Unser Geist ist immer in Bewegung. Dieser kleine Affe, der von Ast zu Ast springt. Nur schwer lässt er sich in unserem hektischen Alltag zur Ruhe bringen. Meditation und Yoga helfen. Und manchmal hilft es auch schon, die Gedanken, die aufkommen, einfach nicht zu bewerten. Sie vorbeiziehen zu lassen wie Wolken und sich nicht gleich eine Meinung zu ihnen zu bilden. Denn das können wir alle ganz gut, uns vorschnell eine Meinung bilden. Oder?
Ich denke oft oft über Begegnungen mit Menschen oder einen vergangenen Tag nach. Ich bin Meister im Nachdenken. Und dann bewerte ich. Ich bewerte nicht die Menschen. Nein, ich bewerte meine eigenen Gedanken darüber. Das passiert so schnell, so schnell kann ich gar nicht „Yoga“ sagen.
Sich Situationen noch einmal rückblickend anzuschauen, ist nicht falsch, denn daraus können wir viel lernen. Aber wir müssen die Gedanken, die wir dazu haben nicht in gut oder schlecht, in falsch oder richtig einordnen. Weg mit den Schubladen. Weg mit der Meinung zu allem und jedem.
Nimm deinen emotionalen Zustand wahr!
Zu Beginn unserer Yogapraxis sollten wir einen kurzen Check-Up durch den Körper machen. Wie geht es mir heute? Physisch und Emotional. Gibt es Verspannungen? Wie fühlt sich mein Körper an? Dabei lernen wir zu akzeptieren, dass jeder Tag anders ist und auch unser Körper sich jeden Tag anders anfühlt. (Für mich an manchen Tage eine große Herausforderung.) Wir bewerten nicht, wir schauen nur an, wie eine dritte Person. Wir schimpfen nicht innerlich, wenn wir verspannt sind. Wir nehmen an und akzeptieren, dass der Körper vielleicht heute steifer ist als sonst. Denn das kann morgen schon wieder ganz anders aussehen.
Dieselbe Achtsamkeit und Demut sollten wir auch mit unseren emotionalen Seite, mit unseren Gedanken haben. Ansehen, vorbeiziehen lassen, nicht bewerten und uns vielmehr auf die Pause zwischen den Gedanken konzentrieren und diese wahrnehmen.
Gedanken anschauen, vorbei ziehen lassen, fertig!
Gedanken sind nichts Schlechtes, vielmehr helfen sie uns Tag für Tag. Wir sollten ihnen nur nicht zu viel Bedeutung und Aufmerksamkeit schenken, sondern lernen ihnen hinterherzuschauen. Und innerlich einen Haken zu machen. Ich erinnere mich an Zeiten, da habe ich alles von rechts nach links, von oben nach unten durchgedacht. Und nochmal wieder ausgegraben und hinterfragt – das macht uns wahnsinnig und mürbe. Und es ist unnötig.
Nutze die Zeit lieber für das, was gerade um dich herum passiert und sei präsent.
Photo by Violeta Pelivan
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