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Meine Buch Tipps

Bücher lesen ist so wertvoll, so wichtig, so lehrreich und vor allem so schön. Ein gutes Buch ist eine gelungene Auszeit, wie einmal auf „Pause“ drücken und dem Alltag entfliehen. Auf dieser Seite habe ich euch Bücher zu verschiedenen Themen zusammengestellt, die ich empfehlen kann. Die Liste der Buch Tipps wird ständig aktualisiert und ist somit im Fluss. Schaut gerne immer mal wieder rein, ich verlinke euch die Liste auch rechts in der Sidebar.

„Lesen stärkt die Seele.“
Voltaire

Yoga

Yoga mit Kraft und Anmut leben von Barbra Noh.
Ein Standardwerk für alle, die Anusara Yoga lieben oder mehr über diese Richtung erfahren wollen. Sehr hilfreich für alle, die ein Teacher Training absolvieren. Die Autorin Barbra Noh ist eine der bekanntesten Ausbilderinnen für Ansuraa Yoga in Europa. Das Buch dient Neueinsteigern ebenso wie erfahrenen Schülern und Lehrern.

Yoga and Vegetarianism von Sharonn Gannon
Pflichtlektüre. Für alle, die verstehen wollen warum Yoga und Vegetarismus untrennbar miteinander verbunden sind. Die Jivamukti-Begründerin Sharonn Gannon erläutert eindrücklich warum unsere fleischessende Kultur nicht nur von Grausamkeit gegenüber anderen Lebewesen geprägt ist, sondern auch zu einer weltweiten Zerstörung der Umwelt führt.

Eastern Body Western Mind von Anodea Judith.
Alles über die Chakren auf 458 Seiten. Das Buch von Anodea Judith ist ein Welzer. Wer Yoga praktiziert kommt um die Chakren nicht herum. Warum können Chakren blockiert sein und vor allem was blockiert? Im Buch wird jedes Chakra einzeln und sehr ausführlich behandelt und beschreiben, wie wir vorhandene Blockaden lösen können.

The complete Guide to Yin Yoga von Bernie Clark.
Über die Philosophie bis hin zur Praxis in diesem Buch dreht sich alles um die wundervolle Praxis des Yin Yoga. Neben den einzelnen Asanas, ausführlich behandelt und vorgestellt werden, finden sich fertige Yin Yoga Flows und ein Kapitel zu den energetischen Vorteilen der Praxis.

The Yin Yoga Kit von Biff Mithoeffer.
Biff Mitthoeffer ist eine Koryphae auf dem Gebiet des Yin Yoga. Ds Kit enthält ein Set aus 12 Karten mit den wichtigsten Asanas und deren Wirkung. Dem Kit liegt außerdem eine CD und ein ausführliches Buch bei.

Yin Yoga – Der sanfte Weg zur inneren Mitte von Stefanie Arend
Wunderbares Buch der Yin Yoga-Lehrerin Stefanie Arend zum sanften Yogastil Yin mit Bildern, Erklärungen und wissenswerten Infos zur chinesischen Medizin.

Das Yogasutra: Von der Erkenntnis zur Befreiung  Patanjali.
Das Standardwerk für jeden Yogi. Vom Yogasutra gibt es mehrere Übersetzungen – ich bin mit der deutschen Version prima zurecht bekommen.

Jivamukti Yoga: Practices for Liberating the Body & Soul von David Life und Sharon Gannon.

Yoga Anatomy von Leslie Kaminoff und Amy Matthews.
Jeder Yogalehrer sollte ein Anatomiebuch im Schrank haben, finde ich. Ich hatte erst ein deutsches, das ist beim Umzug abhanden gekommen. Und da ich auf Englisch unterrichte, habe ich mir dieses Exemplar zugelegt.

Yogaworkouts gestalten –  von Mark Stephens; Kartenset: Die Box mit Buch und 100 Übungskarten
Das Kartenset mit dem kleinen Heft ist eine prima Ergänzung, um mal wieder frischen Wind in die Planung und Ausarbeitung deiner Yogastunden zu bringen.

Gesundheit & Ernährung

Die mentale Kraft des Ayurveda: Selbstheilungs-Techniken und geistige Prinzipien für Gesundheit, Vitalität und Lebensglück von Janesh Vaidya.
Ein feines Werk rum um die ayurvedische Lebens- und Sichtweise. Mit vielen Anregungen, Hilfestellungen und Tipps für mehr Ayurveda im Alltag. Ich habe hier über meine Begegnung mit Janes Vaidya geschrieben.

A modern way to eat von Anna Jones
Einfache vegetarische und vegane Mahlzeiten fix zubereiten, geht gut mit diesem Buch! Hier gibts mehr dazu.

Buch Tipps: Mind & Meditation

Meditation –  The first and last Freedom von OSHO

Freedom The Courage to be you von OSHO.

Intimacy Trusting Oneself and the other von OSHO

Im Alltag Ruhe finden von John Kabatt Zinn
Meditationen für ein gelassenes Leben, Meditationen für jeden Tag – der weltbekannte Meditationslehrer bietet in diesem Buch eine Fülle an unterschiedlichen Übungen.

Body Mind Balancing – Using your Mind to heal your body von OSHO
Gutes und leicht verständliches Buch über die Zusammenhänge von Körper und Geist und die Fähigkeit uns mir unserem Körper zu verbinden.

Self Power von Deepak Chopra.
Ein Hammerbuch mit spirituellen Lösungen für die größten Herausforderungen im Leben. Ich habe es während meiner Zeit in Indien gelesen, das hat doppelt gesessen.

Kreativität & Job

Die 4-Stunden Woche von Timothy Ferris:
Mehr Zeit, mehr Geld, mehr Leben – viele herrliche Tipps für weniger Stunden und mehr wirkungsvolle Ergebnisse. Habe ich im Uraub gelesen und mir viele Erinnerungszettel reingeklebt.

My so called Freelance Life von Michelle Goodman
Ein feiner Guide für Frauen, die ihre kreativen und freiberuflichen Träume in die Tat umsetzen wollen.

Sonstige Buch Tipps

Set Free von Emma Slade
Keine Buch Tipps ohne die wunderbare Geschichte von Emma, die aus der Finanzbranche ausstieg und zum Yoga fand. Ihre Liebe zur Meditation, Buthan und dem Zen-Buddhismus entdeckte und letztendlich als buddhistische Nonne und Alleinerziehende Mutter zwischen dem Himalaya und ihrer Heimat pendelt.

Rumi – The Rumi Day Book
Wunderschöne Gedichte und Zitate des großen Meisters Rumi.

*Ich verlinke euch alle Bücher zu Amazon und nutze das Amazon Affiliate-Programm, um diesen Blog am Laufen zu halten. 

KOLUMNE: Wieviel Yogi passt in eine Instagram-Pose?

Gedanken mache ich mir jede Woche, ohne die gäbe es meine Kolumne nicht. Gut also, dass die da sind. Immer inspiriert mich etwas anderes, oft ist es der Talk mit Freunden oder anderen Yogis. Im letzten halben Jahr, eigentlich seit ich in Dubai bin, denke ich viel darüber nach, was es mit mir und anderen Yogis, Yogalehrern und Schülern macht, wenn Asanas auf Instagram gepostet werden. Was macht das mit uns, dem Yoga und überhaupt?

Die perfekte Insta-Pose

Egal ob in London, New York, München oder Dubai – Yogalehrer auf der ganzen Welt zeigen sich in verrückten Asanas auf Instagram. Jeden Tag lacht mir eine anderes Gesicht entgegen, verzückt darüber endlich eine weitere Asana erreicht zu haben. Insbesondere der Handstand und die Armbalancen sorgen für massentaugliche Instagram-Schüsse. Ich ertappe mich dabei das doof zu finden, weil Yoga für mich mehr ist als halsbrecherische Gymnastik. Und weil es auch in mir manchmal den Drang hervorruft Dinge können zu müssen, was totaler Blödsinn ist und keinen Raum einnehmen sollte in der Yogapraxis. Geht es nicht um den Weg zur Erleuchtung und um das zur Ruhe bringen unserer wilden Gedanken statt in den einarmigen Handstand zu kommen?

Sind es die fortgeschrittenen Asanas, die zählen? Halten diese uns auf der Yogamatte, weil es das Ego kitzelt endlich auch auf Händen statt auf Füßen zu balancieren? Und anderen zu erzählen, dass wir das geschafft haben? Was macht das mit Anfängern, frage ich mich, haben die das Gefühl Versager zu sein, wenn nicht nach sechs Monaten schon der Unterarmstand glückt? Ich habe immer mehr das Gefühl da werden zu viele falsche Signale gesendet an Menschen, die noch nicht mit Yoga in Berührung gekommen sind oder gerade erst am Anfang stehen. Insbesondere meine Dubai-Feed ist voll mit fancy Posen. Auf der anderen Seite möchte ich nicht oberflächlich sein, denn auch hinter einen verrückten Pose und einem glänzenden Outfit kann ein erhebender Lehrer stecken (die Erfahrung habe ich hier schon ein paar Mal gemacht).

Der Weg ist das Ziel

Ja, die fortgeschrittenen Asanas sind ein Teil unserer körperlichen Praxis, aber sie spielen nicht die Hauptrolle. Ich arbeite in meiner Home-Praxis mehr an meinem Atem und ganz einfachen Dingen als am Handsand. Ist es nicht vielmehr der Weg dorthin, das tausendmal herausfallen und wieder aufstehen, dass uns lehrt und läutert? So wie im Leben auch? Und ganz wichtig: Auf Instagram sehen wir eine fertige Pose, oftmals ein Endresultat jahrelanger Praxis. Das vergessen wir oft.

Trotzdem frage ich mich auch, warum wir es als oberflächlich empfinden, wenn eine hübsche Yogalehrerin ein Flying-Pigeon Foto postet? Weil das ganz gut aussieht und wir selbst noch nicht so weit sind? Oder weil man das im Yoga nicht darf? Ich ertappe mich selbst dabei, dass ich dann oft denke, dass es dabei mehr um Fitness geht als um Yoga. Hole mich aber auch gerne ganz schnell wieder zurück, denn soll und kann nicht jeder sein Yoga so praktizieren wie es Sinn macht? Zeitweise spielt im Leben vielleicht die körperliche Praxis eine große Rolle, das kann sich aber auch ändern.

Weniger Steine – mehr Toleranz

Yogalehrer können abgefahrene Posen posten und gleichzeitig inspirierende und bedeutungsvolle Lehrer mit erhebenden Absichten sein! Ja, manchmal scheint es, dass Lehrerinnen zu Models werden –  jeden Tag ein Bild, ein schönerer Körper, eine bessere Pose. Viele werben für Sportbekleidungsmarken, das kann man doof finden oder sich für die Person freuen, denn eines ist auch klar, der Durchschnittslehrer verdient keine goldene Nase und kann sich damit auch etwas leichter über Wasser halten. Das vergessen viele. Und wenn es dem einzelnen damit gut geht, ist das vielleicht auch fein.

Ich kann für mich sagen, dass es mich oft stresst, wenn es um die Produktion von Bildern geht. Für Instagram und für den Blog, daran scheiden sich bei mir ganz klar die Geister. Da spielt einfach auch immer mit, dass man „ok“ aussehen muss, sich selbst anschaut, bewertet. Das geht bei mir nicht immer. Und wenn ich das nicht kann, mir nicht danach ist, lasse ich das auch. Trotzdem wünsche ich mir weniger Schubladendenken, ja, auch weniger Instagram-Tauglichkeit aber auch mehr Offenheit, Toleranz und gegenseitigen Support. Gerade heute morgen habe ich wieder einen Artikel gelesen, dass es meist Frauen sind, die sich gegenseitig Steine in den Weg legen. Unnötig. Wir alle suchen was anderes, der eine fühlt sich von Lehrern angezogen, die abgefahrene Asanas zeigen und lehren, der andere mag es vielleicht lieber etwas weniger aufregend – es ist Platz für alle. Jeder findet seinen passenden Yogadeckel.

#findyouryogadeckel

Getestet: Barry’s Bootcamp

An einem Sonntag tat ich zwei verrückte Dinge in Sachen Reizüberflutung: Erstens, ich fuhr zu Dubai-Mall (das ist die größte Shopping-Mall hier in Dubai und ich meide sie wann immer es geht) und zweitens, ich meldete mich für Barry’s Bootcamp an. Es ist laut, es wird geschwitzt, es ist ein Bootcamp, wie der Name schon sagt, und ich glaub ich würde es wieder tun.

Mein erstes Mal

Aber von vorn: Barry’s Bootcamp kommt aus LA, woher auch sonst und ist der heiße Scheiß in Fitnesskreisen. Ich probiere gern Neues aus, wenn es um Sport geht. Hier in Dubai boomt alles, was Bewegung bringt. Von Surfen über Crossfit, Yoga, Pilates, Laufen und eben Barry’s Bootcamp. Ich habe in einem Online-Magazin davon gelesen und nach intensiver Recherche der Website („The best Workout in the world“) und dem Programm (All body, Arme, Po, Beine & Bauch) entschieden, das probiere ich aus. Denn schon Swami Sivananda wusste: Der Yogi muss was für seine Kondition tun, die wird nämlich im Yoga etwas vernachlässigt.

In Dubai ist das immer so ne Sache, wenn man zum ersten Mal wohin fährt, wo man noch nicht war und so bin ich erst mal ne halbe Stunde immer um das Bootcamp herum gecruist. Normalerweise meldet man sich vorher an, das hat bei mir nicht funktioniert, daher habe ich unterwegs kurz angerufen und erfahren, dass noch Plätze frei sind und ich bzw. wir (denn den Mann habe ich auch eingepackt) auf dem Boden starten. Ob, das wohl ok wäre? Keine Ahnung was das zu bedeuten hat, aber ja passt. Kleines Schläfchen am Anfang vielleicht?

Auf der Website lese ich: „This is the room where everything becomes possible. Where you push through the “I can’t’s” and “If Only’s.”  Das finde ich gut und gefällt mir, habe ich doch glatt eine Yogastunde zum Thema „Lift your higher potential“ geplant, prima wenn ich mich vorab selbst etwas upflifte. Nett sieht das aus in Barry’s Bootcamps-Eingangshalle – es gibt eine Smoothietheke, Bekleidung zu kaufen und eine Ecke, in der viele sportliche Menschen auf den Einlass in die heilige Bootcamp-Halle warten. Der Mensch an der Rezeption teilt uns eine Nummer zu. Ich bin F11, das ist mein Platz am Boden und auf dem Laufband. Aha, es gibt Laufbänder. Auf der Theke stehen Haargummis und Ohrstöpsel. Ui, denke ich entweder wird es laut oder sollen die Dingerden Schweiß in meinen Ohren aufsaugen? Der freundliche Fitness-Mensch am Tresen empfiehlt uns, einen Smoothie für danach vorzubestellen, das ginge schneller. Ok, machen wir das (ihr lest es schon, ich war an dem Abend ganz willig und für alles bereit.) Wir wählen „Bascially Air“, danach brauche man kein Abendessen mehr, es sei alles wichtige drin. (Das und den Namen des Drinks finde ich bescheuert.)

Hight-Intensity-Training ohne Zuckerwatte

In der Umkleide angekommen, möchte ich am liebsten dort bleiben. So schön groß, so geräumig, so hübsche Duschen. Das hat sich jedoch schnell erledigt, denn auf einmal strömen unglaublich viele Frauen herein, das vorherige Bootcamp ist zu Ende. Oha, die sehen nass und fertig aus. Schon düse ich los Richtung Bootcamp-Halle. Am Eingang werden wir von Instructor Barry (die heißen hier wohl alle so?) mit Handschlag begrüßt. In dem dunklen Raum stehen ca. 20 Laufbänder an den Seiten und in der Mitte des Raumes diese Step-Dinger (ihr wisst schon diese kleinen Treppen, auf denen man beim Step Aerobic drauf rumturnt), es ist laut und dunkel.

Mein erster Gedanke: Wo geht’s denn hier zum Autosscooter? Ist wie Kirmes nur ohne Zuckerwatte. Alles wuselt herum, sucht seinen Patz, ich werde ganz nervös. Der Instructor erkennt sofort ich bin neu (das finde ich gut, denn dann kann der mich anweisen und mir sagen, was hier los ist in dieser verrückten Disko-Halle) und schickt mich zum Gewichte holen. Ich kehre zurück und muss noch mal neu, das sei zu wenig. Gut, ich lade auf und dann geht’s auch schon los.

In Kürze erklärt, ist Barry’s Bootcamp ein effektives High-Intensity Training in 50 Minuten. Man startet am Laufband oder am Boden. Die meisten reservieren vorab fürs Laufband. Am Boden starten wir an diesem Tag im „All Body“-Training mit Squats, es folgen Arme, Schultern … eigentlich alles. Es ist verrückt laut. Oh Gott, ich werde alt. Ich kann das etwas nachvollziehen mit den Ohrstöpseln. Es ist anstrengend und der Bootcamp-Barrie hat so ein kleines lustiges Mikro an der Backe (das hat irgendwie immer was von Sekretärin) und schreit. Ich verstehe trotzdem kein Wort, von dem was der Kerl sagt, muss aber dauernd lachen, weil es so anstrengend, skurril und irgendwie gut ist.

Then there’s the “thing” that happens when the doors close, lights dim, and music turns up. There’s a palpable energy in the room that pushes you one step further.

Ein Hauch von Nichts

Und zack ist das Bodenworkout auch schon beendet. Gewichte weg bringen und rauf auf’s Laufband. Es ist dunkel ich finde meine Nummer F11 gar nicht, der Mann lacht mich aus, ich bin wirklich ein bisschen wie eine alte Frau. Ich freue mich auf’s Laufen in dem Moment. Interessant wie kurz Freude sein kann, denn das Band unter meinen Füßen ist so schnell, ich mutiere innerhalb von Sekunden zum keuchenden Hamster. Intervalltraining mit hoher Geschwindigkeit. Das ist nicht so meine Stärke, ich laufe schon ganz gern und  weiß, dass ich neben meiner Yogapraxis auch auf die Kondition achten muss, aber so schnell? Beim zweiten Intervall kommt Bootcamp-Barry angeschossen und klickt mich einfach mal auf 4% Steigung hoch. (Hatte ich gesagt, dass ich es gut finde, dass der mich anweisen kann? Nehme ich zurück). Nach diesem wahnwitzigen Intervalltraining geht’s zurück auf den Boden. Liegestütz, Plank und diverse Scherze, dann wieder auf’s Laufband.

Nach 50 Minuten dürfen wir raus ins Leben, an die Luft und unter die hübsche Dusche. Das Duschgel ist lila, irgendwie ist hier alles etwas anders. Mein Gesicht rot, das ergänzt sich. Draußen an der Theke wartet der „Basically Air“-Drink (sozusagen ein Hauch von Nichts, gibt’s auch in vegan). Joah, mit einem Lobgesang kann ich den jetzt nicht feiern bei den Preisen, aber in dem Moment hätte ich auch Sauerkrautsaft geext. Barry’s Bootcamp ist laut, anstrengend und bringt einen an die eigenen Grenzen. Ideal für alle, die sich zum Beispiel auf einen längeren Lauf wie einen Halbmarathon vorbereiten oder für alle, die ihre Kondition verbessern möchten. Dreimal die Woche kann ich mir das nicht vorstellen, aber als Ergänzung ab und an, warum nicht?

Ach so, zu Hause habe ich mir erstmal ne Avocado-Pumpernickel-Stulle gemacht. „Basically Avocado“ sozusagen.

„Walk with me“ – Dokumentation über Thich Nhat Hanh

Ich beschäftige mich schon seit einer Weile mit dem Zen-Buddhismus (ein weites Feld), habe einige seiner wunderbaren Bücher verschlungen und freue mich daher besonders, dass es endlich eine Dokumentation über das klösterliche Leben und den vielleicht bekanntesten Buddhisten überhaupt, Thich Nhat Hanh, gibt. Ein weiser 90-jähriger Mann, dem man unbedingt zuhören sollte und der leider kurz nach den Dreharbeiten einen schweren Schlaganfall erlitt. Seine frühen Tagebücher und die Dokumentation geben einen Einblick in sein beeindruckendes Leben.

Walk with me

Die Dokumentation „Walk wit me“ ist eine behutsame Reise in die Welt der Achtsamkeit und des Zen-Buddhismus. Über drei Jahre hatten die britischen Regisseure Max Pugh und Marc J. Francis exklusiven Zugang zu der klösterlichen Gemeinschaft rund um den vietnamesischen Lehrmeister Thich Nhat Hanh. Die Mönche und Nonnen in Plum Village haben alle Besitztümer aufgegeben, um ein klösterliches und einfaches Leben in Frankreich zu führen.

Mit dem Lauf der Jahreszeiten zeigt der Film das Leben im Kloster, das Streben der Mönche nach einer Verbindung zu sich und der Umwelt – ergänzt durch die Erzählungen aus Thich Nhat Hanh’s frühen Tagebüchern, gelesen von Benedict Cumberbatch.

„An Apostle of peace and nonviolence“

Über Thich Nhat Hanh

Der vietnamesische Zen Buddhist Meister Thich Nhat Hanh ist weltweit bekannt als Mönch, spirituelle Inspiration, Autor, Poet und Friedensaktivist. Martin Luther King nannte ihn „An Apostle of peace and nonviolence“, seine zahlreichen Bücher (ich kann euch das Das Wunder der Achtsamkeit empfehlen ) über Frieden und Achtsamkeit und seine buddhistischen Lehren werden weltweit gefeiert.

1926 in Vietnam geboren, trat der junge Thit Nanch Hanh bereits mit 16 Jahren als junger Mönch dem Orden bei. In den Jahren des Krieges hielt er sich sowohl meditierend im Kloster als auch auf der Straße auf, um die Verwundeten und Kriegsopfer zu pflegen. In dieser Zeit gründetet er den engagierten Buddhismus, die Nichttrennung von Meditation und Mitgefühl, aus dem eine Bewegung wurde.

In den 80er Jahren gründete Thich Nhat Hanh Plum Village, ein Kloster im ländlichen Frankreich, für Mönche, Nonnen und Besucher. Das Center bietet heute Schulungen in Achtsamkeit für Geschäftsleute, Lehrer, Familien und Interessierte an. Schätzungsweise nehmen jährlich ca. 45.000 Menschen an den Aktivitäten in Plum Village in Europa und den USA teil.

Mit Hilfe von Achtsamkeit können wir alle lernen, glücklich im Hier und Jetzt zu leben. Es ist laut  Thich Nhat Hanh, der einzige Weg um wirklich Frieden zu schaffen. Sowohl mit uns selbst als auch in der Welt.

Der Film wird ab dem 14. September in ausgewählten Kinos in Deutschland gezeigt. Wer Interesse hat, kann sich hier für weitere News eintragen.

Ein Film von Marc J. Francis & Max Pugh
GB 2017, 94 min, OmU, digital
Regie/Drehbuch/Kamera: Marc J. Francis & Max Pugh
Schnitt: Nicolas Chaudeurge, Marc J. Francis, Alan Mackay, Max Pugh
Musik: Germaine Franco

Miese Laune in der Yogastunde

Schlechte Laune überträgt sich ja gerne mal. Oder kann andere aus dem Konzept bringen. Meine Stunden sind immer so, wie es mir gerade geht. Bin ich obenauf, dann fließt das alles nur so. Herrlich. Wenn ich aber selbst hadere, meine Gedanken abschweifen, zweifele, dann läuft es nicht immer 100%, wie ich mir das vorstelle. Wenn dann ein Schüler dabei ist, der einen schlechten Tag hat, vielleicht was anderes oder jemand anderen erwartet hat, dann ist das eine Herausforderung.

Das Universum schickt alles zurück

Ich glaube fest daran, dass wir alles an der ein oder anderen Stelle zurückbekommen, egal ob gut oder schlecht. Ich habe auch in einer Phase intensiv Yoga praktiziert, in der meine Gedanken oft dunkel und negativ waren. Habe nicht immer von einem Ohr zum anderen gelacht. Und neige sowieso dazu komische Sachen mit meinem Gesicht zu machen, die gar nicht dem entsprechen, was ich in dem Moment denke. So sagte meine Lehrerin auch mal zu mir „Puh, du hast am Anfang immer so böse geschaut, ich dachte du findest den Unterricht mega kacke.“ Und so geht mir das heute auch öfter mal.

Manchmal kommen Menschen in die Stunden, die haben eine Laune, dass es nur so kracht. Also im negativen Sinne. Wer als Yogalehrer arbeitet hat oft ein Händchen für sowas, spürt die Energie und nimmt diese kleinen Details und Schwingungen wahr. Manchmal wünschte ich mir ich könnte das wie das Licht im Raum an- und ausknipsen. So betrat neulich ein Mädel den Raum, da war mir schon anhand der Körpersprache klar, die Laune könnte besser sein. Die Schülerin war fortgeshritten in ihrer Praxis, hatte Erwartungen an die vor ihr liegende Stunde und das löst dann manchmal ganz automatisch auch einen gewissen Druck bei mir aus. Das ist das Feine im Yoga, dass wir genau an solchen Themen arbeiten können.

Besondere Fürsorge

Jetzt könnte man sich denken: „Puh, das muss ja wohl nicht sein.“ oder „Yogis sollen doch immer gute Laune versprühen.“ oder oder. Viele Szenarien sind möglich. Ich habe mich an diesem Tag dazu entschieden, nicht zu denken, nicht zu urteilen, neutral zu beliben und dieser Schülerin all meine Hingabe und Fürsorge zu widmen. Nicht ohne auf den Rest der Klasse einzugehen natürlch, aber ich habe ihr in dieser Stunde ein paar extra Adjustments gegeben. Denn letztendlich ist es doch das, was wir alle brauchen, wenn die Laune und das Wohlbefinden im Keller festhängen: Fürsorge und Verständnis.

Es hat an diesem Tag geklappt. Das tut es nicht immer. Aber ich freue mich immer, wie ein kleines Kind (auch wenn ich mich manchmal nicht über Standarddinge freuen kann, die andere Menschen happy machen – über so was kann ich förmlich jubeln) wenn Menschen schlecht gelaunt oder grimmig zum Yoga kommen und am Ende ganz weich und mit einem Lächeln im Gesicht den Raum verlassen. Herrlich!

Was wir tun können …

… wenn wir die grollende Schülerin sind: Sitzen, atmen und einmal alles rauslassen, was sich nicht gut anfühlt (also, in Stille versteht sich). Und dann ein Lächeln nach rechts und links und in alle Himmelsrichtungen senden! Denn es ist kurz vor oder kurz nach Yoga.

Was wir tun können, wenn wir der Lehrer sind: Sehen. Alles und jeden als Segen ansehen, als Bereicherung.

#iacceptthechallenge

Life’n’One – Dubai’s urbane Oase

Ich mag Großstädte. Finde es aber gleichzeitig auch schön, wenn nicht alles allzu weit auseinander liegt. Prima ist es, wenn es drumherum Natur gibt, in die man ab und an einen Ausflug machen kann. Das ist in Düsseldorf zum Beispiel wirklich fein. In Dubai ist es mit der Natur, sagen wir es mal vorsichtig so, etwas schwierig. Umso wichtiger finde ich es, kleine Oasen zu entdecken, die einem manchmal das Gefühl geben, man wäre mitten in der Natur.

Urban, ruhig & Yoga gibts auch

Das Life’n’One in Jumeirah ist so ein Ort. Es ist irgendwie alles in einem und man weiß gar nicht recht wie man es beschreiben soll. Das herrlich alternative Haus liegt etwas versteckt. Ein kleiner Weg führt links am Haus vorbei in einen schönen Garten, von dem aus man in das One Cafe gelangt. Das Cafe ist fast alternativ, das hat man in Dubai nicht so oft, da freut man sich gleich. Die Karte ist voll mit feinen Gerichten, alles auf Pflanzenbasis, aus den Boxen kommt chillige Musik und um einen herum Regale mit Yogabüchern, in die man versinken kann.

Der Ort strahlt so eine feine Ruhe aus, das ist richtig schön. Raus aus dem Cafe und zurück zu dem kleinen Haus und dem Haupteingang. Hier versteckt sich eine kleine Rezeption und eine süße Boutique. In der Boutique gibt’s schöne Accessoires, Taschen, Heilsteine, Yogamatten und natürliche Kosmetikprodukte. Und einen Papagei, der die Eingangshalle sein Zuhause nennt.

Die Treppe hoch gelangt man zu den Yoga- und Pilatesräumen. Von Chakra-Healing über Klangmeditation bietet das Life’n’One neben Yoga und Pilates viele verschiedene Klassen und Formate. Ich habe gelernt, dass man besser vorher anrufen sollte. Ich wollte nämlich an dem Tag eine Yin-Klasse besuchen, die dann leider nicht stattgefunden hat.

Das Life’n’One liegt in der Street 27B in Jumeirah.

PS: Das Buch von Louise Hay oben auf dem Bild kannte ich noch nicht und hat mich beim kurzen reinlesen direkt in den Bann gezogen. (Sehr schade, dass ich gestern über die sozialen Medien erfahren habe, dass Louise Hay im Alter von 90 Jahren verstorben ist.)

Playlist #4

Ich verschwende gar nicht allzu viel Worte dieses Mal und reiche euch fix meine Playlist für den August rüber. Musik an, Augen zu und abhängen. Oder laut aufdrehen, vor allem morgens und ein bisschen dazu tanzen. Steht ganz oben auf der Liste für allseits gute Laune. Ein bisschen mehr „savoir vivre“ praktizieren und sich locker machen. Ach, und meine liebste Neu-Entdeckung für diesen Monat ist Nina Simone. US-amerikanische Jazz- und Bluessängerin, Pianistin und Songschreiberin. Multitalent. Wundervolle Musik für zuhause oder fürs Yoga.

 

Drei Dinge, die deine Yogapraxis bereichern

Was macht für dich und mich ganz persönlich eine gute Yogapraxis aus? Wie können wir unsere Praxis auf ein Niveau heben, dass sie uns dienlich wird? Ich beschäftige mich viel damit seit ich unterrichte. Manchmal scheint es, als ginge es vielen mehr um ein Workout, das betrübt mich einerseits und doch möchte ich es andererseits nicht verurteilen. Ich bekomme oft Feedback, dass es so schön sei, wenn die Klassen etwas mehr in die spirituelle Richtung gehen, einen persönlichen Touch haben und zum Nachdenken anregen.

Deine Einstellung

Unsere Einstellung, mit der wir auf die Matte gehen, kann so viel verändern, beeinflussen und bewirken. Vielleicht fängt es schon ganz achtsam damit an, wie wir unsere Yogamatte ausrollen. Und wie wir dem Lehrer gegenübertreten. Nicht jeder Tag ist wie der andere und manchmal gelingt uns ein guter Kontakt zu uns selbst und mal nicht. (Ich habe aktuell einen Schüler, der schließt fast immer die Augen während der Praxis und hat eine beneidenswerte Konzentration.)

Wenn du mit einem offenen Geist kommst, gewillt bist zu lernen und ohne große Erwartungen praktizierst, dann erlebst du die Yogapraxis als etwas sehr Bereicherndes. Stunde um Stunde. Das ist besser als mit einer Erwartung in eine Stunde zu hüpfen, die deiner Meinung nach so und so sein sollte, damit sie dich an diesem Tag zufrieden macht. Oder gar mit der Vorstellung, dass der Lehrer im Rahmen der Zeit abliefern muss und zwar das, was du gerade haben möchtest. Das Prinzip des Beginners Mind macht aus uns allen ewige Schüler, lässt uns wachsen und eröffnet uns so viel mehr Möglichkeiten.

„In the beginner’s mind there are many possibilities,
but in the expert’s there are few.“
Shunryu Suzuki 

Zeit – Regelmäßigkeit und Disziplin

Tapas ist die Disziplin, die wir alle für unsere Praxis benötigen. Uns aufzuraffen, auch wenn es gerade schwerfällt. Immer und immer wieder. Wenn Netflix anmachen so viel einfacher ist und liegenbleiben so viel kuscheliger. Überliste den Geist, jeden Tag. Egal ob es um negative Gedanken geht und Muster, die du verändern möchtest oder um die Disziplin für deine körperliche Praxis. Das heißt nicht, dass wir uns quälen sollen. Es gibt Zeiten, in denen brauchen wir Ruhe und eine Praxis, die uns erdet, umsorgt und ankommen lässt. Diese Zeiten zu erkennen und dir selbst das zu geben, was du gerade brauchst,  ist ein Riesen-Schritt in die richtige Richtung. Langsame Yin-Sequenzen, kürzere Praxis, was auch immer – aber trotz allem eine Praxis. Denn der Zugang zu unserem Geist erfolgt über den Körper. Die körperliche Praxis ist die schwere Eingangstür, das Tor zur Veränderung, die wir Tag für Tag aufstoßen müssen.

Übe. Sei beständig. Investiere so viel Zeit, wie es dein Alltag zulässt. Und das ganz ohne eine Erwartung an ein Ergebnis. Ja, richtig gehört. Es geht im Yoga nicht um die perfekte Instagram-Pose. Investiere deine Zeit nicht um „endlich“ in den Kopfstand zu kommen. Investiere deine Zeit, ohne Erwartung. Das ist hart. Gerade in unserer Welt, in der wir so sehr auf Ergebnisse getrimmt sind. I know. (Ich habe das Thema gerade an einer anderen Stelle und ja, es ist hart!) Sei genügsam, geduldig und praktziere einfach.

Geb dich hin – voll und ganz

Wie ich das meine? Integriere in jeder einzelnen Stunde, die du besuchst, Hingabe. Geb dich deiner Praxis, dem Fluss der Praxis, ja vielleicht auch ein bisschen dem Lehrer, hin. Sei präsent, lass dich nicht von den Gedanken aus dem aktuellen Moment raus tragen. Und wenn das doch passiert, hol den Geist ganz achtsam und freundlich wieder zurück auf die Matte. Setze eine Intention, dein Samkalpa. Widme deine Praxis jemandem, der deine Unterstützung gebrauchen kann. Wenn es Freunden oder meiner Familie schlecht geht, widme ich meine Praxis meist eine ganze Woche lang dieser Person.

Es ist dein „Isvhara Pranidhana“, dein Vertrauen in eine höhere Kraft, dass die Praxis auf ein anderes Niveau hebt und sie von einer rein körperlichen Praxis unterscheidet. Es ist deine Hingabe, die dich in der Krähe fliegen lässt, schwebend in den Handstand bringt und in Savasana tief und zufrieden in die Matte sinken lässt.

#namaste