Kolumne
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Kolumne: Das Leben genießen und den Kopf schützen.

Wie ist der Sommer in meiner Lieblingsstadt Barcelona? Herrlich. Wie sind Yoga und Sommer in meiner Lieblingsstadt Barcelona? Herrlich, schweißdurchzogen und gefährlich. Aber von vorn: Seit ca. vier Jahren will ich auf die Barcelona Yogakonferenz, immer kam was dazwischen. Auch diese Mal war ich zu spät, die Airbnb’s weg, die Hotels so teuer wie ein Kleinwagen. Also checkte ich bei Schwiegermama ein, packte den Mann an einem Samstag mit mir zusammen in den Zug und fuhr nach Sarria. Dort gibt’s übrigens die besten Braves Spaniens, in der Bar Thomas, aber wir hatten keine Zeit für kulinarische Erlebnisse. Auch sonst ist es da fantastisch. Ich würde gerne hinziehen, aber dafür bräuchte es viele Limousinen.

Der erste Tag o-h-n-e Baby. #cantbelieveit

Es war der erste Tag ohne Baby und wir fuhren auf die Konferenz. Verrückt fühlte sich das an und so frei. Als wir Montagabends noch mal als Paar unterwegs waren und ich einen Gin Tonic zwitscherte, fühlte ich mich kurz an früher erinnert: Als ich fast sorgenfrei in den emiratischen Tag lebte, Texte schrieb, Yoga unterrichtete und nicht jeden Morgen um 5 Uhr Kinderlieder sang, im 5-Minuten Takt Regale in meiner Wohnung wieder einräumte und unzählige Windeln wechselte. Auf der Konferenz war ich froh meinen Körper mal wieder intensiv zu spüren, war überrascht wie sehr Yoginis männliche Lehrer anhimmeln und fand die herzliche Stimmung der Konferenz fantastisch. Und diese Zeit. Ich hatte so viel Z-E-I-T!

Dennoch hätte ich um ein Haar meinen Kopf verloren und es hätte ihn mir keiner wieder aufgesetzt. Auch wenn’s angeblich im Yoga nicht um die Asanas geht, schmeißt sich der ein oder andere Yogi ja gerne mal in eine Pose, die eigentlich noch etwas Zeit und Übung bräuchte. Und so krachte mir eine Frau aus dem Kopfstand mitten auf den Kopf. Mir entging ein lautes „Aua“, doch niemand reagierte. Ich watschelte benommen an den Rand und eine gelockte Spanierin steckte mir beherzt den Kopf unter eine Wasserfontäne. Finde ich gut, wenn die Spanier mal flott reagieren. Eine deutsche Karma-Yogini brachte mir ein Kühlpack und nach einer kurzen Pause am Rand und einer warmen (!) Dusche ging’s mir schon wieder besser.

Bitte eine Portion mehr Menschlichkeit

Mehr schockiert als über den kleinen Unfall war ich über die nicht vorhandene Reaktion des Lehrers und der Klasse. Scheinbar waren alle so versunken, das es niemand mitbekommen hatte? Schade, denn darum gehts für mich im Yoga. Um die Gemeinschaft, die Kula, die gegenseitige Unterstützung, das aufeinander achten und die Menschlichkeit. Ja, wir praktizieren für die individuelle Entwicklung, aber der nächste Schritt ist für mich, dass wir diese Entwicklung mit anderen teilen und raus in die Welt tragen. Wie sagte schon B.K.S Iyengar:

„Yoga is firstly for the individual growth, but through individual growth, society and community develop.“

Ich war wütend, mir rannen die Tränen übers Gesicht und ich überlegte kurz mich einfach nur noch auf die Wiese zu legen und Yoga Yoga sein zu lassen. Doch dann wurde mir blitzschnell klar, wie kindisch das gewesen wäre. Denn das ist Yoga auch: Zu erkennen, dass unsere Gedanken uns ganz schön oft in eine falsche Richtung lenken. Uns nicht ermutigen lassen. Die Dinge nicht so ernst nehmen und daraus lernen. Das Leben in vollen Zügen genießen. Auch mit Beule am Kopf.

Kategorie: Kolumne

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Yoga und Meditation helfen mir jeden Tag dabei die beste Version meiner Selbst zu sein. Ich möchte dich dazu inspirieren, dein Leben auf den Kopf zu stellen und dich frei zu fühlen.

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