Der Mond – Faszination, Magie oder einfach nur ein außergewöhnliches Licht am Himmel? Klar ist, die Anziehung des Mondes ist so stark, dass sie die Gezeiten der Ozeane bestimmt und auch wir Menschen nehmen immer wieder wahr, wie die unterschiedlichen Mondphasen uns beeinflussen.
„Du hast eine starke Mondenergie“, sagte vor kurzem eine Freundin zu mir und es stimmt – der Mond und ich, wir haben eine besondere Verbindung. Häufig, wenn er draußen plötzlich in meinem Blickfeld erscheint, werde ich von einem kindlichen Staunen ergriffen, so außergewöhnlich finde ich es, dass wir diesen Himmelskörper von unserem Planeten aus sehen können. Sein Anblick wird vermutlich nie aufhören, mich zu faszinieren.
„There is an electricity in the moon. A pulse, a magic, an energy. A bewitching entrancement unlike that of the sun.“
Das männliche und das weibliche Prinzip
Eigentlich müsste ich von „der Mondin“ sprechen, denn in vielen Sprachen ist der Mond weiblich besetzt. Mit seiner zyklischen Natur wird ihm das urweibliche Prinzip zugeschrieben, das Unterbewusste, die Intuition, das Empfangende, die Emotionen, die kühle Klarheit, die Yin-Energie.
Unabhängig davon, wie wir uns identifizieren, tragen auch wir sowohl männliche, als auch weibliche Energien in uns. Die Verbindung mit dem Mondzyklus kann uns dabei unterstützen, ein Gleichgewicht zu der ins Außen gerichteten und verstandesbetonten Natur unserer eher yang-dominierten Gesellschaft zu schaffen, insbesondere wenn wir diese Energien gerade überwiegend verkörpern. Und genau wie wir uns in unserer Kraft geerdet fühlen, wenn unsere Energien in Harmonie sind, macht gerade das Zusammenspiel von Sonne und Mond jeden Monat besonders.
Die Mondphasen
Der Mond kreist um die Erde und wird dabei zu unterschiedlichen Graden von der Sonne beschienen. Dadurch ist er für uns mal mehr und mal weniger sichtbar. Die geläufigsten Mondphasen sind Neumond, zunehmender Mond, Vollmond und abnehmender Mond.
Zum Beginn des Mondzyklus, am Neumond, stehen Sonne und Mond gemeinsam am Himmel und vereinen ihre Kräfte im gleichen Sternzeichen, so z.B. am 28. September 2019 im Zeichen Waage. Während die Sonne rund 30 Tage im jeweiligen Sternzeichen verbleibt, bewegt sich der Mond wesentlich schneller und durchläuft in rund 29 Tagen alle zwölf Zeichen des Tierkreises. Alle zweieinhalb Tage verändert sich so die kosmische Energie. Wo der Mond zum Zeitpunkt der Geburt steht, hat z.B. Einfluss darauf, was wir brauchen, um uns emotional geborgen, sicher und genährt zu fühlen.
Zum Neumond noch kaum zu sehen, erstrahlt er zum Vollmond in ganzem Licht, dann stehen sich Sonne und Mond am Himmel und im Tierkreis exakt gegenüber. Von nun an nimmt die Sicht auf ihn wieder ab, bis er sich zum Neumond erneut mit der Sonne vereint und der nächste Mondzyklus beginnt.
Nicht nur die Gezeiten werden von der Anziehungskraft des Mondes bewegt, seine Einflüsse sind auch in der Tier- und Pflanzenwelt spürbar. So gibt es z.B. Ratschläge, wann welches Gemüse idealerweise gepflanzt, geerntet, gewaschen, zubereitet und konserviert werden sollte oder wann wir uns dem Umtopfen unserer Hauspflanzen widmen können.
Die Bedeutung der einzelnen Phasen
Der Neumond ist eine kraftvolle Zeit des Neuanfangs, jetzt können wir Unbewältigtes aufarbeiten und Neues planen.
Die zunehmende Mondphase unterstützt uns dabei, unsere Pläne zu verfeinern, anzugehen und mit ihnen zu wachsen.
Zum Vollmond intensiviert sich die Energie, dann können Emotionen verstärkt an die Oberfläche treten, aber auch Hindernisse beleuchtet werden, die es auf dem Weg zu unseren Neumondplänen noch zu überwinden gilt.
Mit der abnehmenden Mondphase beginnen wir, die gewonnenen Erkenntnisse zu analysieren und setzen uns intensiver mit uns selbst auseinander.
Das Ende des Mondzyklus ist eine gute Zeit, um die aktuelle Entwicklungsphase abzuschließen und den Blick wieder für Neues zu öffnen.
Wie können wir den Mond nutzen?
Wie immer gilt es selbst herauszufinden, was im eigenen Leben Anwendung finden kann.
Für mich ist es eine Rückbesinnung auf etwas ursprüngliches, wenn ich dem Mond folge.
Dann fühle ich mich auf eine besondere Art mit der Natur, mir selbst und dem großen
Ganzen verbunden. Seine Stationen laden mich zu einer regelmäßigen Bestandsaufnahme
ein und helfen mir, mich selbst besser kennenzulernen und zu reflektieren, was mich gerade
bewegt. Er erinnert mich an meine eigene zyklische Natur und zeigt mir, dass ich nicht
immer gleich funktionieren muss, dass jeder Tag anders sein darf.
In den nächsten Wochen gehe ich hier näher darauf ein, wie du die einzelnen Mondphasen für dich und dein persönliches Wachstum nutzen kannst. Ich lade dich ein zu erspüren, ob du einen Einfluss der Mondenergie wahrnehmen kannst und dich berufen fühlst, intensiver damit zu arbeiten.
Herzlichst,
Deine Carina
Titelbild © Anderson Rian via Unpslash