Hallo liebe Leser, da bin ich wieder. Letzte Woche ist bereits der erste Artikel zu den Ölen live gegangen und es geht endlich weiter hier auf dem Blog, denn ich sitze, wann immer es die Zeit erlaubt, an vielen schönen Themen für euch. Genau drei Monate habe ich fast nichts veröffentlicht. Im Juli bin ich Mama eines gesunden kleinen Jungen geworden. Es ist ein großes Glück! Schon vorab hatte ich mir selbst eine Pause von Job und Blog verordnet. Man könnte erwarten, dass dies jetzt ein Text darüber wird, wie sehr all das mein Leben auf den Kopf gestellt hat und ich als gestresste Mama versuche eine Balance zu finden. Nein, es soll in eine andere Richtung gehen.
Wer bin ich eigentlich?
In den letzten Monaten habe ich mich viel damit beschäftigt, wer ich eigentlich bin, was ich will, was mich ausmacht und womit ich meine verbleibende Zeit verbringen möchte. Seit ich Mama bin, ist mein Tag in 2-Stunden-Pakete eingeteilt. Schon vorher habe ich öfter mal einfach Zeit verbummelt und das ist etwas, das ich in Zukunft ändern möchte. Ich möchte die Pausen zwischen Stillen, Baby wickeln und Wohnung aufräumen sinnvoll und fokussiert nutzen. Und da kam auch automatisch die Frage auf: Soll das Zeit für den Blog sein? Zeit für Arbeit? Zeit für was ganz anderes, was ganz Neues? Ich stelle mir bewusst immer wieder diese Fragen. Brüte darüber, beziehe sie in meine Meditationen mit ein, reflektiere und schreibe alles auf. Das hilft mir mich zu ordnen. Es bleibt also spannend.
Bei all diesen Fragen wurde mir in der Zeit mit meinem frisch geschlüpften Baby sehr klar, dass ich mich selbst nicht in eine Schublade stecken darf. Auf dem Blog war es ja das ein oder andere Mal zu lesen, dass ich damals in Hamburg eine turbulente Zeit hatte. Ich habe viel getrunken, noch mehr geraucht, gefeiert und fremde Männer geknutscht. War auf der Suche nach mir selbst, habe wenig auf mich selbst geachtet, zu viel getrunken und gearbeitet. Meine Freunde mit lustigen Storys unterhalten, die mir später selbst tod-traurig vorkamen. Ich war voll mit Ängsten und kämpfte lange gegen meine Dämonen. War auf der Suche nach tieferer Bindung stieß aber immer alle weg. Dann veränderte sich nach einer Krise alles. Ich hörte auf zu rauchen, feiern kam mir sinnlos vor und ich merkte, dass ich viel mehr in Verbindung zu mir selbst kommen musste. Yoga wurde ein immer größerer Bestandteil meines Lebens, die tägliche Praxis beantwortete mir viele Fragen. Meditation heilte mich. Plötzlich dachte ich, ich müsste mehr Dinge aus meinem Leben streichen. Ich wollte mich selbst in eine Form pressen. Auf dieser Reise habe ich ein paar Menschen lebewohl sagen müssen, auch das ging nicht spurlos an mir vorrüber. Seit der Geburt meines Sohnes weiß ich, dass ich viele Seiten habe und mich nicht festlegen muss. Das ich stark bin und gleichzeitig ganz weich. In den letzten Jahren habe ich gelernt meinen Körper zu lieben und meine Seele zu pflegen, genau das möchte ich auch an andere weitergeben.
Ich meditiere und explodiere …
Ich komme immer mehr dahinter wer ich bin, was mich antreibt und was mein „Warum“ ist. Und dazu gehören auch Gegensätze: Ich liebe Yoga, das entspannte Leben und habe trotzdem eine Riester-Versicherung. Ja, weil ich Angst vorm Alter habe. Auch wenn das spießig klingt und ich Versicherungen kacke finde. Ich hasse es, mich um Papierkram zu kümmern und möchte nicht die Sekretärin meines eigenen Lebens sein. Bin ich aber oft und das ärgert mich. Ich kann viele Dinge ganz locker nehmen und mich ins Leben stürzen, ohne nachzudenken. Oder ich zerdenke alles bis ins Kleinste. Ich habe oft tausend Ideen, will alles auf einmal und lade mir schnell zu viel auf. Ich bin ironisch, nehme mich gern selbst aufs Korn und würde auch gern mal wieder ein Bier in einer alten Kaschemme rinken. Obwohl ich seit mehr als 12 Monaten keinen Tropfen mehr angerührt habe und sich auch diese Reise gut anfühlt. Ich meditiere vor mich hin, kann trotzdem am selben Tag explodieren wie ein Vulkan und schmeiße meine Einkaufstasche gegen die Wand. Ich bin hochsensibel, gleichzeitig kann ich laut sein und trage eine Hülle, die diese Sensibilität verdeckt. Ich bin verständnisvoll und manchmal verstehe ich die Welt und die Menschen um mich herum nicht mehr. Schreiben hilft mir dabei immer wieder in Verbindung mit mir selbst zu sein.
Frag dich einfach mal, wer du bist und was dich ausmacht. Mach dir dabei bewusst, dass du dich nicht festlegen musst. Niemals. Wir haben so wenige Chancen uns zu zeigen, wie wir wirklich sind. Fang am besten gleich heute damit an!