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Mal öfter auf dem Balkon abhängen

Oh ja, das wäre schön, dachte ich, als ich auf unserem kleinen Balkon stand. Ausgestattet mit zwei weißen Stühlen, einem kleinen Tisch und … vielen verwelkten Blumen. Mein Blick schweifte nach rechts. Da wohnen sie, die perfekten Nachbarn mit ihren überpflegten Hortensien und den vielen anderen unaussprechlichen Blumen. Vor meinem inneren Auge sah ich die Gäste meines Freundes, der am nahenden Wochenende seinen Geburtstag feiern wollte, zwischen verwelktem Gestrüpp nach rechts blicken. Vor lauter Rechtsknick im Genick könnte womöglich keiner mehr die Party genießen. Wie gut, dass ich mich nie in Dinge hinein steigere.

Ich besuchte das Gartencenter und kaufte Blumen, wie eine Wilde. Ich bepflanzte den weißen Kasten (der schon mal den Abflug nach unten gemacht hat, ihr erinnert euch) in lila und weiß. Sorry, aber ich bin noch nicht soweit, das ich sämtliche Blumen benennen kann. Ich bepflanzte einen schönen Topf, in dem vorher vertrocknetes Ruccola wohnte und kaufte zwei komplett neue Topfpflanzen. Nein, ich kaufte vier. Nur nebenbei möchte ich erwähnen, dass am letzten Wochenende schon wieder eine Blume den Abflug nach unten gemacht hat. Ich konnte mich noch nicht überwinden und sie vom nackten Pflaster kratzen. Und: ich kaufte eine Hortensie. In Pink. Bis dato konnte ich den weiblichen Ran auf Hortensien nicht ganz nachvollziehen, jetzt schon.

Nach einer Riesen-Schweinerei mit Blumenerde stand ich auf meinem Balkon und sah vor lauter Bepflanzung und schönem Grün nicht mal mehr die rechtsrheinischen Nachbarn. Aber wenn ihr nur zwei Leute sitzen können, ist das doch auch etwas mau. Eine Bank muss her, direkt unter das Holzregal mit den Blumen. Einfach muss sie sein und am besten bunt.

Und da ist sie:

Foto 3-5

Es war ein langer Kampf. Ich wollte weiße Lemonaid-Kisten. Ich suchte überall, ich fragte jeden und ich bekam sie nicht. Außer im Internet für 24 Euro das Stück. Also fuhr ich in den örtlichen Getränkemarkt, kaufte eine gefüllte Kiste mit fritz-kola in allen möglichen Ausführungen und versteckte die zweite leere Kiste, wie ein Schwerverbrecher unter der anderen. Man braucht ihn, diesen kleinen Alltagskitzel. (Oh, Gott ich fühle mich alt, wenn ich das lese.)

Dann schnell zum Baumarkt ein passendes Brett aus Holz kaufen und: fertig! Im Nachhinein bin ich mit den dunklen Kisten übrigens sehr glücklich, weil sie den perfekten Kontrast zu dem hellen Holz bilden. In die Lücke zwischen den Kisten kann ich meinen kleinen Grill schieben, damit der nicht immer im Weg steht. Wobei man den ja bei 10 Grad mitten im August eigentlich aus Frust zertrümmern müsste. Ich saß also auf der Bank blickte in die Blumen und irgendwas fehlte noch.

Erst zwei Stunden später als ich in einer Buchhandlung nach einer Geburtstagskarte suchte, wurde mir klar, was es war: Kissen. Ich kaufte ein wunderbar buntes Kissen von Spiegelburg für 14,95 Euro, um einmal zu testen, wie es aussieht. Sah super aus! Ich brauche zwei weitere. Als ich zwei Tage später in der Buchhandlung stand, war natürlich nur noch eins da und ich verbrachte einen halben Tag damit, wie eine Irre dem letzten Kissen hinterher zu hetzen.

 

Am Abend sank ich dann glücklich mit einem Weißwein (auch den habe ich für euch festgehalten) in die Kissen. Wer es zudem gerne stabil mag, bohrt das Brett an den Enden einfach an der Kiste fest, dann rutscht auch nix. Ich habe das erstmal nicht gemacht, weil ich darunter Getränke lagere. fritz-kola ist übrigens sehr lecker. Ab und an ne Limo ist schon was feines.

eure amy

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