Britta und Ute führen in Köln Rodenkirchen das Studio Pilates-Bodymotion. Ich durfte die beiden im Rahmen einer Kooperation, die ich als PR-Beraterin umgesetzt habe, kennenlernen und war sofort sehr begeistert von den beiden! Beide leiben Bewegung und haben diese zu ihrem Beruf gemacht. Man spürt eine Ausgeglichenheit und Ruhe, wenn man mit beiden zusammen ist. Britta und Ute sind zwei Powerfrauen, die hier unbedingt zu Wort kommen müssen, wenn’s um Balance geht. Ich habe das Interview stellvertretend für beide mit Britta Brechtefeld geführt:
1) Britta, stell dich doch bitte mit ein paarSätzen kurz vor.
Britta: Sehr gern! Ich heiße Britta Brechtefeld, bin 48 Jahre und habe mein Hobby, Bewegung, zum Beruf gemacht. Tanz war schon immer meine Leidenschaft. Zunächst war ich dem Orientalischen Tanz verfallen, habe dann aber in meiner Ausbildung zur Tanzpädagogin den Modernen Tanz für mich entdeckt. Als ich das Glück hatte in den USA ein Stipendium an der Texas Woman´s University zu erhalten, habe ich dort Tanz studiert, mit den Schwerpunkten Modern Dance und Choreographie. Im Rahmen meines Studiums lernte ich die Pilates-Methode kennen, schätzen und lieben. In Houston habe ich meinen Abschluss zum Instructor for Pilates Method, neuromuscular Fitness and therapeutic Exercises gemacht. Seitdem drehte sich bei mir alles um Bewegung.
2) Wie lange betreibt ihr schon das Studio Pilates Bodymotion in Köln?
Britta: Das Studio feiert nächstes Jahr im Mai sein 5-jähriges Bestehen. Das Studio ist allerdings nur ein Teil unserer Arbeit. Seit 2003 gibt es unser PILATES Bodymotion Ausbildungsinstitut, das unsere vollste Aufmerksamkeit erfordert. Zusammen mit dem Studio haben wir unseren Traum verwirklicht, einen Ort zu schaffen, an dem man sich trifft, miteinander austauscht und tolle Leute kennenlernt!
3) Welche Erfahrung, die ihr seit Gründung des Studios gemacht habt, war bisher die Schönste?
Britta: Da gab es sicher einige schöne Erfahrungen. Dennoch ist die stetige Begeisterung unserer Teilnehmer, die zu uns zum Training kommen, immer wieder eine tolle Erfahrung. Denn es bestätigt uns in unserem Konzept, das wir uns ausgedacht haben. Wenn man so etwas plant, dann weiß man im Voraus nicht, ob die anderen die Idee genauso toll finden. Dass uns das gelungen ist, freut uns sehr.
4) Wie sieht ein ganz normaler Arbeitstag bei euch so aus?
Britta: Je nachdem, ob wir „Früh – oder Spätschicht“ haben, kommen wir am Morgen oder am Mittag ins Studio. Dann geben wir Gruppentraining in den unterschiedlichen Pilates-Facetten. Hinzu kommen diverse Personal Traings und ich gebe zudem noch Rolfing-Behandlungen. Wenn wir nicht unterrichten, sitzen wir am Schreibtisch (so wie jetzt ;-), arbeiten etliche E-Mails ab, managen das Institut und Studio, wohlgemerkt mit einem außerordentlich großartigen Mitarbeiter-Team, ohne das es gar nicht ginge! Und wir hecken neue Seminar-Konzepte aus.
5) Was ist für euch das Besondere an Pilates?
Britta: Die ursprüngliche Idee, dass es der Geist ist, der den Körper baut. Dieses Zitat von Schiller, das sich ebenfalls Joseph Pilates zu Eigen machte, trifft den Nagel auf den Kopf. Die Besonderheit liegt also in der Intelligenz dieser Trainings-Methode. Es geht nicht um stupides Bewegen von irgendwelchen Muskelgruppen in zahllosen Wiederholungen, bei denen man mit den Gedanken ganz woanders ist. Sondern die in jedem Menschen schlummernde Fähigkeit zu entwickeln, mit Hilfe seines Geistes Bewegungen zu initiieren, auszuführen und durch Bewegungsqualität einen „neuen“ Körper zu formen. Das schafft für mich keine andere Methode.
6) Warum ist das Thema „Faszien“ gerade so in aller Munde?
Britta: Faszien und die Arbeit mit ihnen ist ja bereits seit etlichen Jahren ein spannendes Thema. Aber dass es jetzt so im Gespräch ist, liegt eindeutig an der herausragenden wissenschaftlichen Forschungsarbeit von Dr. Robert Schleip. Er hat es einfach geschafft dieses Thema und seine damit aufgestellten Faszien-Fitness Prinzipien so zu publizieren, dass er das Interesse unzähliger Therapeuten, Trainer, Sportler, Ärzte sowie den unterschiedlichsten Medien geweckt hat. Ich kenne niemanden sonst, der mit solch einer Leidenschaft, Begeisterung und strahlenden Augen über seine Arbeit referiert.
7) Wie schafft ihr nach einem stressigen Arbeitstag den Ausgleich zum Job?
Britta: Um ehrlich zu sein – ich mache Yoga;-) Mir tut es gut mich in einer ähnlichen Art zu bewegen ohne, dass ich da, sagen wir es so, mitreden kann. Würde ich am Pilates-Training teilnehmen, dann bin ich in Gedanken immer dabei zu „beurteilen“. Man könnte also sagen Yoga ist mein Hobby, Pilates mein Beruf. Was aber noch viel wichtiger ist, ist meine Familie und mein Heim! Meine Tochter und mein Freund sind meine Oase, aus der ich immer wieder Kraft schöpfe, weil sie mich ablenken vom Berufsstress und so die wirklich wichtigen Dinge ins rechte Licht rücken.
8) Wie wichtig ist Balance für euch?
Britta: Sehr! Ohne Balance geht es gar nicht! Sowohl auf mentaler, als auch auf körperlicher Ebene. Die Herausforderung dabei ist, immer in der Lage zu sein, zu erkennen, ob man sich noch in Balance befindet. Wann kippt die eine Waagschale zu tief und wie muss die andere wieder aufgeladen werden.
9) Mit welcher Pilates-Übung, die sich gut in den Alltag integrieren lässt, können Anfänger am besten starten?
Britta: Für mich wäre es die Übung Bridging in allen Variationen. Es mobilisiert die Wirbelsäule und kräftigt gleichzeitig die hintere myo-fasziale Kette. Und jeder kann sie ausführen.
(Anmerkung: Ihr liegt auf dem Rücken, die Beine sind aufgestellt. Ihr könnt das einfach nur halten, sanft auf und abrollen oder ein Bein heben, wieder absetzen etc.)
10) Du hast drei Wünsche frei, welche wären das?
Britta: Gesundheit und Vitalität bis ins hohe Lebensalter, das Gleiche für meine Tochter und für meinen Freund! Das sind jetzt drei.
Britta, ich danke dir sehr für das schöne Interview, schwelge in alten Tanz-Erinnerungen und hoffe sehr, dass sich unsere Wege bald mal wieder kreuzen!