macht und uns beeinflusst. Bei Alkohol sagen wir, ok, dass muss ab und an mal sein, schmeckt lecker und so ein Glas Wein hat noch niemandem geschadet. So ein bisschen Feierei auch, man ist schließlich mit Menschen zusammen, man unterhält sich, tauscht sich aus, lässt sich mal gehen und und… Das alles macht man schließlich nicht täglich und ab einem gewissen Alter auch nicht mehr jedes WE. Ich nenne es das achtsame Rock’n’Roll-Leben.

Hä, und was haben Social Media & Devices da zu suchen? Tja, wir sprechen zwar davon massvoll und gesund zu essen, Maß zu halten mit Party, Alkohol und Vergnügen, aber in Sachen Digital Lifestyle ist selten von einem maßvollen Umgang die Rede. Dauernd klingelt es, summt, brummt und vibriert. Wir checken minütlich das Smartphone, es liegt sogar neben dem Bett und bevor viele von uns einschlafen, checken sie nochmal schnell Facebook und Instagram. Dauernd werden neue Photos hochgeladen, wir kommentieren, liken und teilen. Das ist so gar nicht achtsam und sorgt dafür, dass wir nie zur Ruhe kommen. Wir konsumieren und verarbeiten ständig.

Die Erkenntnis ist schon mal der erste Weg. Das Abstellen der Gewohnheit ist nur leider oft nicht so einfach. Schließlich schauen alle dauernd auf ihre Smartphones, checken Mails und starren, im Restaurant sitzend, auf ihre Bildschirme, statt sich gegenseitig an. Und da ich durch den Blog und meinen Job ganz klar auch dazugehöre und ziemlich viel digital unterwegs bin und konsumiere, habe ich mir folgendes vorgenommen:

1. Kein Smartphone mehr im Schlafzimmer. Ich werde mir wieder einen Oldschool-Wecker kaufen, der mich wach klingelt. Die Smartphones bleiben auf dem Weg zum Schlafzimmer auf der Kommode liegen.

2. Das Smartphone aus machen. Nicht nur nachts auch mal tags!

3. Und wer es beruflich nicht braucht, löscht am besten die FB-App vom Smartphone. Lieber dann Facebook & Co checken, wenn Arbeitszeit am Computer ist statt, dauernd zwischendurch.

Denn ich renne zwar zum Yoga und meditiere, aber ich checke oft danach schon wieder E-Mails, weil es eine Gewohnheit geworden ist. Das man sich damit, die aus dem Yoga neu gewonnene Energie, wieder nimmt, sieht man nicht.

Und für mich ganz wichtig: Ich versuche mir keinen Druck zu machen, was meine eigenen digitalen Kanäle angeht. Ja, ich schreibe einen Blog und ich könnte das noch regelmäßiger tun und die sozialen Kanäle deutlich stärker pushen. Aber ich habe ein Leben und das soll nicht nur digital geprägt sein. Und wenn digital, dann mit Achtsamkeit.

eure amy

amyslove

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert