„Die Gedanken sind frei, wer kann sie erraten, sie fliegen vorbei, wie nächtliche Schatten.“ (oder wie kleine Seifenblasen)
Ich weiß, dass es hier die letzten Tage leider etwas still war. Ich hatte viel zu tun und bin nicht dazu gekommen, zu schreiben und habe mich dazu entschieden, dass ich mich nicht bestimmen lassen möchte von der Pflicht, so oft wie möglich zu bloggen oder mich schlecht zu fühlen, wenn ich einfach nicht zum Schreiben komme. Denn dann macht’s ja irgendwann auch keinen Spaß mehr – und das ist schließlich das Hauptanliegen meines Blogs, es soll mir Spaß machen, mich erfüllen und manchmal auch dazu beitragen, dass die Gedanken etwas freier werden, wenn man sie niederschreibt.
Gerade sind sie frei, die Gedanken. Sie kommen und gehen und ich bin tiefen entspannt.
Warum ? Vor vier Tagen bin ich in Spanien angekommen. Seitdem tue ich vor allem drei Dinge: Schlafen, laufen und essen. Und das tut so gut.
Mein Handy ist die meiste Zeit stumm. Gerade weiß ich nicht mal, wo es ist. Heute habe ich zum ersten Mal den Computer angeschaltet und das Bedürfnis gehabt zu schreiben. Obwohl der Flug von Düsseldorf aus nach Barcelona doch etwas mulmig war, fühlt es sich nun umso besser an hier zu sein.
Und jetzt nehme ich euch mit auf eine Reise ins wunderschöne Barcelona, da war ich nämlich gestern den ganzen Tag.Ich liebe es in Barcelona die Märkte zu besuchen und das Essen dort zu bestaunen. Die vielen Früchte, Nüsse, den frischen Fisch und leckeren Käse. Die Stadt lädt dauernd zum Essen und Trinken ein. Dem sollte man sich auch hingeben, ich finde es schmeckt einfach alles besonders gut, irgendwie viel aromatischer als bei uns. Die Vielfalt des bekannten Mercat de la Boqueria direkt auf den Ramblas ist unschlagbar. Ebenfalls einen Besuch wert und etwas ruhiger ist der Mercat de Santa Caterina.
Nicht weit vom Mercat de la Santa Caterina entfernt, findet ihr den wunderbaren Keramikladen von Carmen Balada. Ihre Arbeiten sind inspiriert von traditioneller japanischer und afrikanischer Keramikkunst. Sie reist viel und lässt sich von natürlichen Formen und Materialien inspirieren.
Sie ist eine alte Bekannte meines Freunds, er hat während seinem Designstudium in Barcelona viel Zeit in ihrer Werkstatt verbracht. Umso schöner war es für ihn sie wiederzusehen und für mich sie kennenzulernen und ihre Arbeiten zu bestaunen.Ich finde Farbpinsel sind eines der besten Fotomotive überhaupt!
Von dort aus zog es uns weiter zum Forat de la Vergonya, einem Platz inmitten der Stadt, wo die Kinder des Viertels Fußball spielten. Übersetzt bedeutet Forat de la Vergonya „der Schandplatz“Hier kann man einen tollen Eindruck einesWohnviertels von Barcelona bekommen, dasss sich gegen die geplante Gentrifizierung im Jahr 2006 gewehrt hat. Die Bewohner haben auf der großen Freifläche in einer Gemeinschaftsaktionen einen Garten erschaffen, Beete angelegt und bis heute wird hier Gemüse angepflanzt.Auf dem Weg zum Ciutadella Park ging es vorbei an diesem wunderbaren Gemäuer, dem Convent de Sant Agusti. Das Kloster von St. Augustine ist zu einem Kulturzentrum mit Workshops und Ausstellungen geworden. Hier lohnt es sich vor allem am Abend vorbeizuschauen, dann direkt gegenüber findet ihr eine Installation des Licht-Künstlers James Turrell: „„Licht ist nicht etwas, das andere Dinge erleuchtet, sondern eine Substanz, die sich selbst offenbart.“
Und dann war er auf einmal da, der wunderbare Ciutadella Park. Eine grüne Oase für alle, die den Stadttrubel abschütteln und ausspannen wollen. Fahrradfahrer, Yogis, spielende Kinder, bellende Hunde – alle finden hier kurz Erholung, um sich dann wieder durch die pulsierende Stadt treiben zu lassen.
Wir haben fast eine Stunde einfach nur auf einer Bang gesessen, Picos gegessen und den großen Seifenblasen zugeschaut. Und ich habe mich gefragt, ob die Männer, die den ganzen Tag Blasen in die Lüfte schicken und dort im Park schlafen wohl ein entspannteres Leben haben als ich?
eure amy