Neueste Artikel

Dubai-Diary #9: 45 Grad, ein Coworking Space & eine Autopanne

Ha, es ist dringend Zeit für ein emiratisches Update, nicht wahr? Aus der Yogabüchse habe ich diese Woche ja schon geplaudert und mich riesig über die Resonanz zum Artikel gefreut. (Danke euch!) In Dubai ist es Sommer, wie bei euch auch. Dagegen habe ich primär nix einzuwenden, allerdings sind 45 Grad ne Hausnummer, mit der man erstmal klar kommen muss. Der Urlaub in Sri Lanka war dagegen fast frisch.

So warm & so leer

Die Temperaturen ziehen dolle an. Ich hatte mich gewundert, warum einige der Yogalehrer-Kollegen in den Sommermonaten in den Urlaub, nach Hause oder zurück nach Europa gehen, jetzt weiß ich’s: Es ist nicht nur schweineheiß, es ist auch leer. Die Stadt ist wie leer gefegt, was einerseits angenehm ist. Aber auch bedeutet, dass die Yogaklassen um einiges leerer sind. Die Straßen auch. Was nicht daran liegt, dass ich endlich auch am Verkehr teilnehme, aber dazu später mehr. In den Sommermonaten fahren die meisten Expats, insbesondere die Familien zurück in die Heimat, warten bis es wieder „normaler“ wird mit den Temperaturen und kommen zurück. Learning: Wer in Dubai lebt, macht im Juni, Juli und August Urlaub und verlässt am besten die Wüste.  Kein Wunder bei 50 Grad.

Bei diesen Temperaturen hier geht irgendwie nicht ganz so viel, ich merke richtig, dass mein Hirn teilweise nicht funktioniert. Aber rum jammern hilft nix, ich flitze fleißig zum Yoga, unterrichte und praktiziere viel und sitze nebenbei für feine Artikel und meinen Freelance-Job am Schreibtisch und tippe, was das Zeug hält (Konzentration halte ich mit dieser App). Und weil mir zuhause hier so langsam die Decke auf den Kopf gefallen ist, habe ich in den letzten Monaten Ausschau nach einem Coworking ähnlichen Platz gehalten. Und siehe da, ich bin auf die Alserkal Avenue, einen netten Komplex im Industriecharme mit Galerien, Shops und Büros gestoßen. Und da habe ich den Space A entdeckt mit vielen Plätzen zum Arbeiten, kostenlosem W-Lan und einem Cafe. Hier zieht es mich jetzt 2-3 mal die Woche hin und das tut meinem Workflow gut. Hier lauert keine Ablenkung und ich kann mich fein konzentrieren.

Gelassenheit gegen die Hitze

Und ja seit diesem Monat nehme ich auch offiziell am Straßenverkehr teil. Was ein Fest. Das ist eine wilde Mischung, die sich hier auf den Straßen tummelt. Car-Sharing gibts nicht nur in Deutschland, nein auch Dubai ist mittlerweile auf den Trichter gekommen, dass das Sinn machen könnte. Das einzige Problem ist, dass Auto muss sich wirklich ganz nah an einem dran befinden, denn Laufen ist nicht. Aktuell bewahrheitet sich das, was mir vorher ein paar Schlaubis entgegen geflötet haben („Da kannst du nicht auf der Straße laufen!“). Es ist wirklich zu heiß, um länger als zehn Minuten irgendwo her zu laufen. Wenn ich am Auto ankomme bin ich also meist nass und habe Oberlippenschweiß. In dem Auto sind es dann gefühlte 60 Grad, denn das steht ja die ganze Zeit in der Sonne. Atmen, atmen, atmen, nicht groß überlegen, losfahren.

Beim letzten Mal bin ich nach meiner Yogastunde zwar noch fein aus der Parklücke gerollt, aber das Auto sprang nicht mehr an. Und so stand die Kiste mitten auf dem Parkplatz. Ich daneben, nass bis auf die Unterhose, leicht genervt. Und auch etwas verzweifelt. Ich packe gern mit an, aber Auto schieben kannst du bei den Temperaturen vergessen.
Wir Deutschen sind ja pflichtbewusst: „Oh man, was mache ich jetzt, das Auto kann doch hier nicht bleiben.“ Und ängstlich. „Was wenn mir das mitten auf der Straße passiert wäre?“.

Gelassenheit am anderen Ende der Telefonleitung vom Carsharing-Anbieter.
„Oh ja, sehr ärgerlich.“
„Hm, in der Tat.“
„Und es ist ja so heiß.“
„Ja, richtig. 50 Grad gerade.“
„Wir schicken da demnächst jemanden vorbei?“
„Demnääächst?“
„Ja, keine Sorge. Sie können den Platz verlassen.“
Ich hatte auch nicht vor auf dem Asphalt an einem Sonnenstich zu sterben.

Ich weiß es nicht, aber manchmal bringt mich diese Gelassenheit auf die Palme. Das muss an der Hitze liegen. Zusätzliches Aufregen sorgt nur dafür, dass man noch mehr schwitzt. Die Energie zu sehr hochtreibt. Also, bleiben alle ganz relaxt. Ganz yogisch eigentlich.

Meine Top 5 im Juli

Was mich diesen Monat beschäftigt? Wie auf Instagram und hier auf dem Blog berichtet, zum einen die Mondphasen (ha, ich reagiere nicht nur auf Vollmond, nein auch auf Neumond) und das Thema Energiearbeit an sich. Und immer wieder die wichtige Frage, was können wir uns mitten im Alltag Gutes und wie? Zum anderen das endlos Thema Plastik. Wie vermeiden, was konsumieren, wohin damit? Hier bin ich auf ein feines junges Unternehmen gestoßen, die ein wunderbares Produkt kreiiert haben.

1) Räucher deine Bude durch!
Schlechte Energien beseitigen? Alles mal ordentlich durch räuchern? Bloß womit und wie? Uns kann geholfen werden: Das Space Clearing Kit von Lumimoon besteht aus einem Selenit Kristall, einem Salbei Bündel und einem kleinen Infoheft. Der Kristall hilft dir dabei die Energien um dich herum zu reinigen, bringt Ruhe in deinen Geist und  verhilft dir zu mehr Stabilität. Das Salbei-Bündel ist prima geeignet, um deine eigenen vier Wände mal so richtig auszuräuchern. Woas? Mit einem brennenden Salbeibündel durch die Zimmer laufen? Ist die jetzt voll bekloppt? Nein, es geht noch. Einfach mal ausprobieren. Mehr zu Lumimoon auch auf Instagram.

2) Fein eingeschmiert – her mit dem guten Körpergefühl
Im letzten Monat habe ich im Lululemon Store in Dubai eine Community-Klasse unterrichtet. Das war fein und hat richtig Laune gemacht. Als Dankeschön gab’s für alle Yogis ein feines Probierset von L’occitane. So bin ich auf die Mandelserie gestoßen. Oh wow, das Duschöl, das Körperöl, die Handcreme – alle drei ein Gedicht. Prima, wenn ihr viel unterwegs und auf Reisen seid, um euch auch unterwegs pudelwohl zu fühlen.

3) Außen hui, innen pfui.
Ha, aber nicht mit diesem Teil. Ich bin immer auf der Suche nach neuen Yoga-Bras. Bin irgendwie schlecht ausgestattet, was das angeht. Das Feine am Moonchild Bra New Elements, den könnt ihr zum Yoga und zum Schwimmen nutzen, das ist praktisch für Reisen und Yogaretreats. Und wie immer bei Moonchildyogawear aus Dänemark, ist der Bra aus EU zertifizierten umweltfreundlichen italienischen Stoffen hergestellt. Kennt ihr übrigens schon das Interview mit Gründerin Louise?

4) Ich packe meine Tasche und nehme mit …
meine Yogamatte natürlich. Aber in welche Tasche bloß mit dem guten Stück? Das Label Vio Yoga kommt aus meiner Lieblingsstadt Kölle und entwirft urbanes Yogazubehör. Die VIO YOGA Mattentasche ist praktisch, sieht fein aus, hat einen verstellbaren Schultergurt und besteht aus, tadaaa, 100% Baumwolle.  Matte rein, Tasche umhängen, rauf aufs Rad oder in die Bahn und ab zur nächsten Yogastunde. Praxis, Praxis, Praxis, Mädels.

5) Tolles Design, nachhaltiges Material.
Dieses Plastikthema lässt mich nicht mehr los, gell? Toll, wenn ich unterwegs auf so ein feines Produkt stoße, wie die Batikarma Beachtowels. Die Handtücher bestehen alle zu 100% aus recycelten PET-Flaschen. Und bei jedem Kauf gehen 20% an Projekte, die einen sauberen Ozean unterstützen. Prima zum Yoga und für an den Strand, weil der Sand nicht kleben bleibt. Ich fand das Ocean Yoga Towel besonders hübsch, das die Künstlerin Sarah Warnaar inspiriert vom Element Wasser, entworfen hat. Schau mal auf Facebook und Instagram nach den wunderschön designten Tüchern.

Mein neuer Freund, die Routine!

Dieses in Balance sein, sich gut fühlen, wieder rausfallen und neu justieren, ist ein ständiger Prozess, so viel habe ich mittlerweile gelernt. Das habe ich verinnerlicht und bete es mir fein vor, wenn es mal nicht so läuft. Und wenn ich einen klaren Geist habe, versuche ich mich dann an Zeiten zu erinnern, wo es mir so richtig gut ging. Ganz bei mir und ziemlich klar, war ich im Ashram in Indien.

Warum die Ashram Zeit so fein war

Eine Sache, die sich in Indien wahnsinnig gut auf mein Wohlbefinden ausgewirkt hat, war die Tagesroutine. In einem Ashram herrscht ein festes Program. Es ist immer was zu tun. Langeweile oder Trägheit? Fehlanzeige. Morgens um 06.00 Uhr startet der erste Satsang, nach einer kurzen Teepause gehts zur ersten Yogastunde, danach gibts Frühstück. Weiter gehts mit Karma Yoga, Meditation und einer Theorie-Klasse. Kurzes Teepäuschen und dann weiter zur zweiten Yogastunde. Um 18.00 Uhr Abendessen, um 20.00 Uhr Satsang. Um 22.00 Uhr Lights out, Augen zu.

Du findest das klingt furchtbar? Ich habe es geliebt. Zum einen hat es mir wahnsinnig gut getan, dass ich jeden Tag zur selben Zeit gegessen habe. Mein Körper wusste, ah, jetzt gibts Essen und hat zwischendurch nicht weiter nach Snacks verlangt. Das gelingt mir in meinem Alltag kaum, da sich dauernd was verschiebt. Leider. Ich arbeite dran, wenn möglich zur gleichen Zeit zu frühstücken, ein kleines Mittagessen zu haben und was Leichtes am Abend zu essen. Wenn möglich nicht zu spät (gaaanz schwierig für mich, macht aber so viel aus).

Tägliche Bewegung und spirituelle Praxis

Hinzu kommt, ich war immer in Bewegung. Morgens Yoga und Abends. Zwar habe ich auch viel gesessen, aber nicht auf einem Stuhl, sondern auf dem Boden oder höchstens auf einem Kissen. Wir im Westen sind so steif in den Hüften vom vielen auf dem Stuhl sitzen, das wird mir auch hier in Dubai immer wieder klar. Alle schlängeln sich hier geschmeidig auf dem Boden in den Schneidersitz, da heult jeder nicht Praktizierende Europäer wie ein Wolf. Und weil das mit besagter Bewegung so gut ist, lasse ich auch die zur täglichen Routine werden. Das heißt übersetzt: jeden Tag Bewegung, jeden Tag Yoga. Das kann eine Yogaklasse sein, die Praxis zuhause, allein nach eigenem Programm oder mit Online-Videos. Gerade hier in Dubai ist die regelmäßige Bewegung so wichtig, denn im Sommer ist es so heißt, dass man kaum zu Fuß unterwegs ist. Viele lümmeln sich vom Auto ins Büro und dann zurück in die Wohnung.

Neben der Regelmäßigkeit und der Bewegung ist es auch und vor allem die spirituelle Praxis, die dafür sorgt, dass es mir gut geht. Hätte mir das vor vier Jahren jemand gesagt, dem hätte ich einen Vogel gezeigt.

Tägliche Meditation, regelmäßiges Pranayama, das Lesen spiritueller Texte und Bücher – ich muss dafür sorgen, dass ich mich mithilfe dieser wunderbaren Techniken immer wieder erde und auf den Boden der glücklichen Tatsachen zurückhole. Ich falle nämlich oft aus besagter Ruhe, verpuffe meine Energie mal hier mal da, habe pro Tag 80.000 Gedanken die durch mein Hirn schwirren und zig neue Ideen, die ich umsetzen möchte. Klingt schon beim lesen anstrengend? Ist es auch. Im Ashram war es neben der Meditation der tägliche Satsang der Ruhe in meinen Schädel gespült hat. Hier wurde gemeinsam gesungen und Musik gemacht, wurden Mantren rezitiert und das hat nach und nach mein Herz geöffnet. Wobei ich das ganz klar auch nicht jeden Tag geniessen konnte. Es gab Tage da war ich kurz davor von meinem Kissen aufzuspringen und einmal quer durch den ganzen Ashram zu explodieren. Aber wenn ich heute manchmal etwas gedankenversunken rumhänge oder mich auf eine Klasse einstimmen möchte, dann summe und singe ich die feinen Lieder vor mich hin. Mit einem riesigen Lächeln auf dem Gesicht. Aktuell arbeite ich fleißig daran mich mehr nach den Elementen und den Mondphasen zu richten. Bald mehr dazu!

Routine ist sexy!

Lange dachte ich, wenn alles jeden Tag gleich ist, das ist ja furchtbar. Man will und muss doch flexibel sein und bleiben. Ich fand Routine lange Zeit langweilig und spießig. Es ist schön, was man alles so findet und dann feststellt, was einem hilft und gut tut. Die Regelmäßigkeit ist also mein neuer Freund und den versuche ich mehr und mehr in mein Leben und meinen Alltag einzuladen. Ich habe geschmunzelt als ich meinen alten Artikel zur Morgenroutine gelesen habe. Wie schnell sich die Dinge doch ändern. Ich bin morgens nicht mehr schnell auf 100, ich stehe genüsslich auf und starte mit Yoga und Meditation. Auch wenn das bedeutet, dass ich um 6.00 Uhr aufstehen muss. Ich behalte gern die Ruhe der Nacht noch ein bisschen länger in mir. Und Zeit für Flexibilität gibt es natürlich trotzdem, nach der Routine.

#findyourroutine

Foto: Heather Bonker

KOLUMNE: Die Sache mit dem Yoga (unterrichten)

YOGA. Hat mich ganz schön gut aufgefangen in einer Zeit, in der ich gelinde gesagt, ziemlich im Arsch war. Hat eine wunderbare Lehrerin, ein gemütliches Studio und einen feinen Stil in mein Leben gespült und seitdem einiges an Spiritualität in mein Dasein gebracht. Und vor allem tolle neue Menschen. In mein damaliges Teacher Training bin ich eher für die Vertiefung meiner eigenen Praxis gestolpert. Ich wollte so vieles wissen, wollte tiefer gehen und Antworten auf viele Fragen finden.

Mitten drin im Teacher Training

Und auf einmal war ich mitten drin im Teacher Training auf Paros. Eine tolle Zeit. Ich habe so viel gelernt, über mich selbst und die Praxis. Zurück war ich immer noch nicht sicher, ob es in den zweiten Teil der Ausbildung für mich geht. Mir wurde klar, dass die Gruppe, die ich erwischt hatte für mich eine besondere war, ich habe mich sehr wohl gefühlt und mich darum auch entschlossen die Ausbildung gemeinsam mit diesen Menschen zu Ende zu bringen. Ans unterrichten habe ich da immer noch nicht gedacht. Dann stand die erste Yogaklasse, die New Guru-Stunde vor der Tür und ich war schweißnass. Auch in der zweiten Stunde vor offiziellem Publikum war ich tierisch aufgeregt. Ich konnte mich danach kaum beruhigen.

Und ich konnte mir damals auch nicht vorstellen in Düsseldorf sofort einzusteigen und zu unterrichten. Angst machte sich breit. Ich habe meinen Anfang dann mit einer feinen Gruppe in Köln in einem Unternehmen gefunden. Vier Monate lang habe ich dort die herzlichen Yogis unterrichtet. Manchmal bin ich gestresst dorthin gefahren und habe mich gefragt, warum ich das nun auch noch mache, neben meinem Freelancer-Dasein und den vielen Jobs. Auf der Rückfahrt war ich beseelt und unendlich dankbar. Ich fühlte das erste Mal Glücksgefühle beim Unterrichten aufsteigen. Langsam konnte ich verstehen, warum dieser Beruf eine Leidenschaft ist und zu einer großen Erfüllung werden kann.

Die Zweifel

Eine Sache ist klar, es gibt immer Möglichkeiten zu zweifeln. Kurz gesagt bei allem was wir so tun. Wir können uns fragen, ob das jetzt richtig ist? Gut genug? Ob wir gut genug sind? Wir können nicht nur, wir tun das auch. Ich persönlich schwanke oft zwischen „Einfach mal machen & durchziehen (zack, zack).“ und „Ich glaube das war einfach nicht gut genug“. Das ist beim Yoga so, als Freelancer und beim Schreiben für den Blog. Schnell fallen wir in einen Vergleich. Sehen andere, die ihre Sache vielleicht aus unserer Perspektive besser machen und haben gleich zu hohe Erwartungen. Ist noch kein Yogameister vom Himmel gefallen. Dabei wäre ein bisschen mehr Dankbarkeit für uns selbst so viel hilfreicher.

Meine Zweifel hatten mich an einem Punkt tatsächlich voll im Griff. Und an dem Punkt dachte ich mir dachte: Ne, das wird nix für mich, ich bleibe lieber bei meiner persönlichen Praxis. Da waren dann nicht mehr nur Zweifel, da war auch Angst. Angst hatte ich vor den geübten Yogis, die schon lange dabei waren. Die nach einem stressigen Job mit Erwartungen in eine Stunde kommen. Angst davor nicht gut genug zu sein. Sie zahlen schließlich dafür und das hat mich ganz kirre gemacht.

Dann fiel mir ein Artikel einer erfahrenen Yogalehrerin in die Hand. Ihr Tipp für junge Lehrer lautete: „Machen. Und nicht zu lange warten nach der Ausbildung, sonst ist alles wieder weg.“ Das las sich für mich logisch, vor allem weil ich so viel vergesse, wenn die Zeit vergeht. Und es passt zu deinem feinen Spruch: „Ein Gramm Praxis ist besser als Tonnen von Theorie.“ Ich versuchte mir klar zu machen: Ok, Simone, es wird immer Menschen geben, die keinen Bock auf deine Stunde haben. Das kannst du nicht ändern, nur annehmen. Und wer sagt eigentlich, dass du perfekt sein muss in dem was du tust? So what? Und dann wurde mir klar, dass ich etwas weitergeben wollte von diesem wunderbaren Effekt den Yoga auf mein ganzes Leben hat. Und wenn es nur zwei Menschen die Woche sind. Ich machte mich also locker. (Und tue das weiterhin.)

Yoga in Dubai

Dann kam der Umzug nach Dubai und mir wurde klar, dass es Zeit ist mal wieder am Jobrädchen zu drehen. Ich hatte mich in meinem Freelance-Dasein mal wieder ganz schön zugebaut mit Projekten und Aufgaben. Das Schreiben kam viel zu kurz. Und ich wollte mehr. Mehr Yoga. Ich war entschlossen mich der Sache mehr hinzugeben, aber mir war auch klar, dass das nicht zwischen Tür & Angel und drei anderen Jobs geht. Angekommen in Dubai entschied das Schicksal bereits im ersten Monat: Ich sollte auch hier Yoga unterrichten. Nach der Klasse sprach mich die Studioleiterin an. Wir quatschten, sie suchte Lehrer. Bums, äh Omm, da war ich. Bereits vor der Abreise hatte ich mich von ein paar anderen Projekten getrennt und sagen wir mal so aufgeräumt

Eine Woche später stand ich dann vor meiner ersten Dubai-Klasse. Aktuell unterrichte ich mehrmals die Woche. Was soll ich sagen? Es macht mir große Freude. Ich lerne so viel. Von den Schülern. Ich stecke viel Zeit in meine Stunden, in die die Vorbereitungen und habe mich von Dogmen und Verpflichtungen frei gemacht. Ich unterrichte das, was ich selbst praktiziere, was mir gut tut. Es würde nicht anders gehen. Ich lese viel, ich praktiziere weiterhin viel, trotz der Stunden, die ich unterrichte, das finde ich immens wichtig. Das geht nicht immer leicht von der Hand, erfordert Planung. Vor allem, wenn man nebenbei noch andere Dinge tut.

Ich fühle, sehe und begreife mich als Lernende. Und am lernen habe ich gerade besonders viel Spaß. Das was ich weiß, gebe ich gerne als Lehrende gerne weiter. Aber ich empfinde mich selbst nicht als fertig. Gibt es das überhaupt? Und ich mache mich nicht verrückt, wenn ich etwas mal nicht weiß. Ich lese es nach, ich frage, ich sauge alles auf. Und versuche nach und nach herauszufinden, mit wie vielen Stunden die Woche ich mich gut fühle. Es ist ein beständiges weitergehen, suchen und finden.

Warum ich das schreibe?

Weil ich glaube, dass es immer Zweifel in uns gibt, wenn es um etwas Neues geht. Es ist außerdem einfacher es gar nicht erst zu versuchen. Und von außen sieht es bei andren immer so aus, als wäre alles einfach. Ist es nicht. Wir sitzen alle im selben Boot. Deck deine Denkmuster auf und schmeiß die Zweifel über Bord. Fang zum einen einfach an zu unterrichten, z.B. deine Nachbarin oder Freundin und lass dir zum anderen Zeit für deine Entwicklung, denn die dauert einfach ein paar Jährchen. Die Yogalehrer, die mich zum Beispiel begeistern, machen das schon seit mehreren Jahren.

Außerdem finde ich es wichtig zu verstehen, dass auch Yoga-Lehrer, die da vorne stehen, zweifeln. Es ist schön, wenn du ihnen Verständnis entgegenbringst, denn in den meisten Fällen, macht diese Person neben den Unterrichtsstunden auch noch was anderes, um ihre Brötchen zu verdienen. Es steckt eine Menge Arbeit & Hingabe dahinter! Und auch wenn du vielleicht in einer Klasse mal eine andere Erwartung hattest, lass Sanftmut walten. Denn da fängt Yoga an.

#thiscrazythingcalledyoga

Playlist #3

Im Juli klingen bei mir Hippie-Töne aus den Boxen und das finde ich sehr sehr gut so. Denn das erinnert mich an die feine Zeit in Arugam Bay und daran, dass ich dringend eine Hängematte brauche, in der ich baumeln kann, während ich „No Milk Today“ mitsumme. So eine wie oben auf dem Bild, seht ihr, ne? Ich finde so ein bisschen Hippie-Lifestyle tut uns allen ganz gut, oder?

Ich habe zwar keine Hängematte, dafür hab ich aber einen feinen Coworking-Space (das gab’s klar bei den Hippies nicht, wobei der Typ der mir gegenüber sitzt fast was von Rainer Langhans hat) in der Akserkal Avenue in Dubai entdeckt und das macht mich zusammen mit den feinen Beats wirklich glücklich, denn so fein es auch ist von zuhause aus arbeiten zu können, es tut auch echt gut mal das Umfeld zu wechseln und auch außerhalb meiner Yogaklassen Menschen zu sehen. Ha. Und leckeres Essen gibts da auch!

Genießt den Juli und auch wenn das Wetter nicht ganz euren Wünschen entspricht (sehe ich ja öfter mal auf Insta & Facebook), dann macht euch selbst gute Laune mit Musik und tröstet euch, denn hier sind es gerade 40-45 Grad. Das ist das andere Extrem. Mich stört das gerade herrlich wenig, denn ich arbeite fleißig und baue mir alles drum herum, so dass es passt. Mach das auch s0!

#iamjustahippiegirl

Travelguide Sri Lanka // Arugam Bay

Nach 4 Tagen im kleinen Bergdorf Ella ging es für uns mit dem Bus weiter nördlich an die Südostküste nach Arugam Bay. Allein die Busfahrt dorthin war ein feines Erlebnis, zwischen all den Sri Lankern im Affentempo quer durchs Land. Nach 5 Stunden hatten wir Arugam Bay erreicht – den kleinen Ort direkt am Meer, der von April bis September ein beliebtes Ziel bei Surfern aus aller Welt ist. Und der von vielen mit Bali verglichen wird.

Das Paradies – ich hab’s gefunden

… so lautete meine Überschrift zum Facebookpost nach zwei Tagen Arugam Bay. Egal ob Surfer, Backpacker, Hippie oder Aussteiger – Arugam Bay ist ein kleines, ach was schreib ich, ein großes Paradies. Auch wenn hier der Tourismus mehr und mehr angekommen ist, der endlos lange Strand, die Wellen, der Sonnenuntergang, die gut gelaunten und entspannten Menschen – all das macht den kleinen Ort zum Paradies für Urlauber und Aussteiger. Die meisten, die wir getroffen haben, bleiben gleich einen ganzen Monat oder länger. Gute Idee!

Vom Süden aus kannst du Arugam Bay mit dem Bus erreichen, indem du zunächst nach Monaragala fährst. Wir haben in Ella den Bus genommen, hier springen auch Taxifahrer rum, die dir eine Fahrt mit anderen Reisenden zusammen anbieten, falls du dir den Bus sparen magst. Ja, der Bus ist laut und voll und rast mit einem Affentempo durch die Kurven, aber es ist fein mit den Einheimischen gemeinsam zu reisen. Ich saß eingequetscht zwischen einer niedlichen Familie aus Sri Lanka. In Monaragala hat man dann kurz Zeit um den Bus zu wechseln und um dort auf dem Markt ein paar Rambutans (das sind die haarigen Litschis auf dem Bild unten… sehr lecker sind auch Mangostane) für die weitere Fahrt zu kaufen. Wir sind dann mit diesem Bus direkt bis nach Arugam Bay und haben erst mal ne ganze Weile nach unserer ersten Unterkunft dem Beach Wave Hotel gesucht.

Statt geplanter fünf Tage sind wir acht geblieben, haben unsere Abreise immer weiter aufgeschoben und die Seele baumeln lassen. Aufstehen, in der Hängematte schlafen, schwimmen, frühstücken, surfen – und wieder von vorn. Wobei das bei mir mit dem Surfen dieses Mal eher mäßig geklappt hat. Ich habe mich gleich zweimal dolle verletzt und war daher leider sehr eingeschränkt. Erst habe ich mir dolle das Knie verdreht und war auch für Yoga erst mal raus und dann habe ich mir fies den Fuß verletzt – als kleines Andenken aus dem Urlaub humpel ich auch immer noch durch die Gegend.

Surfen, Safari & Sundowner

In Arugam Bay gibt es gefühlt mehr Surfschulen als Sand am Meer. Die Auswahl ist schwer, wenn man nicht vor hat eine Wissenschaft draus zu machen oder einen halben Tag zu suchen. Wir haben erst später die Aloha Surfschule getestet, die fand ich sehr gut und verlässlich. Die haben uns gleich zwei Surflehrer zugeteilt, weil sie schnell geschnallt haben, dass wir beide auf unterschiedlichem Niveau unterwegs sind. Wie du eine gute Schule oder einen Lehrer findest? Ich würde ehrlich gesagt, zu einem der Spots fahren, mich dort hinsetzen und den Surfern und Lehrern zuschauen. Du wirst schnell sehen, wer sich kümmert, seine Augen beim Schüler hat und auch mal das ein oder andere erklärt. Mein erste Lehrer war ständig mit den Augen bei den umliegenden Surfschönheiten und hatte meist die Nacht davor auch nicht viel Schlaf. ;-)

Am Mainpoint in Arugam Bay liegt das Upali, ein traumhaftes Beachhotel & Cafe. Hier könnt ihr in Cabanas direkt am Strand übernachten und gleich morgens mit dem Geräusch der Wellen aufstehen. Oder einfach die Sonnenliegen nutzen und den ganzen Tag den Surfern zusehen, zwischendurch am Strand spazieren, Muscheln sammeln und Banana-Pancakes essen. Der Mainpoint selbst ist aufgrund des Riffs nur was für erfahrene Surfer. Etwas weiter vor liegt der Baby Point, hier trauen sich auch die Anfänger ran.

Nur ein paar Minuten Tuk Tuk-Fahrt sind es bis zum Elephant Rock oder der Peanut Farm. Beide Plätze sind gut geeignet für Surfer, die noch nicht so lange auf dem Brett stehen. Wer früh aufsteht und den Strand um 6.00 Uhr erreicht hat noch Glück und teilt sich die Wellen nur mit ein paar anderen. Schon ein paar Stunden später, wird es hier voll. Sehr voll. Ein Ausflug an den Elephant Rock lohnt sich aber auch ohne Bord zum Sonnenauf- und untergang .

Ebenfalls beliebt sind Whiskey Point, Lighthouse Beach und Panama Point. Wer nicht jedes Mal mit dem Tuk Tuk fahren will (der Preis ist automatisch in den Surfschul Preisen mit drin) kann sich auch für 1000 LKR einen Roller mieten und damit durch Arugam Bay und zu den umliegenden Stränden düsen. (Man kann sich übrigens auch ein Tuk Tuk mieten;-)) Und an den meisten Spots findet ihr auch vor Ort Bords, die ihr mieten könnt. Aufgrund der vielen Spots für unterschiedliche Level zieht Arugam Bay von April bis September Wellenreiter an.

Von Aurgam Bay aus könnt ihr, wenn ihr am Nachmittag mal ne Surfpause braucht oder verletzt seid, eine Safari zum Kumana Nationalpark machen. Einfach beim Tourist-Point, liegt direkt an der Hauptstraße Bescheid geben und für den nächsten Tag um 13.00 Uhr buchen. Mit dem Jeep gehts durch den Nationalpark und wenn ihr Glück habt gibts Elefanten, Büffel und jede Menge Krokodile zu sehen. Gegen 19.00 ist man wieder zurück und kann danach noch für eine Stunde zur Happy Hour ins beliebte Hideaways Hotel.

 

Yoga in Arugam Bay

Ja, wo Surfer und Hippies sind, da ist auch Yoga nicht weit. In Arugam Bay bieten unter anderem das Stardust Hotel, das Bay Vista Hotel und das Hideaway Yoga an. Im Hideaway gibts eine Klasse am Morgen um 08.30 Uhr und eine um 16.30 Uhr am Nachmittag, Je nachdem, welcher Lehrer da ist könnt ihr auch Privatstunden buchen. Die Lehrer hier sind meist für eine Saison, 3 oder 4 Monate vor Ort und reisen dann weiter. Ich habe in der Zeit dort zwei Lehrer im Hideaway besucht und fand beide ganz prima. Meist ist eine Stunde etwas flowiger und die andere etwas mehr yin-orientiert. Direkt gegenüber auf der anderen Straßenseite ist das Bayvista, ein großer, eher unpersönliches Hotel, wie ih finde, das aber über eine prima Dachterrasse und  ebenfalls zwei Yogaklassen pro Tag verfügt. Die Klassen starten einen Tick später, morgens gehts hier um 8.45 Uhr los und die spätere Klasse ist um 17.30 Uhr.

Außerdem findet ihr überall Aushänge von Yogalehrern, die in der Umgebung ihre Kurse anbieten. Das Wave Flow Yoga ist ein kleines Studio in der Nähe des Stardust Hotels, dass außerdem auch Surfklassen und Akupressur anbietet. Etwas kleiner und persönlichere Klassen gibt’s im Yoga Love in den Räumen eines traditionellen Sri Lanka Hauses. Die Klassen am morgen sind meist etwas beliebter und voller, da es am Nachmittag sehr heiß wird. Alle Klassen, die ich besucht haben, haben ca. 1000 Rupien gekostet. Das sind umgerechnet 5,00 Euro.

Places:

Das Hideaway Hotel ist ein bisschen der Hotspot in Arugam Bay. Das liegt zum einen am Hideaway Blue Cafe – ein chilliger Garten direkt vor dem Hotel, der zum Kaffee trinken, abhängen, arbeiten und quatschen einlädt. Hier unbedingt den Vietnamesischen Cafe probieren. Das Hotel wird von den beiden Geschwistern Jan & Sharon betrieben, die das Hotel mit viel Herzblut führen. Die Atmosphäre ist jung, chillig und mit einer Prise Hippie-Flair gewürzt. Das Hotel verfügt über 14 Zimmer, die erwähnte Yoga Shala und Massagen nach traditioneller Sri Lanka-Art gibts hier auch. Am Abend versammelt sihc halb Arugam Bay gerne zur Happy Hour von 18.00 bis 20.00 Uhr in der Hide & Chill Bar. Die liegt direkt gegenüber des Restaurants, das mit seiner täglich wechselnden Karte ebenfalls einen Abstecher wert ist.

Mamas Restaurant: Hier kocht Mama persönlich und zwar mit viel Herz und Geschmack. Tagsüber und Abends gibt’s Buffett Sri Lanka-Art, aber ihr solltet auch von der Karte probieren. Ihr Kottu Rotti ist das beste in ganz Arugam Bay. Danach kann man auch ohne Roller nach Hause rollen.

Samanthis Restaurant: Das kleine Restaurant liegt versteckt direkt neben dem bekannten Rupas Hotel. Wer hier essen mag, bestellt sein Curry am besten bis um 17.00 Uhr am selben Tag vor oder bringt Wartezeit mit. Es lohnt sich, denn die Sri Lanka Schwestern, die hier kochen sind geschmacklich kaum zu übertreffen. Und so freundlich! Unbedingt den Healthy Salat aus Kichererbsen, Möhren und Kokos probieren!

Surf’n’Sun: Der schönste Garten in Arugam Bay lockt mit einer chilligen Atmosphäre und wunderschönen Cabanas mit einer Hängematte vor der Tür und einem Badezimmer mit Freilichtatmosphäre. Das Hotel ist seit Jahren in Familienhand und die Besitzer stammen aus Arugam Bay. Wer hier übernachtet, unterstützt somit auch eine lokale Familie.

Karma Cafe: Das jüngste Cafe am Platz wird von zwei freundlichen Australiern betrieben und serviert die besten Smoothie Bowls. Unbedingt vorbei schauen, die Jungs plaudern und sind gut drauf.

Tandoori Hut:
Das Tandoori Hut liegt etwas versteckt in einer Seitenstraße. Hier könnt ihr unterschiedlichste Curry von extra scharf bis mild probieren und es euch auf der Baumhausterrasse mit Blick auf die offene Küche gemütlich machen.

Kann man eher sein lassen:

  • Die A-Z Surfschool kann ich persönlich nicht empfehlen. Die Lehrer dort sind freundlich, für Beginner ist das ganze aber eher weniger geeignet, wie ihr bereist oben gelesen habt.
  • Beach Wave Hotel: Das Hotel ist erst ca. 1 Monat alt und liegt am Beginn von Arugam Bay. Die Cabanas sind fein, der Preis ok, allerdings entsteht dort überhaupt keine Atmosphäre, was sehr schade ist.

Mein Fazit:
Ich fand’s herrlich! Ich komme wieder. Ich habe mich schwer in die vielen süßen Hunde verliebt, die überall rum streunen. Die Surfspots sind leider etwas zu voll, hier hätte ich mir mehr Platz gewünscht. Yoga ist fein. Es war herrlich mit den unterschiedlichsten Lehrern zu plaudern. Ja, das Essen und vieles andere hier sind etwas teurer als in anderen Teilen Sri Lankas, aber das stört mich persönlich nicht, weil es mich eher beschäftigt wie arm die Menschen hier sind.

Nach den herrlichen Tag ging’s noch für zwei Tage nach Colombo, in die Hauptstadt. (Das Taxi von hier bis Colombo kostet ca. 70 US Dollar, wir haben es über den Touristpoint gebucht. Man kann aber auch im Ort nach Aushängen schauen.) Auch hierzu stelle ich euch noch was zusammen, es gibt ein feines 1-Tages-Programm.

#traveltheworld #reisenmachtglücklich

KOLUMNE: Mond, Menstruation und die falschen Mächte

Ihr Lieben, ich bin frisch aus Sri Lanka zurück. Mein Fuß fühlt sich leider immer noch nicht wieder frisch an, nach meinem kleinen Surfunfall, aber ich schmiere mich fleißig mit einem grünen Ayurveda-Balsam ein. Drei Dinge haben mich die letzten Tag besonders beschäftigt.

Der Mond

Es war Vollmond und ich hatte das Gefühl, der war dieses mal ganz schön voll. War er auch, denn Guru Purnima ist der Tag, an dem der Mond seine größte Strahlkraft während des ganzen Jahres erreicht. Und soll ich dir was sagen, wenn Vollmond ist, kannst du mich gefühlt in die Ecke stellen. Ich bin dann nicht die Alte. Meist widme ich mich dann deutlich mehr meinen Gedanken, komme ins Grübeln. Manchmal kommen da auch welche hoch, die nicht gerade nützlich sind. Von Mond zu Mond lerne ich gerade, die kommen zu lassen ohne mich zu sehr davon leiten und beeinflussen zu lassen.

Dieses Mal habe ich schon vorher eine Memo an mich selbst formuliert: Simone, es ist Vollmond, du drehst da am Rad. Nimm das an. Also habe ich mir die Zeit gegönnt, auch nach dem Urlaub wo mein Schreibtisch eigentlich sehr voll ist und habe mich mehr denn je der Meditation gewidmet. Hier übrigens eine feine YogaGlo-Sequenz mit Sally Kempton. Und ich habe mein Journalheft gezückt und geschrieben was das Zeug hält. Und ich habe den Vorsatz gefasst, mir mal einen Mondkalender zusammenzustellen, um mich noch mehr auf diese Phasen vorzubereiten.

Der Mond und seine Schwingungen wirken sich auf unseren mentalen Körper aus. Bei Vollmond zeigt die dunkle Seite zur Erde und das führt zu stärkeren mentalen Aktivitäten. Das kann entweder eine erhöhte kreative Energie freisetzen oder zu einem absolut wirren Gedankenchaos führen. Guru Purnima ist der Beginn des spirituellen Jahres und das Fest, an dem wir unseren Gurus danken. Das Beste in so einer Zeit: sich der spirituellen Praxis widmen. Ich habe mich in mein Zimmer verzogen, die Lichter ausgeknipst und dem Mooji-Livetalk gelauscht. Das war wundervoll. Und am Ende hatte ich das Gefühl mich von Dingen verabschieden zu können, die mir absolut nicht dienlich sind.

Tabuwort Menstruation

Über Menstruation schreiben, fand ich irgendwie immer blöde, weiß gar nicht warum, aber das Thema schwelt in mir, daher haue ich es jetzt mal raus. Ganz oft fallen bei mir Vollmond & Menstruation zusammen, so auch dieses Mal. Das ist dann eine „innere Krawallsituation“.  In diesem Fall kann man mich in eine Ecke stellen und ein Tuch drüber hängen. Au weia.

Aber auch hier gilt: Lernen, verstehen, annehmen. Ich finde es ganz erschreckend, wie wenig wir eigentlich über unseren Zyklus wissen, einfach weil wir jahrelang die Anti-Baby-Pille einschmeißen. Weil das eben so ist. Ohne zu hinterfragen. Dabei ist es so wichtig, dass wir uns damit auseinandersetzen, was da eigentlich mit uns passiert. Das da ein Reinigungsprozess in Gang ist, der uns stetig erneuert und unsere ganze Aufmerksamkeit benötigt. Auf den wir trotz stressigem Alltag & Co eingehen sollten. Ich habe mir gestern erstmal ne schöne Suppe gekocht, bei 40 Grad. Was mir sonst noch hilft: Yin-Sequenzen, Beine zur Brust, Ruhe kultivieren.

Die falschen Mächte

Als ob das alles nicht schon genug wäre, war auch in den Medien so einiges los. Eigentlich schwöre ich ja in solchen Zeiten auf meine beschriebene News-Diät, aber es ging um Hamburg, die Stadt, die ich fünf Jahre lang ein Zuhause nennen durfte und in der viele meiner Freunde leben. Der #G20-Gipfel hat uns alle umgehauen. Mich haben die Szenen, die Bilder, diese Wut und der Hass auch weit weg förmlich aus den Angeln gerissen. Sie haben mir die Tränen in die Augen getrieben. Ahimsa bekommt da noch mal ein ganz andere Bedeutung.

Peace, war mein einziger Gedanke. Und dieser Friede, den wir uns eigentlich alle wünschen, der fängt bei dir selbst an. Ein friedvolles Gefühl kann nur von uns ausgehen und in die Welt getragen werden, wenn wir selbst mit uns im Reinen sind.

#peaceforallofyou

Travelguide: Sri Lanka // Ella und der Baumhaus-Traum

Weite Strände, hohe Wellen, herzliche Menschen – herzlich willkommen in Sri Lanka. Seit ein paar Tagen erst bin ich zurück aus dem Land, dass direkt unter Indien liegt und in den letzten Jahren so einiges erlebt hat. Mein erster Eindruck: Man merkt die Nähe zu Indien, es gibt einige Gemeinsamkeiten. Dennoch ist der Verkehr nicht ganz so verrückt und alles wirkt etwas mehr geregelter. Die Natur ist atemberaubend, ich habe noch nie so viele verschiedene Grüntöne gesehen. Buddhistische Tempel an jeder Ecke und Essen, das einem das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt.

Von Colombo nach Ella

Sri Lanka hat nur einen Flughafen und der liegt in Colombo. Als wir ankommen regent es, herrlich kühler Wind weht uns um die Nase. Was für eine Wohltat nach den Temperaturen in Dubai. Am Flughafen wartet Samanthi, der Besitzer der Ella Eco Lodge, auf uns. Zu diesem Zeitpunkt gehen wir noch davon aus, dass es  ca.drei Stunden sind bis Ella. Stattdessen sind wir ganze sieben Stunden unterwegs, die Entfernung beträgt allerdings nur 250 km. Das wir etwas länger brauchen liegt zum einen an Samanthis Fahrstil, dem Verkehr und der Gelassenheit der Sri Lanker. Wir fahren 40kmh, beim Überholen schalten wir eher einen Gang zurück als vor und Päuschen zwischendurch müssen auch sein. Erst zum Lunch, der so scharf ist, dass er mir die Schlappen auszieht und dann zum Tee bei einem süßen alten Ehepaar mit Shop am Straßenrand. Die Autofahrt lohnt sich, weil wir einen guten ersten Eindruck bekommen von diesem wunderschönen Flecken Erde und seinen warmherzigen Bewohnern.

Am späten Abend trudeln wir in Ella ein, einem kleinen Dorf mitten in den Bergen, umringt von Palmen, Reisfeldern und Teeplantagen. Der Tourismus ist hier angekommen und so findet man in der einen Straße, die sich durch das Dorf zieht nette Cafes, Restaurants und Gästehäuser. Mit dem kleinem Auto von Samanthi geht es steil den Berg hoch und dann sind wir da: in der Ella Eco Lodge, die genau aus drei Cottages besteht. Die Cottages sind Baumhäuser, von denen aus man direkt in die Wildnis blickt. Ich bin ganz aufgeregt und happy, denn eine Nacht , ach nein, gleich drei in einem Baumhaus pennen, ist wirklich besonders. Unser Haus auf Stelzen wackelt zwar ein bisschen, aber das hat man bei dem Ausblick schnell vergessen. Die Zimmer sind ganz wundervoll, verfügen über Badezimmer mit Dusche und Toilette, Strom und Wifi. Abends wird es manchmal laut, weil die Affen übers Wellblechdach turnen, ansonsten sind die Geräusche ein Traum. Ach so, ne Maus hatten wir auch zu Besuch, die hat direkt mal einen Jutebeutel und ein Buch gefrühstückt.

Wandern, Essen & Schlafen

Ella ist perfekt zum Wandern. Doch bevor’s rauf auf die Berge geht, haben wir eine feine Tour durch Reisfelder und Gemüseplantagen mit einem Local gebucht. Alleine laufen geht auch, aber so hatten wir jemanden dabei, der uns ein bisschen was erzählen konnte. Zudem geht ein Teil des Geldes an seine Familie, bei der wir am Ende ein feines Curry gegessen haben. Die Tour ist beeindruckend, immer wieder stockt einem der Atem, wenn man über die weiten Reisfelder blickt oder die Frauen und Männer bei der Arbeit sieht.

Die Menschen hier haben nicht viel, leben ein einfaches und sehr armes Leben. Aber alle lachen, strahlen über beide Ohren. Die Kinder winken und lachen, überall sind Hunde, die einen Teil des Weges mit dir gehen. Wir haben einige Porträts von den Einwohnern dort gemacht und ich habe noch nie zuvor Menschen so stark, so rein in eine Kamera blicken sehen.

An den nächsten beiden Tagen erkunden wir die Berge um uns herum. Zuerst auf den Little Adams Peak, dann auf den Ellas Rock. Die Aussicht von oben ist fantastisch, die Menschen die wir unterwegs treffen sind alle herrlich entspannt. Ich merke wie sehr mir das „gehen“ in Dubai fehlt, das herum sträunen und laufen. Ich ziehe jeden Atemzug extra lang durch die Nase.
Wenn ihr zum Adams Peak wandert, könnt ihr auf dem Rückweg eine Teafactory besuchen – die Führung ist kurz und am Ende könnt gibt’s eine kleine Teeverköstigung. Auf dem Weg dorthin kommt ihr am 98 Acres Resort & Spa vorbei – die Cabanas des Resorts liegen mitten in den Bergen und es gibt eine hübsche Yogashala mit einem tollen Ausblick. Wow!

 

Was du sonst noch in Ella machen kannst:

  • Ravana Waterfalls: Die Ravana Wasserfälle sind ein bisschen ein Touri-Spot, aber es lohnt sich dennoch für einen kurzen Abstecher. Einfach ins Tuk Tuk hüpfen, die Fahrt genießen, ein bisschen auf den Felsen rund um die Wasserfälle abhängen und frische Mango essen. Oder ihr springt einfach ins Wasser. Männer in Badeshorts, Frauen am besten mit Hose und T-Shirt. Ich habe hier niemanden gesehen, der im Bikini unterwegs war.
  • Ellas Rock: Die Strecke zum Ellas Rock führt dich zuerst direkt an den Bahnschienen vorbei, die Züge fahren hier langsam, sodass du genügend Zeit hast auf die Seite zu gehen – trotzdem aufpassen. Wir sind den ersten Teil des Weges durch die Wildnis gestartet und haben uns dann ein wenig verlaufen. Ein kleiner Junge hat uns dann den richtigen Weg gezeigt, natürlich nicht ohne nach einem kleinen Trinkgeld und ein paar Bonbons zu fragen. Die Strecke beginnt zuerst harmlos, doch dann geht’s steil bergauf – dafür wirst du mit einer wunderbaren Aussicht auf den Little Adams Peak (vielleicht dein zweites Wanderziel?) belohnt. Oben auf dem Gipfel haben wir eine Gruppe junger Sri Lanker aus Colombo getroffen.
  • Little Adams Peak: Für den kleinen Adams Peak brauchst du ca. 1 Stunde, diese Wanderung ist eher gemütlich. Los geht’s vom Zentrum aus in Richtung Passara Road, diese Straße läufst du immer weiter bis zum Ella Flower Garden Resort, ab hier beginnt dann der Anstieg. Kurz vorm Ziel geht es ein paar steile Treppenstufen rauf und oben auf der Spitze wartet eine wunderschöne Buddhistische Statue auf dich. Oben angekommen kannst du noch rüber zum zweiten Gipfel laufen und von oben auf die Ravana Waterfalls schauen.
  • Nine Arch Bridges: Die Brücke ist ca. 25 Meter hoch, taucht auf einmal wie aus dem Nichts auf und liegt mitten in der Natur. Bevor du die Brücke erreichst, kommst du zu einer kleinen Dachterrasse. Der Besitzer erzählt dir gerne etwas mehr zu der Brücke und von hier kannst du den Ausblick genießen. Danach kannst du den steilen Weg nach unten laufen und auf den Schienen üntlang laufen. Wer zurück nicht mehr laufen mag, nimmt einfach ein Tuk Tuk.

Essen in Ella:
Da es in Ella nur eine Hauptstraße gibt, die sich durch den Ort zieht, werdet ihr schnell fündig. Hier reiht sich ein Restaurants ans nächste und wie immer gilt, lieber die kleinen Restaurants besuchen, bei denen ihr erkennen könnt, dass Locals am Herd stehen. Wir haben zweimal richtig gut im The Remo’s Restaurant. Das Personal hier ist super nett und zuvorkommend und das Curry mit Gemüse ein Traum. Im Laden daneben gibt’s übrigens die besten Rotis mit Gemüse gefüllt.

  • Chill Restaurant & Bar: Das ist zwar kein Local Place, aber die Dachterrasse ist atemberaubend, lohnt sich für einen Drink oder einen Kaffee mit Kokosmilch.
  • Matey Hut: Hier solltet ihr mindestens einmal essen! Das Matey Hut ist ein kleines, fast unscheinbares Restaurant direkt am Ortseingang. Der Inhaber kocht hier alleine und macht alles frisch.Es gibt nur wenige Tische und wie überall sollte man Wartezeit einplanen. Wenn ihr etwas mehr Zeit habt, meldet euch für einen der Kochkurse an, die am Abend stattfinden.

Übernachten:
Wir haben in der Ella Eco Lodge geschlafen, wie schon berichtet ist es wunderbar dort. Ich würde nur die Übernachtung buchen und keine weiteren Ausflüge über die Unterkunft. Im Nachhinein muss ich sagen, dass das gemessen an den lokalen Preisen viel zu teuer war. Hier wurden wir am Ende ein bisschen über den Tisch gezogen, was mich traurig gemacht hat.
Hier noch ein paar Tipps für andere Unterkünfte:

  • Das Zion View liegt in derselben Straße und hat eine hübsche Terrasse mit einem fantastischen Ausblick.
  • Fein ist auch das Village View Homestay!
  • Generell gilt: In Ella vorher buchen, der Ort ist relativ klein und je nachdem zu welcher Zeit du hier bist, solltest du vorab buchen. Ich würde den Ort nicht in der Hauptzeit im Juli & August empfehlen, sondern eher in der Off-Season, in die wir  gerade noch so reingerutscht sind.

Yoga in Ella:
Yoga ist in Ella noch nicht wirklich angekommen, so mein Gefühl. Das macht aber nichts, denn du findest wunderbare Plätze an denen du deine Matte ausrollen kannst. Und du kannst das in der Nähe gelegene buddhistische Meditationscenter besuchen. Wir waren mit einem Local dort und haben einige Stunden mit dem freundlichen buddhistischen Mönch verbracht, der uns von seiner Sound Therapy und der Meditation erzählt hat. Und so saßen wir am Ende mit dem Mönch in seinem Versuchsraum und er hat uns seine selbst komponierten Lieder auf der E-Gitarre vorgespielt. Eine sehr besondere und einzigartige Erfahrung für mich. (Ich habe ihm übrigens das „Om Namah Shivaya Gurave“-Mantra vorgesungen und werde immer noch ganz rot, wenn ich daran denke.)

Von Ella ging es für uns weiter nach Arugam Bay. Direkt ins Paradies. Artikel folgt, ich tippe schon fleißig.