Seit gut einer Woche bin ich mittlerweile wieder in Deutschland und zehre noch immer von meiner Auszeit. Wie ich euch erzählt habe, war ich für 2 Wochen in Griechenland und habe mir nicht nur die Sonne auf den Bauch scheinen lassen, sondern vor allem jeden Tag auf meiner Yogamatte fleißig geübt, geschwitzt, gelacht und geweint. Und das zusammen mit einer wahnsinnig tollen Gruppe, einem ambitionierten Theorie-Lehrer und einer wundervollen Yoga Lehrerin.
Aber von vorn: Die Anreise nach Paros, eine der 12 Kykladen-Inseln, von Düsseldorf aus war nicht ganz ohne. Erst ging’s mit dem Flieger nach Zürich. Kurzer Stopp und dann von dort aus nach Athen. Weiter mit dem Taxi zur Fähre, auf der wir ganze 4 Stunden verbracht haben. Der Ausblick von der Fähre auf das Meer und die Sonne waren gigantisch. Ich war bereits zu diesem Zeitpunkt ganz selig und dankbar diese Reise machen zu dürfen. Am Hafen von Naoussa hat uns dann am Abend ein lustiger kleiner Bus abgeholt und zu unserer ersten Unterkunft gebracht. (Herrlich zu sehen, wie viele Koffer auf so ein Busdach passen und einfach oben drauf geschnallt werden. Ich finde von dieser Lockerheit in Sachen Transport kann sich Deutschland ne Scheibe abschneiden.)
Die ersten beiden Nächte haben wir in einer kleinen Unterkunft, neben dem eigentlichen Retreat-Center, verbracht. Danach gings dann in unsere Yogi-Heimat auf Zeit, das Okreblue. Das Retreat Center wird von Sassi, einer Anusara-Yoga Lehrerin, geführt. Sie bietet dort selbst Kurse und eigene Retreats an, empfängt aber auch Yoga-Gruppen für Retreats und Immersions, so wie uns;-)
Hier seht ihr das schöne Haupthaus mit gemütlichen Doppelzimmer und größeren Apartments für Familien oder 4 Personen.
Von hier aus läuft man einmal um die Ecke und schwupps ist man im Restaurant, dem Caretta. Hier wurden wir jeden morgen mit einem vegan/vegetarischen Frühstück und am Tagesende mit einem Abendessen versorgt. Ich träume noch immer von dem geilen Kokos-Schoko-Kuchen, den es zum Nachtisch gab.
Auch wenn die Anreise auf die Insel nicht gerade kurz ist, sie lohnt sich. Das Meer ist direkt vor der Haustür und glitzert in den unterschiedlichsten Blau- und Türkistönen. Es war großartig jeden Tag zumindest für ein paar Stunden am Strand zu sein und im Meer zu schwimmen.
Wenn ihr mich fragt, was Glück ist, dann würde ich aktuell darauf antworten: Das Meer um die Ecke zu haben und jeden Tag Meeresluft zu atmen und Sand unter den Füßen zu spüren.
Und was macht man so, wenn man zwei Wochen auf Immersions geht? Das fragt mich eigentlich gerade so gut wie jeder.
Also, wir hatten jeden Tag 5 Stunden Yoga-Praxis und 2 Stunden Theorie. Morgens ging’s los von 08.00 bis 11.00 Uhr mit 3 Stunden Praxis und Pranayama. Danach gab’s Frühstück, das kam einem am Anfang etwas spät vor, aber man gewöhnt sich dran. Und Yoga mit vollem Bauch ist nicht so gut. Um 12.30 Uhr ging’s dann weiter mit 2 Stunden Theorie. Diese Theoriestunden waren voll gepackt mit wichtigen Inhalten: Tantra, die Herkunft des Yoga, Yoga-Philosophie, die großen Meister, Sanskrit, Patanjali und und und …
Fest steht, man müsste sich jetzt noch mal für 2 Wochen einschließen und alles nacharbeiten oder sich vertiefen.
Nach zwei fleißigen Theoriestunden ging’s dann meist zum Strand. Dann wieder zurück aufs Zimmer, kurz umziehen und zurück auf die Matte und zur Nachmittags-Yogaklasse. In diesen Stunden waren wir nicht nur auf der Matte, sondern haben Massagetechniken gelernt, meditiert, Anatomie gelernt oder über Mantren gesprochen.
Ich war in diesen 2 Wochen wie in einer Blase. In der Yoga-Blase. Es gab die Gruppe, das Retreat, Yoga und Strand. Das war’s. Größtenteils keine Kommunikation nach außen und kein Handy. Kein Social Media, kein Blog. Keine Kunden, keine Anrufe, keine E-Mails. Digital-Detox-Programm sozusagen.
Der erste freie Tag nach einer Woche war der Samstag. Gefühlt haben wir in der nächst gelegenen Stadt Naoussa, die übrigens sehr sehr schön ist, die Läden leer gekauft. Fühlte sich an, wie ein Ausgleichsprogramm.
Das hier ist sozusagen meine erstes Blog-Lebenszeichen nach der Reise. Es waren zwei prägende und wichtige Wochen für mich. Soviel kann ich sagen. Richtig verdaut habe ich das alles noch nicht. Die vielen Erfahrungen und all das. Was es mit mir gemacht hat, dieses verrückte Yoga. Und immer wieder mit mir macht.
Es fällt mir schwer wieder in meinen Alltag zurück zu finden, alles fühlt sich anders an. Und doch versuche ich jeden Tag ein wenig von diesen zwei Wochen mitzunehmen, in den chaotischen Alltag zu übertragen. Ich lege dann heimlich meine Hände in Anjali Mudra und denke an die Gruppe, an eine schöne Situation, ein nettes Lächeln oder einfach an die Ruhe, die ganz oft da, aber niemals beklemmend war.
Mein neues Projekt heißt nun: Yoga in den Alltag bringen.
Immer und noch stärker als jemals zuvor. Derzeit versuche ich mich jeden morgen an 10 Minuten Meditation. Gar nicht so leicht, aber ich bleibe dran! Und wenn ich es mal nicht schaffe, seht ihr mich vielleicht in Düsseldorf in einem überfüllten Restaurant sitzen und die Hände in Anjali Mudra legen.