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Wechselatmung Anuloma Viloma

Anuloma Viloma – Die Wechselatmung

Ich bin ein riesengroßer Pranayama-Fan. Es gibt nichts besseres als sich mit Pranayama fein auf den Boden der Tatsachen zu atmen. Nichts beruhigt mich mehr und bringt mich runter. So starte ich meist morgens mit einer Atemübung, auf die ich gerade Lust habe. In meiner Zeit im Ashram hat jeder Morgen mit Kappalabhati und Anuloma Viloma begonnen, herrlich. Zuhause übe ich viel die Wechselatmung, man kann wunderbar klein anfangen und sich langsam steigern.

Wechselatmung gegen Stress

Die Wechselatmung beruhigt herrlich unser komplettes Nervensystem. Du kannst sie vor oder auch nach deiner Yogastunde einsetzen oder auch einzeln, wenn du dir eine kleine Schreibtischpause gönnen willst. Auch bei Schlafstörungen und Allergien ist Anuloma Viloma die richtige Wahl, da unsere Nasendurchgänge gereinigt werden.

In der Wechselatmung lernen wir unseren Atem auf sanfte Weise zu kontrollieren. Und weil die Atmung wunderbar harmonisierend wirkt, ist sie auch eine gute Vorbereitung für die Meditation. Bevor du loslegst: Achte darauf, dass du eine ruhige Umgebung schaffst, in der du dich auf deinen Atem konzentrieren kannst. Handy und Computer am besten abschalten. Und putz dir zur Vorbereitung einmal kurz die Nase.

Anuloma Viloma – so geht’s

So und wie geht nun dieses Anuloma Viloma? Vielleicht braucht es ein bisschen Übung und wirkt am Anfang ungewöhnlich, aber du wirst sehen mit der Zeit wirst du dieses Pranayama lieben lernen.

  1. Komme in eine bequeme Sitzhaltung. Du kannst ein Meditationskissen als Unterlage wählen oder auf einem Block sitzen. Nimm ein paar tiefe Atemzüge und richte deine Wirbelsäule auf.
  2. Bilde mit deiner rechten Hand das Vishnu-Mudra. Dafür klappst du Zeigefinger und Mittelfinger ein und bildest mit Daumen, Ringfinger und kleinem Finger eine kleine Zange.
  3. Führe dann den Daumen an das rechte Nasenloch und Ringfinger und kleinen Finger an das linke Nasenloch. Verschließe beide Nasenlöcher ganz leicht am Nasenflügel, achte darauf, dass du nicht zu viel Druck ausübst. (Du kannst auch wie auf dem Bild sichtbar, Mittelfinger und Ringfinger aufs dritte Auge bringen, das ist etwas entspannter für die Finger)
  4. Verschließe zu erst mit dem Daumen das rechte Nasenloch und atme links vier Atemzüge ein. Schließe dann links und öffne rechts und atme über das rechte Nasenloch langsam auf acht aus.

Übe so mehrere Runden und konzentriere dich dabei vollständig auf deine Atmung. Wenn dir der Zählrhythmus 4-8 Probleme bereitet, starte mit 2-4. Du atmest auf 2 ein und auf 4 aus.

Und was ist nun Nadi Shodhana?

Nadi Shodhana basiert auf demselben Prinzip und bedeutet „Reinigung der Nadis“. Bei diesem Pranayama halten wir zwischen den Atemzügen die Luft an. In dem Moment wo wir beide Nasenlöcher verschließen, wechseln wir also nicht direkt zur anderen Seite um auszuatmen, sondern verweilen einen Moment und zähen dabei bis 16. Das Kumbhaka, die Atempause, sollte sich gut anfühlen. Wenn du das Bedürfnis hast, früher auszuatmen, tu das oder verkürze auch hier den Rhythmus und taste dich langsam ran.

Bleibe nach deinem Pranayama entspannt für ein paar Minuten sitzen. Es gibt keinen Grund aufzuspringen. Vielleicht magst du danach sogar eine feine Meditation anschließen. Hier gibts Tipps!

Warum Konzentration ein Schlüssel für mehr Freiheit ist!

Meine Assoziation mit dem Wort Konzentration war ganz lange verbunden mit Leistung, Schule und Job. Gerade in der Schule gings immer ums aufpassen, mitkommen und bloß konzentriert bleiben. Ja nicht weghören, immer voll da sein, alles aufsaugen. Dabei ist Konzentration was ganz Feines, das hat sich mir allerdings erst durch meine Yogapraxis erschlossen.

Konzentration macht zufrieden!

Ich bin ein typischer Fall von: Ablenkung lauert an jeder Ecke. Ich lasse mich schnell ablenken. Von Gesprächen, Geräuschen, E-Mails und ganz oft von mir selbst. Ein feiner erster Schritt, dass schon mal zu merken. Es gibt Tage an denen bin ich prima fokussiert und andere, an denen ich dauernd abschweife. Kennen wir ja alle irgendwie. Eines ist jedoch klar: Wenn ich drei Stunden wirklich konzentriert an einer Sache dran bleibe, nichts dazwischen neu anfange, dann ist nicht nur das Ergebnis am Ende besser. Nein, ich fühle mich auch ausgeglichener. Bin zufriedener.

Meine Konzentration hat sich durch meine Yogapraxis, vor allem aber durch meine Meditationsroutine verbessert. Und ja, das bedeutet auch viel Disziplin. Mir fällt es nicht jeden morgen leicht und zwischendurch schleichen sich auch mal Tage ein, an denen meine Praxis keinen Platz bekommt, aber ich merke spätestens zwei Tage später, wie sehr ich die Meditation und meine Zeit auf der Matte brauche. Ich lechze förmlich danach!

Kleine Hilfsmittel für mehr Konzentration

Neben einer regelmäßigen Praxis, bei der ich die Konzentration auf meinen Atem oder ein Mantra übe, gibt es auch noch ein paar andere Tricks. Zum einen stelle ich meine E-Mails ab und mein Handy in den Flugmodus. Das macht viel. Dann schreibe ich mir am morgen kurz auf, an welchen Dingen ich konzentriert arbeiten möchte. Die erledige ich zuerst, mit Ruhe. Danach folgen dann eventuell Dinge, die ich nacheinander abhaken kann, sowas wie: Überweisungen machen, E-Mails beantworten, Arzttermin machen. Ich mische diese Todo-Listen artigen Aufgaben nicht mehr mit Aufgaben, die meine volle Konzentration erfordern, wie zum Beispiel Artikel schreiben.

Und wenn ich über eine gewisse Zeitspanne konzentriert bei der Sache bleiben will, nutze ich die App Befocused. Die läuft für eine Zeitspanne von 45 Minuten, danach ist eine kurze Pause angesagt. Vielleicht ein kleines Pranayama oder einen Kopfstand, ein bisschen Cat & Cow um die Wirbelsäule zu mobilisieren, dann gehts weiter. Wenn ich in diesem Rhythmus die Dinge erledige, habe ich danach deutlich mehr Zeit und Freiheit, um andere Dinge zu tun. Zeit für die schönen Dinge des Lebens. Juchuuuu!

Übe dich in Konzentration

Ich finde es ganz wichtig, dass wir frei und ohne Zwang üben. Und das wir uns bewusst machen, das Konzentration erlernbar ist. Wir können die Spanne in der wir fokussiert bleiben, steigern. Ich finde das allein ist voll gut. Neben den täglichen Ablenkungen des trubeligen Lebens kann ein weiterer Faktor sein, dass du einfach zu viele Aufgaben und Todos hast. Orientiere dich dabei nicht an anderen, sondern finde heraus, wann was zu viel ist. Zuviel Stress sorgt dafür, dass wir uns kaum konzentrieren können. Ebenso zu wenig Schlaf. Achte darauf, dass du dir von allem genügend bereitstellst.

Sorge dafür, dass es deiner Seele gut geht, denn alles was uns aus dem seelischen Gleichgewicht bringt, sorgt auch dafür, dass wir uns nur schwer konzentrieren können.

Tief ein und aus – was bewusstes atmen kann!

Atmen ist wichtig ist ja jedem klar, braucht man auch nicht lange drumherum zu reden. Ich habe lange Zeit schlecht geatmet, um es mal auf den Punkt zu bringen. Ich habe geraucht und schon dadurch automatisch kurz geatmet. Und dann habe ich meinen Atem auf Ausdauersportarten ausgerichtet. Das ist auch per se nix Schlechtes, aber ruhig atmen, so richtig in Fülle konnte ich trotzdem nicht. Das ist heute anders und hat vieles verändert.

Atmen, klingt so einfach …

Bereits bei meiner ersten Yogastunde war mir klar: Hm, das mit dem atmen geht bei mir so lala gut. Ich hatte Schwierigkeiten lange auszuatmen, die Ujai-Atmung hat mich eher nervös als ruhig werden lassen. Und ach ja, Kappalabathi habe ich lange Zeit einfach falsch gemacht. Was mir aber vor allem gefehlt hat: Eine ruhige, erdende Atmung für Situationen, in denen ich innerlich auf die Palme springe, ängstlich bin oder wütend.

Die meisten von uns atmen oberflächlich, zu flach, nicht bewusst und verkrampfen förmlich. Das passiert durch Schnelligkeit, Hektik, Stress und Ärger. Und es führt zu Verspannungen im Körper und sorgt für Unruhe im geist. Wenn wir dauernd unbewusst und kurz atmen, bekommen wir zum einen wenig Sauerstoff und atmen zu wenig Kohlendioxid aus. Unsere Muskeln sind angespannter und verkrampfen förmlich. Das war lange Zeit ein Riesen-Thema bei mir. Ich litt unter ständigen Nackenschmerzen, meine Muskeln konnten nicht loslassen. Nicht nur meine Muskeln nicht, ich auch nicht – hängt ja alles zusammen. Das Ganze ging soweit, dass ich ständig Muskelrelaxans-Tabletten genommen habe um überhaupt mal wieder das Gefühl zu haben, wie es sich anfühlt, wenn der ganze Nacken nicht hart wie ein Brett ist. Heute weiß ich: Auch meine Atmung hat einiges damit zu tun.

Deine Atmung sollte sich gut anfühlen

Unser Atem sollte bis in den Bauch gehen, bis ins Becken und auf der Rückseite unseres Körpers spürbar sein.  Merke: Wenn wir richtig und voll atmen, gelingt uns das ohne Anstrengung. Es fühlt sich gut an, unsere Schultern entspannen, wir werden weich, sind aber trotzdem ganz aufrecht in unserer Wirbelsäule.

Ich habe erst durch Yoga überhaupt festgestellt, dass ich nicht voll atme. Yoga schärft unsere Sinne für alles, was um uns herum stattfindet und für alles, was in uns stattfindet. Wenn wir am Anfang der Stunde auf der Matte sitzen, die Augen schließen und in unserem Sitz ankommen, merken wir manchmal erst, was alles von uns abfällt. Wie laut es draußen und in uns drin war. Erst durch regelmäßiges Beobachten unsere Atmung können wir unsere eigenen Atemmuster kennenlernen.

Im Moment sein

Ebenfalls eine wichtige Sache, die wir im Yoga lernen: Nicht so viel über Vergangenheit und Zukunft grübeln, mehr im Moment sein. Auch ein großes Thema für mich. Und gerade das fängt mit der Atmung an, denn wenn wir uns auf unseren Atem konzentrieren, sind wir voll da. Es gibt eine Vielzahl an Atemübungen, die du praktizieren kannst. Pranayama ist dabei gerade am Anfang etwas anspruchsvoller als eine Yoga-Praxis in der du dich viel bewegst, da dein Geist vielleicht nicht so schnell Ruhe gibt. Doch Prana, dein Atem, versorgt dich mit Energie, lädt dich auf und erdet dich. Will sagen: Es lohnt sich, wenn du hier dran bleibst.

Atme genüsslich und lang aus

Du bist angespannt, dauernd im Stress und ständig genervt? Dann nimm dir ein paar Minuten Zeit und nimm deinen Atem einfach mal bewusst war. Atme dabei durch die Nase ein und aus. Und versuche dann deine Ausatmung langsam länger als deine Einatmung werden zu lassen. Das entspannt ungemein. Du kannst in der Einatmung bis vier und in der Ausatmung bis acht zählen. Bleib für ein paar Minuten bei diesem Rhythmus. Wenn du diese kleine Übung bewusst ausführst, lösen sich gerne mal kleine Verspannungen im Nacken und Schulterbereich.

Und das ist es schon? Ja, das ist es schon. Atemübungen sind einfach und klar, erfordern jedoch deine ganze Aufmerksamkeit. Und ein bisschen Disziplin ist auch nicht schlecht. Nächste Woche stelle ich dir mein liebstes Pranayama vor! Und hier erfährst du wie du mit Yoga mal so richtig innerlich aufräumst.

Hips don’t lie – warum du Hüftöffner praktizieren solltest

Nach einer Yogasequenz mit Hüftöffnern fühlen wir uns gerne mal befreit. Es fühlt sich an, als ob wir alten Ballast über Bord geworfen haben. Und es ist kein Geheimnis: Der Bereich der Hüfte ist eng mit unseren Emotionen verknüpft. So kann eine intensive Hüftöffner-Praxis Emotionen wie Wut, Ärger und Traurigkeit hervorrufen. Du bist also kein Sonderling, wenn dir in der Taube dicke Tränen über die Wangen kullern.

Mal offen – mal geschlossen

Ich habe Zeiten da fühlen sich meine Hüften ganz wunderbar befreit an und dann wieder gibt es Zeiten, da spüre ich eine Enge. Das hängt bei mir damit zusammen, was gerade so im Leben los ist. Viele quälende Gedanken, emotionaler Stress und langes Sitzen, da machen die Hüften gerne mal zu. Denn die Muskeln Psoas und Iliopsoas reagieren auf Stress jeglicher Art und sind eng mit unserem Nervensystem verbunden.

Hüftöffner sind einerseits ganz prima aus der rein körperlichen Sicht, da sie uns eine bessere Flexibilität ermöglichen  und weil sie unsere Knie, die Gelenke der Hüfte und den unteren Rücken entlasten. Aufgepasst: Wer also Knieschmerzen oder Probleme im unteren Rücken hat, der tut sich mit einer leichten Hüftöffnerpraxis was Gutes. Und manchmal hängen Probleme in den Knien auch direkt mit den Hüften zusammen, diese Erfahrung mache ich gerade.

Die andere Seite ist: Hüftöffner befreien von uns alten, gespeicherten Emotionen. Dinge, die wir nicht verarbeiten, einfach weg packen wollen, weil es weh tut hinzusehen, speichert unser Körper ab. Das macht sich vielleicht erstmal nicht bemerkbar, ist deshalb aber nicht weg. Alles, was wir nicht verdaut haben, steckt in unserer Hüfte und kann in einer öffnenden Sequenz gerne mal zu Tage treten. Es ist also eher ein gutes Zeichen, wenn dir vielleicht nach mehreren öffnenden Sequenzen Tränen in die Augen steigen.

Lass den Hüften Zeit

Gerade bei Hüftöffnern sollten wir mit viel Hingabe und Geduld praktizieren. Drücken und reißen bringt hier gar nix und sorgt nur für Verletzungen. Wichtiger hingegen ist ein langer und tiefer Atem, den du ganz bewusst in deine Hüfte schickst. Stell dir bildlich vor, dass du mit deinem Atem den Bereich, der sich eng anfühlt, weitest. Und versuche über den Atem loszulassen. „Loslassen“ ist das Zauberwort im Yoga. Es kommt dir vielleicht erstmal so vor als würde das nicht gehen, aber du wirst sehen umso länger du in einer Stellung verweilst, umso mehr lernt dein Körper loszulassen.

Meine liebsten Hüftöffner-Asanas

Ich praktiziere oft und gerne ein Set an Hüftöffnern. Immer dabei ist Malassana, eine Asana in der ich wunderbar zu Ruhe komme. Zum Abschluss einer jeden Stunde gehört für mich das Happy Baby, um in Savasana fein entspannen zu können. Und ich liebe die tiefen Ausfallschritte, weil ich hier richtig einen Effekt auf die tieferliegenden Muskeln spüre. Wenn ich mich tief nach innen richten möchte, wähle ich meist die Taube. Wenn du Probleme mit den Knien hast, ist das Nadelöhr besser geeignet, da deine Knie hier nicht belastet werden.

Worauf wartest du? Ran an die Emotionen, ran an die Hüften!

Interview mit Stefanie Arend: „Yin Yoga kann großen inneren Frieden schenken.“

Yin Yoga ist eine wundervoll erdende Praxis, ein Ausgleich zu unserem trubeligen und oft sehr yanglastigen Leben. Ein Ankommen, Loslassen und zur Ruhe kommen. Wenn die Akkus mal so richtig leer sind, ist eine Yin Yoga-Stunde wie ein Geschenk an dich selbst. Stefanie Arend ist Yin Yoga-Lehrerin, leitet Teacher-Trainings und hat viele wunderbare Yin-Yoga-Bücher veröffentlicht. Wie sie zum Yin Yoga und Bücher schreiben gekommen ist und was sich bei ihr ganz persönlich durch Yin Yoga verändert hat, erzählt sie im Interview. Es ist, als ob man beim Lesen ihrer Worte schon ganz ruhig und still wird.

Liebe Stefanie, wie bist du zum Yin Yoga gekommen?

Stefanie: Anatomie war schon lange eins meiner Herzensthemen und deshalb habe ich mir vor vielen Jahren die Anatomie-DVD von Paul Grilley angeschaut. Ich fand ihn als Lehrer großartig und habe einfach mal gestöbert, was es noch von ihm gibt. Dadurch bin ich auf seine Yin-Yoga-DVD gestoßen. Ich war so berührt von dieser Yogapraxis, dass ich mich kurz darauf schon für die Ausbildung bei Paul angemeldet habe.

Was hat bei dir den entscheidenden Anstoß gegeben dich neben der Yang-Praxis mehr und mehr einem ruhigen Stil hinzugeben?

Stefanie: Ich war jahrelang sehr im Yang verankert, sowohl in meinem Alltag und in meinem Job wie auch in meiner Yogapraxis. Ich habe ausschließlich Yang-Stile unterrichtet und stand eines Abends völlig kraftlos vor einem meiner Power-Yoga-Kurse. Ich hätte am liebsten geweint und mich zurückgezogen statt zu unterrichten. Ich habe mich total leer und ausgepowert gefühlt. Das war für mich ein klares Zeichen, etwas in meinem Leben und in meiner Praxis zu verändern.

Magst du uns kurz erzählen, worum es in deinem neuesten Buch „Gesund durch Yin Yoga“ geht und was die Leser erwartet?

Stefanie: In „Gesund durch Yin Yoga“ beschreibe ich einerseits die einzelnen Yin-Yoga-Übungen, zeige unterschiedliche Varianten dazu und erkläre die jeweiligen Wirkungen. Ich gehe aber auch auf andere Themen ein wie die Meridiane, verschiedene Faszien-Übungen oder Ernährungstips. Was dieses Buch jedoch grundlegend von meinen anderen Büchern unterscheidet, sind die vielen zusammengestellten Yin-Yoga-Sequenzen zu einzelnen Beschwerdebildern unter Berücksichtigung einer ganzheitlichen Herangehensweise. Ich habe sie zusammen mit der TCM-Ärztin Dr. Angela Montenegro erarbeitet.

Kannst du drei Dinge benennen, die sich bei dir speziell durch Yin Yoga verändert haben?

Stefanie: Mein Körpergefühl bzw. das Ausmerzen meiner Rücken- und Knieschmerzen, meine Achtsamkeit im Alltag und die Tiefe meiner Meditationspraxis.

Warum fällt es den meisten Menschen deutlich schwerer eine ruhige Yin-Klasse zu besuchen als eine anstrengende Vinyasa-Klasse?

Stefanie: Ich finde, im Yin Yoga begegnet man sich selbst mehr als im Yang Yoga. Im Vinyasa ist man viel mehr in Bewegung und fokussiert sich dadurch sehr auf den Körper. Im Yin Yoga lernt man, mit der Stille zurecht zu kommen und mit dem, was in den Übungen in einem auftauchen kann. Das kann auch schon mal unangenehm sein, aber es kann einen großen inneren Frieden schenken, wenn man die leise Stimme seiner Seele wahrnimmt und ihr zuhört, um herauszufinden, was sie sagen möchte.

Du hast bereits mehrere Bücher veröffentlicht, wie ist es zu deiner Autoren-Karriere gekommen?

Stefanie: Das war eigentlich gar nicht geplant. Aber nach meiner Ausbildung bei Paul Grilley hat es so sehr in meinem Kopf gesprudelt, dass ich all diese wundervollen Inspirationen aufschreiben wollte, um nichts davon zu vergessen. Als ich fertig war, war ich überrascht, dass es wie ein Buch gewirkt hat. Ich habe es dem Schirner Verlag geschickt und wurde gleich am nächsten Tag zurückgerufen mit der Zusage, dass sie es veröffentlichen möchten. Da es das erste Yin-Yoga-Buch in deutscher Sprache werden sollte, war ich natürlich megahappy darüber. Die Resonanz darauf war so überwältigend, dass schon bald das nächste Buch gefolgt ist.

Wie sieht deine aktuelle Yogapraxis aus, ist die meist Yin oder immer auch Yang-lastig?

Stefanie: Ich praktiziere zwar auch noch Yang Yoga, aber Yin Yoga nimmt den größeren Raum in meiner persönlichen Praxis ein. Wahrscheinlich auch, weil ich neben Yoga gerne noch andere aktive Sportarten praktiziere wie tägliches Trampolinspringen oder Fitness-Übungen.

Welcher Lehrer hat dich auf deinem Weg am meisten inspiriert und warum?

Stefanie: Ich habe viele Ausbildungen gemacht, aber Paul Grilley war für mich der Lehrer, der am meisten in mir bewegt hat. Er hat mich gelehrt, alles zu hinterfragen und meinen eigenen Yogaweg zu finden. Ich bin so unglaublich dankbar für all das, was ich von ihm lernen konnte. Durch ihn habe ich gelernt, was Yoga wirklich bedeutet.

Hast du einen Tipp für tolle Yin Yoga-Lehrer in Deutschland, bei denen die Leser praktizieren können? (Vielleicht ein spezielles Retreat oder einen Workshop…)

Stefanie: Yin Yoga ist in Deutschland sehr populär geworden und die meisten Yogastudios bieten regelmäßige Kurse an. Ich habe inzwischen wahrscheinlich mehr als 1000 Yogalehrer auf ihrem Yin-Yoga-Weg begleitet und bin mir sicher, dass sie diesen Stil gewiss sehr liebevoll weitergeben. Im Endeffekt entscheidet aber doch das Bauchgefühl, ob ich mit einem Lehrer gut zurecht komme oder nicht. Deshalb rate ich immer dazu, eine Schnupperstunde zu besuchen und zu schauen, ob man in Resonanz geht oder nicht.

Warum ist deiner Meinung nach Loslassen der Schlüssel zum Glück? Und in welcher Asana kann dein Körper am besten loslassen?

Stefanie: Ich denke, dass wir sehr oft an Vergangenem festhalten und uns somit selber daran hindern, wachsen und uns weiterentwickeln zu können. Wenn ich loslasse, schaffe ich Raum für Neues, das entstehen möchte. Außerdem fühlt es sich unglaublich befreiend an, bewusst loszulassen. Das kennt wahrscheinlich jeder, der schon mal richtig ordentlich ausgemistet hat. Ich liebe besonders die Hüftöffner wie den liegenden Schmetterling (Supta Baddha Konasana) oder die Libelle (Upavishta Konasana).

Welches Buch liegt aktuell auf deinem Nachttisch?

Stefanie: Im Moment lese ich „Erinnerungen an den Himmel“ von Wayne W. Dyer. Es handelt von Erinnerungen kleiner Kinder an die Zeit vor ihrer Geburt und ich finde es sehr berührend.

Wie sorgst du an einem schlechten Tag für positive Stimmung?

Stefanie: Glücklicherweise sind die „schlechten“ Tage bei mir sehr selten, da ich mich in meinem Leben wirklich reich beschenkt fühle. Wenn es aber doch mal so ist, dann mache ich es mir immer wieder bewusst, für was ich alles dankbar sein kann. Das verändert den Blickwinkel wieder sehr schnell zurück in eine positive Richtung.

Liebe Stefanie, ich danke dir sehr für das feine Interview.
Ihr findet Stefanie auf Instagram, Facebook und mehr zu den Teacher Trainings & Workshops gibts auf ihrer Website.

KOLUMNE: Die Urlaubsneider.

„Ach, ist die schon wieder im Urlaub?“
„Die postet doch eh nur noch Bilder aus der Sonne.“
„Ja, entweder am Strand oder vom Pool.“
„Wohnt nicht nur in der Sonne, fliegt auch noch dauernd woanders hin.“
„Also, fleißig sein geht anders.“
„Freelancer eben, die haben vielleicht ein Leben. Können immer Urlaub machen.“

So oder so ähnlich sprechen die Urlaubsneider. Urlaubsneider sind eine Spezie Mensch, die wir alle kennen. Sie tummeln sich überall, sind nicht zu übersehen und melden sich ungefragt zu Wort. Beim klassischen Urlaubsneider handelt es sich entweder um jemanden, der es nicht gebacken bekommt seinen eigenen Urlaub zu planen oder ganz skurril um jemanden, der wahnsinnig oft in Urlaub fährt, den anderen aber ein schlechtes Gewissen machen will.

Generell sollten wir alle ein bisschen mehr gönnen können. Uns selbst, ja auch. Gönn dir! Aber auch den anderen. Egal ob Freunde, Nachbarn oder der Familie. Gerade in Deutschland gilt: Wir arbeiten sowieso alle zu viel. Hier in den Emiraten ist das alles viiiiel entspannter. Bei uns Deutschen kommt die Erholung gern mal zu kurz und es tut gut zwischendurch die Welt, das Meer oder den Badesee zu sehen. Das bringt Abwechslung, fördert die Kreativität und senkt das Stressrisiko.

Wenn dein Nachbar dir also zum sagen wir mal dritten Mal in diesem Jahr erzählt, dass er in den Urlaub jettet und dann auch noch Mauritius (Schnappatmung!!), dann freu dich mit ihm! Ja, richtig gehört, freu dich mit ihm. Und nimm ihn dir als Vorbild, wenn du selbst noch nicht dein trautes Heim verlassen hast. Sieh es als glückliche Fügung an, dass er dir heute von seinem Urlaub erzählt hat. Ein Zeichen des Universums deine eigene Auszeit ganz fix zu buchen!

Ich schreibe diesen Text nicht ohne Grund, denn es gibt Menschen, die tun sich unwahrscheinlich schwer, sich einen Urlaub zu gönnen. Und Urlaub als Teil des Lebens anzusehen. Ich schließe mich selbst mit ein, denn ich habe in der Vergangenheit so gut wie nie richtigen Urlaub gemacht. Und wenn man dann Freelancer ist, sich seine Zeit frei einteilen kann, dann nehmen das viele Menschen so wahr als wäre es das angenehmste Leben auf Erden. Jemandem zu erzählen, dass man einfach so mal einen Monat zum Reisen und Yoga nach Indien fährt – ui ui, das ist für manche Menschen schier unfassbar.

Ich finde jeder darf und soll so oft in Urlaub fahren wie er will. Und wenn du das Gefühl hast, dass man dir immer ein schlechtes Gewissen macht, wenn du von deinem Urlaub erzählst, dann frage dich zuerst, wer dir ein schlechtes Gefühl gibt. Wie wichtig ist diese Person? Und dann, das meine ich in der Tat ernst, gib ein passendes Feedback. Ruhig etwas wie: „Ja, ich genieße es auch sehr, dass ich oft in Urlaub fahren kann und mein Job mir viele Freiheiten erlaubt.“

Statt dauernd unter dem Feedback der anderen zu leiden, darfst du auch mal eine kleine Sahnehaube auf die Urlaubskirsche setzen. In diesem Sinne: Hab einen schönen Urlaub in diesem Jahr. Ach was, am besten so viele wie’s nur geht!

PS: Ein Yoga-Urlaub ist was besonders feines. In diesem Artikel findest du ein paar feine Ideen.

Yoga im Alltag: Ahimsa

Ahimsa ist das Zauberwort im Yoga. Viele Stunden kreisen um das Thema, viele Magazine beschäftigen sich damit, aber was genau verbirgt sich eigentlich dahinter und was hat das mit unserem Alltag zu tun? Auf die Schnelle mit Gewaltlosigkeit übersetzt, lohnt sich ein genauerer Blick.

Ahimsa – mehr als Gewaltlosigkeit

Gewaltlosigkeit ist eines der wichtigsten Prinzipien. Nicht nur im Yoga, im Hinduismus oder im Buddhismus, nein GENERELL. Damit ist das Töten von Lebewesen gemeint, das Verletzten anderer. (Memo an mich selbst: Ja, auch eklige ganz ganz klitzekleine Tiere mit eingeschlossen.) Der Grundgedanke ist, dass jede Form von Gewalt sich auf unser Karma auswirkt und damit auch auf unsere Zukunft. Wollen wir das? Nein.

Ahimsa beschränkt sich jedoch nicht nur, wie oft fälschlicherweise angenommen, auf das Töten. Es geht um das Hinzufügen von Schmerz. Denn Schmerz können wir auch über Worte oder Taten ausüben. Und wie immer fängt Ahimsa bei uns selbst an und zwar direkt auf der Matte. Wenn ich sehe, wie so einige Yogis sich in Asanas peitschen, tut mir das weh. Denn das ist nicht der Sinn. An Grenzen gehen ja, aber nicht den Körper überfordern.

Mit Ahimsa durch den Alltag

Auf unseren Alltag bezogen bedeutet Ahimsa auch, dass wir mit Kritik, Beleidigungen und Vorwürfen lernen umzugehen. Das wir sie annehmen ohne gleich was zurück zu schmettern. Ja, wer gewaltlos lebt, muss ganz schön stark und mutig sein. Denn Ahimsa bedeutet auch vieles was uns zugefügt wird, egal wie fies oder böse, nicht zurückzugeben oder auf andere zu übertragen.

Wie oft hegen wir schlechte Gedanken oder Groll auf jemanden? Sind ärgerlich, wütend? In den meisten Fällen führen wir uns damit selbst den größten Schaden zu, weil wir uns den Tag und die Stimmung vermiesen, uns aufregen und den Blutdruck hochtreiben. Ahimsa hat für mich auch ganz viel mit meiner Atmung zu tun. Auf der Matte, wie im Alltag. Tiefer Atem beruhigt uns, lässt uns in ausweglosen Situationen wieder Licht sehen, bringt uns runter und erinnert uns auch im Yoga daran achtsam und geschmeidig mit uns selbst umzugehen.

Was hilft?
Bleib bei dir. Lass dich nicht aus der Ruhe und aus dem Atem bringen und sei weich mit dir und im Umgang mit anderen.

Top 5 Mai

Herrliche Sachen gibts im Mai. Fünf wunderbare Pieces, mit denen wir uns rundum glücklich und ein bisschen besser fühlen. Einen Anzug, der so herrlich weich ist, dass man ihn wirklich nicht mehr ausziehen will, eine Tasche in die man sich nur verknallen kann und einen Tee, der so gut schmeckt, dass er schlechte Laune im Nu mit jedem Schluck vernichtet;-)

1)  Es tropft?
… nicht unter der Spüle, sondern auf deine Yogamatte? Im Yoga darf geschwitzt werden, denn Agni, das innere Feuer sorgt dafür, dass wir Altes vebrennen, los werden und auf der Yogamatte lassen. Wobei gesagt sei, dass Yoga kein klassiches Workout ist. Ich habe in Dubai manchmal das Gefühl das wird etwas verwechselt.
Das Yogatowel von Manduka kannst du prima für deine Yogapraxis aber auch für Strand und jeglichen anderen Sport einsetzen. Ich war in diese Monat das erste mal beim Crossfit. Puh, ich hätte ein zweites gebrauchen können.

2) Yoiqi
Yoiqi ist ein feines Label aus Freiburg, dass noch feinere und faire Yogakleidung produziert und zwar solche, die man gerne mit gutem Gewissen trägt. Einerseits weil es nirgends kneift oder spannt (das finde ich persönlich immens wichtig) und weil die Produkte aus herrlichster  ägyptischer Biobaumwolle hergestellt werden. Alle Teile der Kollektion werden von der Kulturinitiative SEKEM hergestellt, einem ökonomischen Modellprojekt. Der schwarze Yoga Jumpsuit Loose ist nicht nur perfekt für die Yogapraxis, sondern auch für zuhause oder mit der richtigen Jacke und coolen Schuhen kombiniert durchaus auch was für die Straße;-) Ein feines Teil, dass du definitiv nicht mehr hergeben magst, wenn es einmal in deinen Schrank eingezogen ist.

3) Lala Berlin Bag
Es gibt Labels in die verknallt man sich einfach. Einige Pieces sind so teuer, dass man nur davon träumen kann. Das befeuert die Liebe dann noch kräftig. Lala Berlin ist so ein Label. Ich habe mir im letzten Jahr die Big Bag Muriel Knallertasche gegönnt und gebe sie seitdem nicht mehr her. Da passt alles rein und auch die Tasche passt immer. Egal ob Yoga, Sport, Strand, Reisen – die Tasche ist der perfekt Begleiter. Und selbst wenn man mal langweilig angezogen ist, macht die Tasche ratzfatz einen Hingucker draus. Ich liebe den Kufiya Print.

4) Higher Living Tea
Teechen geht immer, jeden Tag um genau zu sein. Hier in Dubai musste ich erst etwas suchen bis ich meine Lieblingsmarken gefunden habe. Eine davon ist glasklar Higher Living. Die Verpackungen sind fein und die Auswahl an organischen Teesorten ist groß. Aktuell hat es mir dir Sorte Licorice angetan. Probieren!

5) Gluck, gluck, gluck …
Trinken ist wichtig. Zwar nicht während der Yogapraxis, aber danach. Pappbecher gehen gar nicht, Plastikflaschen sind so lala – die beste Wahl ist eine Glasflasche, die man gut transportieren kann. Die Ghongha-Flaschen sind  aus handgeblasenem Glas, spülmaschinenfest, eisfachtauglich und man kann sie in die Mikrowelle packen. Insbesondere spülmaschinenfest ist ein Riesenpluspunkt! Besonders clever: du kannst jederzeit sehen, wie viel noch in der Flasche ist. Gibt’s online bei beeathletica.