Im Artikel Der Körper und seine 5 Hüllen habe ich euch mehr über das Verständnis vom Körper in der Yogawissenschaft und die Verbindung zwischen Körper und Geist erzählt. Diese Verbindung wahrzunehmen ist ein erster wichtiger Schritt auf dem Weg zur Heilung. Zu verstehen, was ich denke oder was ich lebe, wirkt sich auf meinen Körper aus. Aber welche Rolle spielt nun regelmäßige Bewegung dabei?
Bewegung – jeden Tag!
Ich habe für mich herausgefunden, dass sich meine Einstellung, meine Laune und mein Wohlgefühl positiv verändert, wenn ich mich jeden Tag bewege. Und damit meine ich nicht jeden Tag 5 oder 10 km zu laufen, ins Fitness-Studio zu gehen oder richtig heftig eine Stunde Sport zu treiben. Das ist natürlich auch gut, ist aber ja nach Tagesbefinden, Körper und Beschaffenheit zu viel. Wir brauchen jeden Tag was anderes, darum essen wir auch meist jeden Tag was anderes und genau diese Abwechslung brauchen wir auch in Sachen Bewegung. Das kann ein Spaziergang sein, ein Besuch im Schwimmbad, eine Stretching-Klasse, was auch immer. Ich persönlich bin davon überzeugt, dass es die tägliche Asanapraxis ist, die uns genau das gibt, was wir brauchen. Eben auch, weil sie so schön abwechslungsreich ist. Das soll aber nicht heißen, dass wir anderen Sport ausklammern.
Bewegung, die dich fördert nicht überfordert!
Es ist bloß so, dass wir oft denken, dass wir jeden Tag Vollgas geben müssten. Und das ist eben nicht immer so. Es gibt Wochen da bist du voller Energie, da sprühst du nur so. Dir ist nach Laufen, Auspowern, Krafttraining, Crossfit – was auch immer. Das ist gut, mach das. Aber wenn das in der nächsten Woche ganz anders aussieht, dann gönn dir ruhige Bewegungen. Lange Zeit, so kam es mir vor, wurde uns durch Medien & Co vermittelt, dass das nur was mit dem inneren Schweinehund zu tun hat, dass wir uns einfach öfter aufraffen müssen. Der Meinung bin ich nicht mehr. Es gibt Zeiten und Tage, bei uns Frauen einfach auf die Zeit vor und während der Periode, da brauchen wir einfach was anderes.
Wie finde ich nun raus, was ich brauche? Genau das ist die angesprochen Körper & Geist-Verbindung aus dem vorherigen Artikel. Bevor du loslegst, egal mit was, hör in dich rein und nimm die Zeichen deines Körpers wahr. Bei machen Menschen denke ich wirklich „Mann, dein Körper schreit, aber du hörst ihn gar nicht!“
Lass dich dabei nicht von außen und von anderen Menschen verwirren – dein Körper, dein Leben, dein Wohlgefühl.
Yogische Übungen für den Schreibtisch
Ich habe Tage da spüre ich das die perfekte Energie da ist, um eine guten Arbeitstag am Schreibtisch einzulegen. Da ist mir nach To-Do-Listen, ich sprühe vor Ideen, die ich umsetzen möchte oder habe genügend Dinge im Kopf, um drei bis vier Artikel runter zu schreiben. Dann versuche ich aber trotzdem mich dazwischen zu bewegen, öfter aufzustehen, den Nacken leicht zu kreisen, die Arme zu stretchen, wirklich ganz einfache Dinge. Manchmal gehe ich auch für ein paar Atemzüge in den Kopftstand, einfach um alles einmal durchzurütteln, die Energien neu zu ordnen. Die Mittagspause nutze ich dann dazu eine Runde um den Block zu gehen oder hier in Dubai eine Runde zu schwimmen.
Warum das alles? Ich glaube einfach, dass unser größtes Problem ständiges Sitzen ist. Einmal für die Wirbelsäule und unsere Muskulatur. Und für unsere Flexibilität. Im Körper und im Kopf. Wir versteifen durch das viele Sitzen, rosten förmlich ein. Ich bin immer geschockt, wie viele Menschen in meinen Yogastunden steif, fast unbeweglich sind. Sie haben Mühe, die Arme einfach hinter den Kopf zu bringen. Das ist natürlich nicht schlimm und wir müssen im Yoga auch nicht mega flexibel sein (denken die Leute ja oft), aber es ist auf Dauer nicht gesund für uns wenig flexibel zu sein. Die Muskeln in unserem Körper wollen in Maßen bewegt und gedehnt werden.
Probier’s doch einfach mal aus und baue eine Woche lang regelmäßige Bewegung ein und verbringe eine Woche lang ohne – du wirst sehen, dass sich der Unterschied auf vielen Ebenen bemerkbar macht.