Ihr Lieben, das letzte Dubai-Diary liegt schon wieder viel zu lange zurück. Dabei gibt es immer was zu berichten aus dieser verrückten Stadt. Im Juni kommt man nicht vorbei an Ramadan, dem heiligen Monat der Muslime, der überall auf der Welt und ganz besonders hier als Fastenmonat verbracht wird. Doch was bedeutet das für Expats, wenn überall gefastet wird?
Ramadan – ein paar hard facts
Ramadan ist nicht nur der Monat des Fastens (von der Morgendämmerung bis zum Sonnenaufgang wird nicht gegessen und getrunken), sondern vor allem auch der Monat der inneren Einkehr, der Selbstreflexion und eine Zeit, in der die Emiratis sich auf Familie und Freunde konzentrieren. Ramadan findet jedes Jahr zu einem anderen Zeitpunkt statt. Der islamische Kalender richtet sich nach dem Mond und so beginnt der Fastenmonat mit Erscheinen des Neumonds. In diesem Jahr war der Start am 27. Mai und das Fest endet am 25. Juni. Beginn und Ende werden von einem Komitee in Saudi-Arabien festgelegt, wobei der genaue Beginn immer erst eine Nacht vorher bekannt gegeben werden kann.
In Dubai wird an Ramadan dazu aufgerufen, dass Expats und Nicht-Muslime den Fastenmonat respektieren. Das bedeutet unter anderem, dass man ein bisschen mehr auf seine Kleidung achten sollte. Generell ist Dubai ja sehr offen, was dieses Thema angeht, aber an Ramadan sollte man sich aus Respekt die Schultern und auch die Knie bedecken. Vor allem an öffentlichen Plätzen und in Parks. Ich bin in der ersten Woche sehr bedeckt rausgegangen, weil ich es wichtig finde, dass gerade in Dubai Kultur & Tradition erhalten bleiben, aber die Regeln lockern sich hier immer mehr.
Do’s and Dont’s
Ramadan ist deutlich ruhiger als die anderen 11 Monate in Dubai. Tagsüber ist die Stadt teilweise wie leer gefegt, was daran liegt, dass alle Cafes & Restaurants geschlossen sind. Die wichtigste Regel in diesem Monat lautet: Nicht öffentlich trinken oder essen. Auf der Straße mal schnell am Wasser nippen? Nö, ist nicht. In der Mall? Nein. Auch im Auto eigentlich nicht. Am Anfang klang das unlösbar, nicht machbar, aber man bekommt es eigentlich ganz gut hin. (Ich trinke heimlich;-))
Ein großer Teil von Ramadan dreht sich ums Spenden. Anderen Menschen helfen, Gutes tun. Es gibt zum Beispiel die „Ramadan Sharing Fridges“ in der Stadt. Die Aktion hat Kühlschränke in der ganzen Stadt verteilt und hier können Essensspenden für bedürftige Menschen abgegeben werden. Eine Map auf Facebook zeigt an, wo die Kühlschränke stationiert sind.
„Ramandan Kareem“ ist übrigens das Grußwort mit dem man den Muslimen eine gute Ramadanzeit wünscht. Man kann auch „Ramadan Mubarak“ sagen. Ach ja und bei Sonnenuntergang sollte man, wenn möglich, die Straßen meiden, denn hier passieren in dieser Zeit die meisten Unfälle. Denn dann sind die Emiratis auf dem Weg zu Iftar. Und haben Hunger …
Iftar & Suhoor
Iftar ist die erste Mahlzeit bei Sonnenuntergang mit der das Fasten gebrochen wird. Wenn das Fasten gebrochen wird, öffnen die Restaurants wieder und überall in der Stadt werden riesige Buffets und spezielle Iftar-Menus angeboten. Es gibt einen ganzen Guide voll mit Tipps und Empfehlungen. Egal ob traditionell oder modern interpretiert. Zu dieser Uhrzeit ist dann auch wieder mehr los.
Suhoor ist die Mahlzeit vor der Dämmerung, mit der das Fasten offiziell eingeläutet wird. Hier essen die Muslime meist Datteln, Trockenfrüchte, Eier und „Chabab“ (emiratische Pancakes). „Eid-al-Fitr“ ist das dreitägige Fest, mit dem das Ende von Ramadan gefeiert wird.
Mein Fazit
Ich persönlich erlebe Ramadan aktuell als einen Monat, der Dubai und seinem geschäftigen Treiben ganz gut tut. Ich finde es fein, dass es einen Monat gibt, der voll von Gemeinschaft und Selbstreflexion ist. Auf Essen verzichten, weniger essen, achtsam sein, finde ich prima. Das mit dem Trinken ist mir ein Rätsel (es sind halt aktuell schon morgens einfach mal 37 Grad). Aber da viele Muslime schon im Kindesalter anfangen zu fasten, ist es sicher auch Gewöhnung. Da ich von zu Hause aus arbeite und ansonsten meine Zeit im Yogastudio verbringe, schränkt es meinen Alltag nicht wirklich ein. Ich finde es eher schön mehr über die Kultur zu erfahren und freue mich auf mein erstes Iftar-Essen und ein paar kulturelle Begegnungen.