Freunde, es gibt was zu feiern, hoch die Tassen, ab auf die Matte, in den Meditationssitz oder vor Freude in den Kopftstand;-) Heute ist Mahashivaratri, die Nacht von Shiva und das ist im Hinduismus ein wichtiger Feiertag. Und das ist doch auch das Schöne am Yoga, das wir immer wieder Neues kennenlernen! Neue Götter, neue Feiertage, neue Bedeutungen, andere Blickwinkel & Sichtweisen. Pickt euch raus, was euch davon gefällt;-)
Wann genau ist Mahashivaratri?
Also, nach dem hinduistischen Kalender findet der Feiertag am 14. Tag des Monats Phalguna statt. Hilft nicht wirklich weiter? Finde ich auch. Übersetzt in unseren modernem Kalender heißt das Ende Februar/Anfang März! Und in diesem Jahr ist es der 07. März 2016!
Gefeiert wird das Fest übrigens in der dunkelsten Neumondnacht des Jahres.
Was feiert man bei Mahashivaratri?
Mahashivaratri ist die Nacht von Shiva, manchmal wird auch der Name Shivaratrifest benutzt. Wenn du dich jetzt fragst, wer Shiva noch mal war, erinnerst du dich vielleicht an meinen Artikel letzten Donnerstag zu Shiva!
In dieser Nacht wandelt Shiva also über die Erde und befreit alle Bewohner von ihren Sünden. Gefeiert wird die Hochzeit von Paravati und Shiva, die für die Vereinigung der individuellen mit der kosmischen Seele steht. Denn Shiva lernt durch die Geduld und Liebe seiner Frau, seine Energie und Zerstörungswut zu zügeln. (Frage der Stunde: Lerne ich das auch mit der Geduld meines Partners? ;-))
Bei Shivaratri steht nicht Shivas zerstörerische Kraft im Mittelpunkt, sondern seine erlösende Kraft. Ganz nach dem Motto, bevor das Alte nicht vergeht, kann auch nix Neues & Gutes kommen. Man ehrt an diesem Tag also Shiva als Retter. Viele Gläubige in Indien durchwachen die Nacht, singen zusammen und fasten. Verehren ihn mit Blumen, Reis und Früchten. Und baden alle drei Stunden Statuen von ihm in Honig und Milch. Wer nicht an einer Pilgerfahrt teilnehmen kann, besucht den nächsten Tempel oder zelebriert die Anbetung zuhause. Oder besucht sein liebstes Yogastudio;-)
Ziel dieser Nacht ist es den Geist völlig auszuschalten. Man geht davon aus, dass der Mond 16 Phasen hat, ebenso wie der Geist des Menschen. Durch den abnehmenden Mond sind in der Nacht Shivas die fünfzehn Phasen verschwunden. Durch die oben beschriebenen Zeremonien soll die letzte Phase überwunden werden. Viele Hindus tragen an diesem Tag drei horizontale Streifen aus heiliger Asche, die für das spirituelle Wissen, die Reinheit und die Buße stehen, auf der Stirn. Zusätzlich werden Bael-Blätter gestreut. Im Norden Indiens und in Nepal wird Bhang getrunken.
Was soll mir das sagen?
Keine Bael-Blätter zur Hand und auch gerade kein Rezept für Bhang im Küchenschrank? Dann bist du noch lange kein schlechter Yogi.
Aber vielleicht gehts du heute Abend zur Yogastunde und weißt dann wovon die Rede ist, wenn dein Yoga-Lehrer irgendwas Verrücktes mit dir feiern will;-)
Generell ist es doch schön, wenn es was zu feiern gibt. Wir feiern schließlich viel zu selten.
Happy Mahashivaratri!!