„Ach, ist die schon wieder im Urlaub?“
„Die postet doch eh nur noch Bilder aus der Sonne.“
„Ja, entweder am Strand oder vom Pool.“
„Wohnt nicht nur in der Sonne, fliegt auch noch dauernd woanders hin.“
„Also, fleißig sein geht anders.“
„Freelancer eben, die haben vielleicht ein Leben. Können immer Urlaub machen.“
So oder so ähnlich sprechen die Urlaubsneider. Urlaubsneider sind eine Spezie Mensch, die wir alle kennen. Sie tummeln sich überall, sind nicht zu übersehen und melden sich ungefragt zu Wort. Beim klassischen Urlaubsneider handelt es sich entweder um jemanden, der es nicht gebacken bekommt seinen eigenen Urlaub zu planen oder ganz skurril um jemanden, der wahnsinnig oft in Urlaub fährt, den anderen aber ein schlechtes Gewissen machen will.
Generell sollten wir alle ein bisschen mehr gönnen können. Uns selbst, ja auch. Gönn dir! Aber auch den anderen. Egal ob Freunde, Nachbarn oder der Familie. Gerade in Deutschland gilt: Wir arbeiten sowieso alle zu viel. Hier in den Emiraten ist das alles viiiiel entspannter. Bei uns Deutschen kommt die Erholung gern mal zu kurz und es tut gut zwischendurch die Welt, das Meer oder den Badesee zu sehen. Das bringt Abwechslung, fördert die Kreativität und senkt das Stressrisiko.
Wenn dein Nachbar dir also zum sagen wir mal dritten Mal in diesem Jahr erzählt, dass er in den Urlaub jettet und dann auch noch Mauritius (Schnappatmung!!), dann freu dich mit ihm! Ja, richtig gehört, freu dich mit ihm. Und nimm ihn dir als Vorbild, wenn du selbst noch nicht dein trautes Heim verlassen hast. Sieh es als glückliche Fügung an, dass er dir heute von seinem Urlaub erzählt hat. Ein Zeichen des Universums deine eigene Auszeit ganz fix zu buchen!
Ich schreibe diesen Text nicht ohne Grund, denn es gibt Menschen, die tun sich unwahrscheinlich schwer, sich einen Urlaub zu gönnen. Und Urlaub als Teil des Lebens anzusehen. Ich schließe mich selbst mit ein, denn ich habe in der Vergangenheit so gut wie nie richtigen Urlaub gemacht. Und wenn man dann Freelancer ist, sich seine Zeit frei einteilen kann, dann nehmen das viele Menschen so wahr als wäre es das angenehmste Leben auf Erden. Jemandem zu erzählen, dass man einfach so mal einen Monat zum Reisen und Yoga nach Indien fährt – ui ui, das ist für manche Menschen schier unfassbar.
Ich finde jeder darf und soll so oft in Urlaub fahren wie er will. Und wenn du das Gefühl hast, dass man dir immer ein schlechtes Gewissen macht, wenn du von deinem Urlaub erzählst, dann frage dich zuerst, wer dir ein schlechtes Gefühl gibt. Wie wichtig ist diese Person? Und dann, das meine ich in der Tat ernst, gib ein passendes Feedback. Ruhig etwas wie: „Ja, ich genieße es auch sehr, dass ich oft in Urlaub fahren kann und mein Job mir viele Freiheiten erlaubt.“
Statt dauernd unter dem Feedback der anderen zu leiden, darfst du auch mal eine kleine Sahnehaube auf die Urlaubskirsche setzen. In diesem Sinne: Hab einen schönen Urlaub in diesem Jahr. Ach was, am besten so viele wie’s nur geht!
PS: Ein Yoga-Urlaub ist was besonders feines. In diesem Artikel findest du ein paar feine Ideen.