Ahimsa ist das Zauberwort im Yoga. Viele Stunden kreisen um das Thema, viele Magazine beschäftigen sich damit, aber was genau verbirgt sich eigentlich dahinter und was hat das mit unserem Alltag zu tun? Auf die Schnelle mit Gewaltlosigkeit übersetzt, lohnt sich ein genauerer Blick.
Ahimsa – mehr als Gewaltlosigkeit
Gewaltlosigkeit ist eines der wichtigsten Prinzipien. Nicht nur im Yoga, im Hinduismus oder im Buddhismus, nein GENERELL. Damit ist das Töten von Lebewesen gemeint, das Verletzten anderer. (Memo an mich selbst: Ja, auch eklige ganz ganz klitzekleine Tiere mit eingeschlossen.) Der Grundgedanke ist, dass jede Form von Gewalt sich auf unser Karma auswirkt und damit auch auf unsere Zukunft. Wollen wir das? Nein.
Ahimsa beschränkt sich jedoch nicht nur, wie oft fälschlicherweise angenommen, auf das Töten. Es geht um das Hinzufügen von Schmerz. Denn Schmerz können wir auch über Worte oder Taten ausüben. Und wie immer fängt Ahimsa bei uns selbst an und zwar direkt auf der Matte. Wenn ich sehe, wie so einige Yogis sich in Asanas peitschen, tut mir das weh. Denn das ist nicht der Sinn. An Grenzen gehen ja, aber nicht den Körper überfordern.
Mit Ahimsa durch den Alltag
Auf unseren Alltag bezogen bedeutet Ahimsa auch, dass wir mit Kritik, Beleidigungen und Vorwürfen lernen umzugehen. Das wir sie annehmen ohne gleich was zurück zu schmettern. Ja, wer gewaltlos lebt, muss ganz schön stark und mutig sein. Denn Ahimsa bedeutet auch vieles was uns zugefügt wird, egal wie fies oder böse, nicht zurückzugeben oder auf andere zu übertragen.
Wie oft hegen wir schlechte Gedanken oder Groll auf jemanden? Sind ärgerlich, wütend? In den meisten Fällen führen wir uns damit selbst den größten Schaden zu, weil wir uns den Tag und die Stimmung vermiesen, uns aufregen und den Blutdruck hochtreiben. Ahimsa hat für mich auch ganz viel mit meiner Atmung zu tun. Auf der Matte, wie im Alltag. Tiefer Atem beruhigt uns, lässt uns in ausweglosen Situationen wieder Licht sehen, bringt uns runter und erinnert uns auch im Yoga daran achtsam und geschmeidig mit uns selbst umzugehen.
Was hilft?
Bleib bei dir. Lass dich nicht aus der Ruhe und aus dem Atem bringen und sei weich mit dir und im Umgang mit anderen.