Zeit für eine Themenreihe und zwar eine die mir extremst unter den Nägeln brennt. Männer & Yoga. Jaaa, so langsam tut sich da ein bisschen was, aber ich finde generell gibt es immer noch zu wenige Männer, die ihren Fuß in ein Yogastudio setzen. Dabei wurde Yoga doch von Männern entwickelt. Verrückt? Warum ist das so? Ich begebe mich auf Spurensuche und habe mir natürlich Unterstützung angelacht. Drei Männer aus meinem Freundeskreis machen gerade einen Yoga-Anfängerkurs. Doch dazu bald mehr.
Die Ausgangslage – so siehts aus
Sind wir mal ehrlich, die meisten Klassen sind immer noch überbevölkert von Frauen. Mittlerweile in jeder Altersgruppe, aber der Großteil ist weiblich. Männer tun sich irgendwie schwer mit dem Zugang zu Yoga. Dabei ist so eine Yogapraxis ein prima Ganzkörper-Workout, sorgt für Stressabbau und dehnt die oft verkürzten Muskeln von Radsportlern und Ausdauerfreaks. Und ist es nicht total nett von vielen Frauen umgeben zu sein?
Ernsthaft, es gibt immer noch zu wenige Männer in den Studios. Und ich stelle bei vielen Männern im Bekanntenkreis fest: Hey, die wären eigentlich mal ganz gut im Yoga aufgehoben. Job, Familie, Freunde, Beziehung – die Klassiker zerren an Männern, genauso wie an uns Frauen. Nur geben Männer das weniger gern zu. Und so machen Männer im Schnitt auch weniger Therapien oder nehmen Beratungen von außen an. Aber hey 2018, Zeit das zu ändern, oder?
Warum – wo sind die Männer?
Ich habe da einen Verdacht, nein eigentlich sogar mehrere. Der erste Verdacht dreht sich ganz klar rund um das Thema Flexibilität. Eines der großen Irrtümer rund um Yoga ist es ja, dass man flexibel sein müsste, was natürlich totaler Blödsinn ist. Ich habe gestern noch in einem guten Buch gelesen, derjenige der in der Vorbeuge bereits nach kurzer Zeit mit dem Kopf die Beine berührt und dessen Oberkörper flach aufliegt, der hat im Geist viel mehr zu kämpfen. Kein Vorteil also und auch definitiv kein Muss. Und da die meisten Männer aufgrund der klassischen Männersportarten eher etwas ungelenkig sind, verstecken sich viele hinter dieser Ausrede. Für viele Männer geht es beim Sport um Erfolg. Wenn man also nicht direkt die eigenen Zehen erreicht in der stehenden Vorbeuge ist das wie ein Misserfolg.
Zudem hat es für viele einfach einen weiblichen Touch, weil so viele Frauen Yoga praktizieren. Viele der Bewegungen sind erst mal weich. Doch auch das ändert sich fix! Und es ist natürlich was anderes den Jungs zu erzählen, dass man gerade 120 km mit dem Rennrad gefahren ist oder eine Yogastunde besucht hat. Bei vielen Männern steht das Thema Leistung, was habe ich geschafft, an erster Stelle. Liebe Männer, lasst euch gesagt sein, 1,5h Ashtanga Yoga sind oft härter als eine Runde mit dem Rennrad. Und jeder fängt erstmal an, findet sich ein und probiert sich aus.
Die innere Verbindung
Was wir im Yoga lernen, ist nicht das reichte Bein hinter den Kopf zu klemmen und dabei fröhlich aus der Wäsche zu gucken. Auch wenn das erst mal so wirkt. Es geht vor allem darum mehr in Kontakt mit dem eigenen Selbst zu kommen. Ins fühlen und spüren. Rausfinden, was einem gut tut, was wir brauchen. Das ist zu Beginn für niemanden leicht, denn in den meisten Fällen sind wir alle völlig abgeschnitten von dem was im Inneren los ist. Für Männer ist genau dieser Schritt noch einen Tick schwerer als für Frauen. Klingt nach Herausforderung? Richtig und genau die solltet ihr annehmen!
Aufgepasst: In den nächsten Wochen begleite ich drei männliche Freunde, die gerade an einem Yoga Anfängerkurs teilnehmen. Im nächsten Artikel lernt ihr die Yogaboys erstmal genauer kennen!
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