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Yoga-Netiquette: Was du beim Besuch des Yogastudios beachten solltest.

Die wunderbare Dina Ghandour, Jivamukti-Lehrerin aus Dubai, hat mich mit ihrem Instagram-Post dazu gebracht über das Thema einer Yoga-Netiquette nachzudenken. Erst fragte ich mich, ob wir das hier überhaupt brauchen. In Dubai, gibt’s öfter mal Leute, die in Sachen „Anstand und Benehmen“ daneben hauen, aber hier in Deutschland wissen die Leute doch eigentlich Bescheid. Oder? Weit gefehlt, wurde mir ein paar Tage später bewusst.

Ich hatte in den letzten Wochen ein paar harmlose aber dennoch komische Vorfälle in meinen Stunden und ich glaube es macht Sinn, die ein oder andere Verhaltensregel zu erläutern.

Sei pünktlich

Als ich mit Yoga angefangen habe, galt noch: Mindestens 15 Minuten vor Kursbeginn im Studio sein. Langsam ankommen, evtl. umziehen, vielleicht noch einen Tee trinken und dann schon mal in Ruhe auf die eigene Matte setzen. Die Zeit vor der Stunde ist eigentlich nicht zum quatschen gedacht, sondern zum Ankommen. Bei dir selbst, im Raum. Schließlich sind Yogaräume die letzten Zonen, die frei von Smartphones sind und die wir still und friedvoll gestalten können. Und wenn es vorher mit der liebsten Freundin am Empfang viel zu besprechen gibt, dann achte darauf, dass du den Yogaraum in Stille betrittst und niemanden störst.

Trinke nicht während der Yogastunde

Generell gilt im Yoga: Wir trinken davor oder danach. Während der Stunde wird der Körper eigentlich nicht bewässert. Warum? Die Yogapraxis fördert Hitze (Tapas) und regt unser Verdauungssystem an. Entgiftungsprozesse werden in Gang gesetzt. Wenn wir trinken, zieht der Körper das Wasser aus dem Magen und nicht aus dem Gewebe, der Prozess wird gestoppt. Das Greifen zur Wasserflasche stört außerdem gerne mal die anderen Schüler. Oft ist es eine Gewöhnungssache und wir haben uns schnell daran gewöhnt 90 Minuten lang nicht zu trinken.
Generell gilt natürlich, wenn dir schwindelig ist oder es gar nicht anders geht, trinkst du einen Schluck. Dann am besten stilles Wasser oder Tee. Oft ist es aber auch der Geist, der sich mit dem Griff zur Wasserflasche Ablenkung verschaffen möchte.

Taschen außerhalb des Raumes

Es gibt keinen Grund, warum man sein halbes Hab & Gut mit in den Klassenraum schleppen muss. In den meisten Studios gibt es eine Umkleide oder einen Bereich, wo ihr Taschen ablegen könnt. Vor allem, wenn der Raum voll ist. Für die Lehrer sind Taschen & Co Stolperfallen und wenn am Ende der Klasse die Schüler in Savasana berührt werden, ist es oft sehr schwer an die Schüler ran zu kommen. Zum Yoga üben brauchst du nur deine Yogamatte. Das war’s.

Zeige Respekt vor (je)dem Yogalehrer

Neulich hat ein Schüler am Anfang meiner Stunde die Musik, die zur Einstimmung lief, leiser gedreht. Dafür ist er nach vorne an die Musikanlage gegangen und hat daran rumgedreht. Das finde ich nicht ok und man hätte es auch einfacher lösen können, in dem man nachfragt. Im Endeffekt war er besorgt, dass die Musik im Verlauf der Klasse zu laut sein könnte, das wollte er mir sagen. Das ist vollkommen ok, aber den Lehrer auf etwas zu fragen oder einfach an eine Musikanlage zu gehen, ist etwas anderes.

Als Schüler lieben wir unsere Praxis und ganz oft auch unsere Lehrer. Wenn dann ein Vertretungslehrer da ist oder jemand, den wir nicht erwartet haben, sind wir enttäuscht. Versetzt dich als Schüler immer selbst in die Lage, wie unwillkommen du dich als Lehrer fühlen würdest, wenn dir ein Schüler signalisiert, dass er eigentlich jemand anderen erwartet hat.

Keine elektronischen Geräte im Yogaraum

Es ist kaum zu glauben, aber ich kenne eine Lehrerin, bei der hat ein Schüler heimlich ein ipad zwischen Taschen aufgestellt, um die Stunde zu filmen. Wie verrückt ist das? Und wofür? Man sieht von hinten ja nur Popos. Überall würde man um Erlaubnis fragen, beim Yoga stellt man einfach die Kamera auf? Das ist ein extremer Fall, er zeigt aber auch, dass Aufklärung nötig ist. Elektronische Geräte haben im Yogaraum nix verloren. Schüler sollten weder während der Stunde aufs Handy schauen, noch sollte das Handy sich in erreichbarer Nähe befinden. Filmen und Fotos während der Klasse sind ein Nogo. Übrigens auch für Yogalehrer, die ihre Schüler während Savasana fotografieren, um sich damit selbst bauchzupinseln, wie voll ihre Klasse ist.

Never skip Savasana

Darüber ist schon sooo viel berichtet worden, aber es lohnt sich dennoch, es erneut zu erklären. Die Endentspannung am Ende der Stunde ist das A und O. Sie zu skippen, macht keinen Sinn, denn hier erntest du die Früchte deiner Yogaarbeit. Hier entspannt der Körper, wir spüren nach, lernen loszulassen und anzunehmen. Die Wirkung dieser Asana auf Körper und Geist ist enorm. Ohne Savasana ist eine Yogastunde unvollständig, da sich hier die Energie (Prana), die während der Stunde entstanden ist, im ganzen Körper verteilt. Die Entspannung baut Stresshormone ab und lehrt uns auf wundersame Weise das Nichtstun.

Mach sauber!

Verlasse den Raum nicht ohne deine Matte zu reinigen und die Hilfsmittel, die du benutzt hast, ordentlich wieder weg zu räumen. Ja, auch das ist Bestandteil deiner Praxis. Und es hilft den Schülern, die danach in den Raum kommen alles am richtigen Platz vorzufinden. Setze beim Verlassen wenn möglich ein Lächeln auf die Lippen, bedanke dich bei deinem Lehrer und verlasse den Raum ein Stück weit als besserer Mensch.

Wie immer gilt, wenn ihr in den Kommentaren etwas ergänzen wollt, nur zu. Schreibt mir, wenn ihr findet, das hier etwas Wichtiges fehlt!

Kategorie: Yoga

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Yoga und Meditation helfen mir jeden Tag dabei die beste Version meiner Selbst zu sein. Ich möchte dich dazu inspirieren, dein Leben auf den Kopf zu stellen und dich frei zu fühlen.

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