Dubai, Travel
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Dubai-Diary #2: Von Taxis und Tissues

Das Schöne an den Emiraten ist ja, es ist weit weg. Endlich mal wieder so weit weg, dass man umrechnen muss, wenn man bezahlen will (von Dirham in Euro) und zum Beispiel einen Adapter für die Steckdose braucht. Ich mag es, wenn man wirklich merkt, dass man in einem anderen Land und einer anderen Kultur angekommen ist. Und da gibt es einiges, was anders ist, vielleicht sogar ein wenig kurios. Mir sind vier Dinge besonders aufgefallen:

Die Duschbrause

Ist ja an sich nichts Neues für uns Europäer. Benutzen wir ja Tag ein, Tag aus für unsere Körperwäsche. Hier aber hängt die Duschbrause neben der Toilette. Immer rechts daneben, um genau zu sein. Hm, dachte ich bei meinem ersten Besuch, merkwürdig. Wo ist hier die Klobürste? Die gibt es nicht, dazu nutzt man den nämlich den Strahl der Duschbrause. Und ich muss sagen, das ist mal deutlich hygienischer als unsere europäische Klobürste.
Aber der Schlauch hat für Emiratis natürlich eine andere Funktion. Nach jedem Toillettengang wird zuerst mit Wasser gereinigt, dann erst mit Papier. Zur Reinigung wird die linke Hand genutzt. Kein Wunder also, dass die daher als unrein gilt.
Jedem seins, ich freu mich trotzdem über die gute Alternative zur Klobürste.

Die Tissue-Box

Es gibt ja so Dinge, die braucht man immer und der Verbrauch dieser Dinge gibt einem das Gefühl man könne eine Fabrik davon besitzen. Das sind bei mir: Klämmerchen, o.b.’s und Taschentücher. Letztere gibt es hier in den Emiraten überall und zwar in Form von Tissue-Boxen. Die stehen im Badezimmer, auf dem dem Nachttisch, in vielen Restaurants auf dem Tisch und bei vielen Emiratis auch vorne im Auto. Ist Sinusitis hier eine Gesellschafts-Krankheit? Läuft einem hier oft die Nase? Gibt es viel zu wischen?
Ja, es gibt viel zu wischen, weil man viel schwitzt und so dienen die Tücher, zum Beispiel im Auto, dazu sich den Schweiß von der Stirn oder der Oberlippe zu tupfen. (Oberlippenschweiß ein bekanntes Phänomen;-))
Übrigens gibt es feuchte Tücher vor und nach jedem Essen. Als klassisches Erfrischungstuch in Folie verpackt in einfachen Restaurants oder als nass gerollte warme Handtücher in besseren Läden.

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Das Taxi-Erlebnis

In Dubai und auch in Abu Dhabi gehört Taxi fahren zum Alltag wie Zähneputzen. Will man von A nach B ist es selten so, dass man zu Fuß geht. (Wobei ich hier ganz klar sagen muss, dass es eine Lüge ist, dass man nicht zu Fuß gehen KANN, aber dazu später mehr.) Taxi fahren finde ich ja generell toll und habe insbesondere zu Hamburg-Zeiten viele lustigsten Taxi-Begegnungen erlebt. Ich schnacke auch liebend gern mit Taxifahrern, da erfährt man in den meisten Fällen vieles, was einem in der jeweiligen Stadt weiterhelfen kann.
Taxi fahren in Dubai ist dahingehend ein Erlebnis, dass der Fahrer, der Chef des Autos sozusagen, oftmals den Weg genau so wenig kennt wie man selbst. Das ist in Städten wie Abu Dhabi und Dubai semi-gut, weil man ja selbst meist nur einen Namen weiß. Diesen wiederholt der Taxifahrer dann gefühlt zehn bis 12 mal und schaut einen fragend an. Wenn man also kein internetfähiges Handy dabei hat, kann es gut sein, dass man woanders raus kommt. Auch weil viele Straßen und Gebäude sehr ähnliche oder manchmal fast gleiche Namen haben.
Und wenn die Schicht des Fahrers zu Ende ist, bzw. kurz davor, dann ist sie zu Ende und der Gute fährt keinen Zentimeter mehr weiter. Während zwei Wohnungsbesichtigungen stand ich auf einmal da. Kein Telefonguthaben, kein Internet und weit und breit kein freies Taxi. Da hilft nur Laufen in der Mittagssonne. Warum hier Frauen übrigens High-Heels tragen, ist mir ein Rätsel!

Achtung, Kopfwackeln!

Was ich von Anfang an besonders faszinierend fand, sind die vielen verschiedenen Nationalitäten, die in Dubai & Abu Dhabi leben. 85% der Einwohner hier stammen aus anderen Ländern. Ein großer Teil aus dem südlichen Asien, den Philippinen, aus Afrika und aus Europa. Da bringt jeder seine eigene Kultur, sein eigenes Verständnis und sein eigenes Verhalten mit, das macht es spannend. Wenn Europäer etwas verneinen, dann sagen sie „nein“ oder schütteln den Kopf oder machen beides zusammen. Und wenn man etwas nicht versteht, dann sagt man das für gewöhnlich und fragt einfach nochmal nach.
Hier passiert es einem häufig (und das schon in den ersten beiden Wochen), dass man während des Gesprächs das Gefühl hat, dass der Gesprächspartner alles versteht, einem fast sogar zustimmt. Spätestens nach 1 Minute, wenn einem exakt die gleiche Frage nochmal gestellt wird, merkt man dann aber, ne, das ist irgendwie genau dasselbe Thema wie vor zwei Minuten.
Und meist geht das mit einem kleinen Wackeln des Kopfes von rechts nach links einher. Das typische Kopfwackeln bedeutet keine Verneinung – es kann alles und nichts bedeuten.

Oft fühle ich mich wie im Film. Manchmal muss ich mich selbst zwicken, weil es einfach grandios ist, was hier passiert. Einen Tag später, frage ich mich, ob die hier noch ganz dicht sind und was ich hier eigentlich mache.
Eines ist es ganz gewiss und das jeden Tag aufs Neue: ein Abenteuer.

Love & Light!

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