Lifestyle, Sabbatical
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Sabbatical – Planung & Finanzierung

Ja, ja werdet ihr jetzt denken, das ist immer alles so leicht gesagt. Wie soll das gehen, einfach so ein Sabbatical, schließlich muss ich Geld verdienen und überhaupt, wer soll das alles bezahlen? Immer diese Blogger, die so tun als sei das Leben so einfach und man könne einfach mal so machen.

Könnte nicht nur von mir sein, iss es ja auch. Ich habe auch nicht im Lotto gewonnen, meine Eltern überweisen mir keinen monatlichen Spendenbetrag, ich bin nicht reich geboren und habe in den letzten Jahren auch keine horrende Summen angehäuft. Hallo, PR & digitale Beratung? Da kommen keine Aussteiger-Summen bei raus. Ich bin auch manchmal ein Schisser, was Geld angeht, werde panisch, wenn ich keine Rücklagen habe und male mir Horror-Szenarien aus. Ich habe trotzdem angefangen als Freelancerin zu arbeiten. Denn es kommt sowieso alles anders, als du denkst. Und bevor du die Dinge wegen Geld ausschließt, macht es mehr Sinn die Möglichkeiten zu checken!

Sabbatical – Die Modelle

Für alle Angestellten steht natürlich an erster Stelle das Thema mit dem Arbeitgeber zu besprechen und eine passende Lösung zu finden mit der beide Seiten leben können. Generell sei gesagt, dass Arbeitnehmer insbesondere bei kreativen Berufen sehr von der Auszeit der Angestellten profitieren. Klarer Kopf, Inspiration – das steckt auch andere Mitarbeiter an;-) Was gibt es da aber für Möglichkeiten, was kannst du deinem Chef vorschlagen:

Modell Nummer 1: Urlaub
Du nimmst unbezahlten Urlaub. Und zwar für die Dauer deines Sabbaticals. Du bleibst weiterhin angestellt, bekommst keine Kohle, bist aber weiter versichert.

Modell Nummer 2: Überstunden sparen
Du sparst Überstunden und Arbeitsstunden an und lässt dir diese auszahlen. Je nachdem wo du arbeitest, lassen sich drei Monate Auszeit schon dadurch realisieren, dass man Urlaubstage anspart. Der Arbeitgeber zahlt deine Sozialversicherungen weiter.

Modell Nummer 3: Gehalt vorsparen
Du bekommst im Vorfeld deines Sabbaticals nur einen Teil deines Gehalts ausgezahlt. Dafür kommt dann während der Auszeit weiterhin Geld auf dein Konto.
Oder du arbeitest zwei Jahre Vollzeit und legst für sechs Monate ein Sabbatical mit Teilzeit ein. Es gibt auch das Fünf-Jahres-Modell, bei dem vier Jahre mit vermindertem Lohn gearbeitet wird, um dann im fünften Jahr mit Lohnbezug ins Sabbatical zu gehen. (Finde ich fast unrealistisch, da in unserer Generation selten jemand ganze 5 Jahre in einem Job bleibt;))

Fazit: Es gibt sehr viele verschiedenen Möglichkeiten!
Das alles ist von dir und deinem Arbeitgeber bzw. deiner persönlichen Situation abhängig. Der beste Tipp, hier kann nur sein: Überlege dir ein Modell, mit dem du gut leben kannst und schlage deine Ideen deinem Arbeitgeber vor und gehe in einen gemeinsamen offenen Austausch!

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Dein Arbeitgeber kann sich dein Modell vorstellen und hat nur hier und da ein paar kleine Änderungswünsche? Perfekt, go for it!

Dein Arbeitgeber findet das ist die absurdeste Idee seit langem?
Hey, nicht einknicken, überzeuge ihn. Das wäre doch nicht die erste Nuss, die du geknackt hast? Nutze dafür nicht deine persönlichen Argumente, sondern Gründe, die für sein Unternehmen Sinn machen. Was das sein soll? Zum Beispiel:

  • Ein bestens erholter Mitarbeiter, der inspiriert von einer langen Reise zurück kommt, macht für ein Unternehmen mehr Sinn als jemand, der zwar die nächsten Jahre immer da ist, aber nur frustriert seine Stunden abfeiert!
  • Eine Auszeit erzeugt mehr Ausgeglichenheit und dadurch ein größeres Durchhaltevermögen.
  • So eine Zeit öffnet den Horizont, davon profitieren dein Umfeld und dein Arbeitgeber!

In Deutschland gibt es übrigens (leider) kein Gesetzt für eine Auszeit. Dein Arbeitgeber ist nicht verpflichtet deinem Sabbatjahr zuzustimmen.
Gut zu wissen: Es gibt aber einen gesetzlichen Anspruch auf Teilzeitarbeit!

Bezüglich deiner privaten Versicherungen ist es am besten, wenn du dich individuell bei jedem einzelnen Anbieter erkundigst. Hier gibt es keine allgemeine Regelung. Sicher kannst du bei den meisten Versicherungen eine Pause einlegen.
Wenn der Arbeitgeber bei deinem Modell keine Sozialversicherungen weiter zahlt, informiere dich unbedingt bezgl. deiner Kranken- und deiner Rentenversicherung.
(Wobei man auch da sagen muss: Die Deutschen und ihre Versicherungen. Lass dich bloß nicht von sowas wie Versicherungen aufhalten!=

Die Finanzierung

Das alles wird nichts mit deinem Arbeitgeber? Das heißt noch lange nicht, dass du den Plan über Bord werfen musst! Überlege dir, wie viel Geld du wirklich brauchst, erstelle eine Art Finanzierungsplan, um dir einen Überblick zu verschaffen.
Gibt es Rücklagen, die du nutzen kannst? Kannst du deine Wohnung untervermieten? Du fährst ein Auto? Wie wärs mit verkaufen, das brauchst du doch im Ausland eh nicht?

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Auf Reisen arbeiten!

Wenn deine Rücklagen und der Verkauf deiner Sachen nur für die ersten Monate reichen, dann macht für dich eine Auszeit mit Job vielleicht Sinn. Du bist noch unter 30? Du Glückliche, wie wäre es dann mit Work & Travel-Programm?

Du willst ja gerade eine Auszeit, damit du nicht arbeiten musst? Ja, das mag sein, aber es gibt nicht nur tausend Möglichkeiten für ein Sabbatical, es gibt auch viele tausend verschiedene Jobs. Du sollst schließlich nicht den nächsten Büro-Job antreten. Aber vielleicht kannst du in einer spanischen Bar für ein paar Wochen kellnern? Oder auf einer australischen Farm arbeiten und dafür dort übernachten!

Reisen macht erfinderisch. Es ist wichtig, dass wir uns manchmal dazu überwinden können, den Dingen ihren Lauf zu lassen;-) Das heißt natürlich nicht, dass du dich mit 5 Euro in der Tasche auf den Weg machen sollst, aber wenn du auch sonst ein helles Köpfchen bist, dann wird sich auch in einem anderen Land eine Möglichkeit finden.

amyslove

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